Weltstillwoche 2025: „Still-Stand“ am Wiener Heldenplatz
Der „Still-Stand“ findet am 07. August um 15:00 Uhr am Wiener Heldenplatz statt und soll ein Zeichen für die Normalisierung des Stillens im öffentlichen Raum sowie einen verbesserten gesetzlichen Schutz stillender Personen setzen.

Stillen ist das Natürlichste der Welt? Nicht, wenn Mama im öffentlichen Raum füttert. „Auf Toilette verdonnert“, „von Männern angestarrt“, „vom Platz verwiesen“ – zwei von drei stillenden Müttern erlebten laut Umfrage bereits negative Reaktionen. Daher ruft MAM Baby gemeinsam mit dem Hebammenzentrum Wien zur öffentlichen Versammlung auf: Der „Still-Stand“ findet am 07. August um 15:00 Uhr am Wiener Heldenplatz statt und soll ein Zeichen für die Normalisierung des Stillens im öffentlichen Raum sowie einen verbesserten gesetzlichen Schutz stillender Personen setzen. Eltern, Stillgruppen, Hebammen, Babys und Kinder sowie alle Unterstützer:innen sind herzlich eingeladen.
Andere Länder machen es vor – Österreich bleibt still
Während beispielsweise in Schottland bereits seit 2005 ein Gesetz in Kraft ist, dass das Verhindern des Stillens an öffentlichen Orten verbietet, herrscht in Österreich immer noch Stillstand. Dabei ist dringend Handlungsbedarf geboten, wie eine Still-Umfrage von MAM Baby unter mehr als 1.900 Müttern im DACH-Raum zeigt: Jung-Eltern sind beim Füttern ihres Babys massivem, öffentlichen Druck ausgesetzt. Zwei von drei Stillenden (67,2 %) erleiden negative Reaktionen, wenn sie in der Öffentlichkeit, also an Orten wie Parks, öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufszentren, Restaurants, Freizeitstätten oder Krankenhäusern, ihr Baby stillen. Jeder dritten Mutter (39,2 %) ist das Stillen im öffentlichen Raum unangenehm. Dabei wollen 74 % der Befragten stillen.
07. August: Wenn der Wiener Heldenplatz zum stillen Örtchen wird

Aktuelle Studien zeigen, dass viele Frauen beim Stillen in der Öffentlichkeit negative Reaktionen erleben. „Obwohl Mütter laut Still-Umfrage gerne stillen, sind sie in der Öffentlichkeit permanent Diskriminierung ausgesetzt. Die Bandbreite reicht von anzüglichen Bemerkungen über verbale Anfeindungen bis zum Rauswurf aus Cafés oder Restaurants. Es ist nicht hinnehmbar, dass ein Teil der Gesellschaft stillende Mütter offensiv anfeindet und die Betroffenen keinen Diskriminierungsschutz haben“, sagt Still-Stand Initiatorin Sabrina Krejan von MAM Babyartikel. „Mit dem ‚Still-Stand‘ wollen wir ein klares Signal setzen: Stillen ist ein Grundrecht, und dafür braucht es gesellschaftlichen Rückhalt und gesetzliche Sicherheit“, ergänzt Still-Stand Co-Initiator Georg Ribarov, Country Manager Austria bei MAM Babyartikel. Die Aktion, die im Rahmen der Weltstillwoche stattfindet, lädt Menschen aus ganz Österreich ein, gemeinsam für die Rechte von stillenden Müttern einzutreten. Auf dem Heldenplatz erwartet die Teilnehmenden eine symbolische Versammlung, Infostände und Raum für Dialoge. Den Höhepunkt bildet das Still-Stehen für zwei Minuten in Anlehnung daran, dass zwei von drei stillenden Müttern negative Erfahrungen erleiden.
„Mütter können es niemandem recht machen“ – Aufruf zum Aktiv-Werden
„Egal wie Mütter handeln, sie können es oft niemandem recht machen. Stillen sie in der Öffentlichkeit, stoßen sie teils auf negative Kommentare. Füttern sie mit der Flasche, werden sie von manchen kritisch beäugt“, erklärt Hebamme Kyra Caruso, Geschäftsführerin des Hebammenzentrums in Wien. „Dabei ist eines klar: Babys haben unmittelbare Bedürfnisse, die nicht aufgeschoben werden können. Ein Kind braucht die Brust genau dann, wenn es Hunger, Durst oder ein Bedürfnis nach Nähe verspürt – unabhängig davon, ob man gerade zu Hause, in der Straßenbahn oder im Restaurant ist.“ Um auf das Problem aufmerksam zu machen, initiiert MAM gemeinsam mit dem Hebammenzentrum Wien die Aktion Still-Stand. Eltern und Unterstützer:innen demonstrieren gemeinsam für die Rechte von Babys sowie für einen umfangreichen Diskriminierungsschutz stillender Personen.

Forum
Diskutieren Sie über diesen Artikel
Insgesamt 0 Beiträge