Bildung

SOS-Familientipps: Was soll ich einmal werden?

Die Schule ist wieder voll im Gang, Ausbildungsstätten plakatieren Lehrlingssuche, Thema Berufswahl beschäftigt Groß und Klein. Jugendliche fragen sich: Was soll ich einmal werden, was macht mir Spaß, mit was kann ich mein Geld verdienen, mir ein Leben aufbauen, noch dazu, wo doch alles immer teurer wird?

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Von orientierungslos bis wild entschlossen werden natürlich auch die Eltern mit dem Thema Berufswahl ihrer Kinder konfrontiert. Während manche Kinder/Jugendliche strikt von einer Idee überzeugt sind, tut sich bei anderen ein Fragezeichen auf. Wie können Eltern diesem Diskurs hilfreich begegnen? Wie können sie ihren Nachwuchs auf die Sprünge helfen?  Unser Familientippsexperte Egon Wibmer von SOS-Kinderdorf mit ein paar Tipps und Ratschlägen…

Lass dir von Menschen, die beruflich zufrieden wirken mehr erzählen

Jedes Kind kennt nicht nur Berufe, sondern auch Menschen, die diese Berufe ausüben. Wenn Kinder dazu angeregt werden, sich über Details und Hintergründe („Was macht besonders Spaß?“ „Was ist sehr anstrengend?“ „Welche Ausbildung benötigt man?“ etc.) von Berufen mit Menschen zu unterhalten, wird ihre Vorstellung konkreter und vor allem lebendiger werden. Interessante GesprächspartnerInnen können FreundInnen der Familie, Nachbarn, Verwandte sein. Es ist erstaunlich, auf welchen Wissensfundus man da verzichten würde, wenn man sich nie darüber unterhalten würde, wie Leute, die man gut kennt, ihr Geld verdienen oder verdient haben.

 

Welche von deinen Fähigkeiten und Interessen könnten in welchem Beruf gebraucht werden

Es ist oft nur ein scheinbar großer Sprung von einer Leidenschaft, die jemand gerne als Hobby betreibt und dabei schon ein enormes Wissen bzw. enorme Fertigkeiten aufgebaut hat dazu, dass aus dem Hobby ein Beruf geworden ist.

Es ist oft nur ein scheinbar großer Sprung von einer Leidenschaft, die jemand gerne als Hobby betreibt und dabei schon ein enormes Wissen bzw. enorme Fertigkeiten aufgebaut hat dazu, dass aus dem Hobby ein Beruf geworden ist. Damit ist nicht gemeint, dass wer gern rechnet gleich in die Mathematik gehen wird, oder wer gern sportelt auf dem Profifußballplatz landen muss. Es geht eher darum, hellhörig hinsichtlich dem zu sein, welche Fähigkeiten in einem weiteren Sinne irgendwo schon vorhanden sind und im Laufe einer Ausbildung und Zeiten des beruflichen Einarbeitens noch weiter verfeinert werden können.

Groß und nicht klein denken. Aber: Jeder Beruf hat schöne Seiten

Die ersten Gedanken sind oft die besten und wichtigsten: Ein Kind will Astronaut (hoch hinaus), Baggerfahrer (unter die Erde), Lehrer (predigen?) oder was anderes werden, das auf den ersten Blick sonderbar und unrealistisch erscheint. Liebe Eltern, wenn Kinder anfangen zu erzählen und zu träumen, kommen Gedanken und Motivationen zutage, die erste Bausteine für einen beruflichen Weg, eine Ausbildung sein können. Wichtig ist, dass dem Kind zugehört wird und dass diese frühen „Pflänzchen“ gehegt und gepflegt werden. Beruflich hoch hinaus zu kommen oder noch viel wichtiger: zufrieden zu sein, hat auch sehr viel mit dem Selbstwert zu tun, der auch bei diesen „Berufsorientierungsdialogen“ genährt werden muss.

Viel von der eigenen (elterlichen) beruflichen Tätigkeit erzählen

Wer kennt es nicht? Man kommt müde von der Arbeit nach Hause und will einfach nur seine Ruhe haben. Entwickelt sich daraus aber die Haltung: „Zu Hause rede ich nicht über die Arbeit!“, dann kann es sein, dass Kinder keine genaue, d. h. lebendige, realistische, umfangreiche Vorstellung von der beruflichen Tätigkeit ihrer Eltern haben. Dabei geht so viel an Wissen und Erfahrung verloren. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass das Erzählen nicht einseitig (z. B. nur von Problemen, nur von Höhepunkten) geprägt ist.

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Kaum jemand geht in dem Beruf in Pension mit dem man ins Berufsleben eingestiegen ist. Auch diese Gelassenheit, Flexibilität und Veränderungsbereitschaft darf gerne weitergegeben werden.

Auch ein Wechsel ist legitim und heutzutage die Norm und nicht die Ausnahme

Insgesamt empfiehlt es sich auch sehr, mit Unzufriedenheit gelassen umzugehen, denn: Während vor einiger Zeit ein Berufswechsel/Umschulung etc. noch als Versagen galt, ist es heute absolut die Regel. Kaum jemand geht in dem Beruf in Pension mit dem man ins Berufsleben eingestiegen ist. Auch diese Gelassenheit, Flexibilität und Veränderungsbereitschaft darf gerne weitergegeben werden.

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