Politik

6. Familienbericht: So hat sich das Familienleben in Österreich verändert

Seit 1969 wird die Entwicklung von Familien in Österreich genau erforscht. Der 6. Familienbericht ist soeben erschienen und zeigt ein genaues Bild der aktuellen Lage der österreichischen Familien.

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Stolze 1.100 Seiten umfasst der soeben erschienene 6. Familienbericht, der die gesellschaftlichen Veränderungen von 2009 bis 2019 detailliert aufzeigt. „Ein Schwerpunkt der Familienpolitik im Berichtszeitraum war der Ausbau der Kinderbetreuung, in den zwischen 2008 und 2018 insgesamt 442,5 Millionen Euro an Bundesmitteln geflossen sind“, schreibt Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) im Vorwort des Berichts. Er zeigt, wie sich das Familienleben in den letzten zehn Jahren verändert hat und welche Auswirkungen bestimmte Maßnahmen der Familienpolitik langfrist auf Österreichs Familien haben. So hat sich etwa die Betreuungsquote von Kindern bis 3 Jahren nahezu verdoppelt. Allerdings gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Während in Wien in dieser Altergruppe die Betreuung bereits bei 45 Prozent liegt, sind es in Oberösterreich und der Steiermark nur 20 Prozent. Ebenfalls stark verändert hat sich das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt des ersten Kindes. Lag es 1985 bei 24 Jahren ist es heute bei 29,9 Jahren. War 1985 noch jede 4. Mutter 21 Jahre oder jünger, so liegt der Anteil von jungen und sehr jungen Müttern heute bei nur mehr vier Prozent.

Geburtenrückgang wegen Coronapandemie

Zwar sind die Geburten nach Jahrzehnten der Rückläufigkeit seit 2009 in Österreich wieder leicht angestiegen, doch Expertinnen und Experten rechnen für die Zeit der Corona-Pandemie mit einem signifikanten ‚Rückgang der Geburten.

Positiv ausgewirkt hat sich die Einführung der Karenzvarianten auf die Väterbeteiligung. So sind deutlich mehr Väter in Karenz gegangen als davor. Trotzdem sind es nach wie vor die Väter, die nach der Geburt des Kindes großteils in ihrem Vollzeit-Arbeitsplatz verbleiben. Die Arbeitsmarktpartizipation der Mütter hat sich aber durch das erweiterte Betreuungsangebot, oft auch in Unternehmen, erhöht. Allerdings liegt die Hauptverantwortung für die Kinderbetreuung und -erziehung nach wie vor in Frauenhänden, was zu mehr Vereinbarkeitskonflikten führt. Durch die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt und die ständige Erreichbarkeit hat sich das Spannungsverhältnis zwischen Familie und Beruf aber aus Sicht der Studienautorinnen und -autoren deutlich intensiviert.

Im Spitzenfeld der finanziellen Leistungen

Familienministerin Susanne Raab zeigt sich anlässlich der Präsentation des 6. Familienberichts davon überzeugt, dass man in den vergangenen Jahren in der Familienpolitik einen erfolgreichen Weg gegangen sei. Grund für die positive Entwicklung sei auch der enorme finanzielle Aufwand, den der Staat hierzulande in Sachen Familienförderung betreibe. 2019 wurden etwa mehr als sieben Milliarden Euro an Familienleistungen aus dem Familienlastenausgleichsfonds an Familien ausgeschüttet. Diese Summe wurde übrigens im letzten Jahr aufgrund der Coronapandemie nochmals erhöht.

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