4.000 Euro mehr für Familien – stimmt das?
Für die Tageszeitung KURIER hat Steuerexperte Simon Loretz vom WIFO nachgerechnet, ob es stimmt, dass sich Familien 4.000 Euro durch die Steuerrform ersparen.
In der ZiB2 hat Kanzler Sebastian Kurz die Steuerreform gelobt und auch ein Beispiel genannt, warum gerade Familien davon profitieren werden. Wer in Österreich 2.500 Euro brutto verdient und zwei Kinder habe, so der Kanzler, der würde mit bis zu 4.000 Euro netto pro Jahr entlastet werden. Die Tageszeitung KURIER hat mit Hilfe des Steuerexperten Simon Loretz vom Wirtschaftsforschungsinstitut den Faktencheck gemacht.
Was die Steuerreform Familien wirklich bringen
Der Ökonom rechnete nach. Sein Fazit im KURIER: „Die Aussage von Kanzler Kurz stimmt im Kern, ist aber die absolute Obergrenze möglicher Entlastungen.“ Und: Die Entlastung betrifft nur eine Person, denn pro Kind kann nur eine Person den Kinderbonus beantragen. Das wird in der Regel der in Österreich besser verdienende Mann sein. Denn der Familienbonus senkt die Steuerlast. Damit ist er vor allem für Besserverdiener interessant, denn Menschen mit geringfügigem Einkommen zahlen bis zu einem Jahrsverdienst von 11.000 Euro keine und für die nächste Steuerstufe 20 statt bislang 25 Prozent Einkommenssteuer. Für sie hat der Familienbonus damit nicht den selben Effekt wie für Gutverdiener, die in Einkommenssteuerstufen von 40 oder 50 Prozent liegen.
Loretz im KURIER: „Korrekt müsste man daher sagen: die 4.000 Euro jährliche Entlastung gelten für die gesamte Familie bzw. den gesamten Haushalt.“
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