Albtraum Kinderlosigkeit: Ein Kind um jeden Preis?
Addendum beschäftigt sich mit der Frage, wie weit man für den Kinderwunsch gehen darf, welche Möglichkeiten der medizinische Fortschritt eröffnet und ob das alles immer moralisch richtig ist.
Wenn Menschen, die sich ein Kind wünschen mit biologischen Hindernissen konfrontiert werden und ungewollt kinderlos bleiben, stellen sich Frustration, Enttäuschung und Verunsicherung ein – und Hoffnung, denn: Fortschritte der Fortpflanzungsmedizin versprechen Paaren Abhilfe, wenn sie aus medizinischen Gründen kein Kind bekommen können oder wenn der Partner dem gleichen Geschlecht angehört. Mittels IVF, Social Egg Freezing, Embryonenspende, Eizellenspende oder Leihmutterschaft soll der Weg zum eigene Kind möglich sein.
Kinderlosigkeit in Österreich
Addendum
Es scheint, als könnten sich die werdenden Eltern alles kaufen, was sie brauchen: Sperma, Eizelle, Leihmutter – alles wird zur Ware. Doch wie weit darf der Kinderwunsch gehen? Dürfen Embryonen auf Grundlage der Pränataldiagnostik selektiert werden? Sind wir bereits auf dem Weg zum „Designer-Baby“?
Die Frage nach dem Recht auf ein Kind
In der Debatte rund um Reproduktionsmöglichkeiten und Fortpflanzungsmedizin steht immer wieder die Frage zur Diskussion, ob Paare ein Recht auf ein Kind haben.
Addendum dazu:
Wenn es demnach kein Recht auf ein eigenes Kind gibt, wie weit darf dann der Kinderwunsch gehen? Wo ist er moralisch noch unbedenklich und wo beginnt ein Graubereich? Das Thema „Leihmutterschaft“ ist in dieser Debatte das Reizthema No. 1: Befürworter argumentieren mit dem schönen Gefühl für Leihmütter anderen Paaren zu helfen und ihnen ihren größten Wunsch zu erfüllen, Gegner argumentieren mit gesundheitlichen Risiken, rechtelosen Legehennen und Ausbeutung.
Leihmutterschaft: Darf man einen Bauch mieten?
Neue Möglichkeiten dank des medizinischen Fortschritts eröffnen nicht nur neue Wege, sondern stellen uns vor Herausforderungen und auch die Frage ob alles, was medizinisch möglich ist, auch moralisch unbedenklich ist – wie etwa Frauen aus ärmeren Ländern für die Erfüllung des Kinderwunsches zu bezahlen?
In Österreich ist die kommerzielle Leihmutterschaft verboten, dennoch nehmen österreichische Paare die Möglichkeit im Ausland in Anspruch. War Indien lange Zeit primäre Anlaufstelle für Leihmutterschaften, ist jetzt Kenia der neue Hotspot, weil dort noch die gesetzlichen Regelungen fehlen.
Dabei stehen keine altruistischen Gründe im Vordergrund, sondern finanzielle, denn die Frauen, die sich als Leihmütter anbieten, tun dies aus einer finanziellen Not heraus und nehmen dafür gesundheitliche Risiken und die Instrumentalisierung in Kauf. Die Frau wird zur Mietmutter, die keine Gefühle und Bindung entwickeln darf, sondern funktionieren muss. Sowohl Todesfälle sind bekannt, als auch Kinder mit Behinderung, das einfach bei der Leihmutter zurückgelassen wurde, weil das Paar dieses Kind nicht annehmen wollte. Damit rückt das Schreckensbild Eugenik und die Selektion von Menschen wieder ins Bild und die Frage, welche Krankheiten ausselektiert werden dürfen.
Addendum
Ist Kinderkriegenlassen okay?
Wie ist es mit der biologischen Bindung während der Schwangerschaft, die dann nach der Geburt gekappt wird? Wie ist es mit der eigenen Identität? Zwar sind Gene nicht alles, aber sie sind auch nicht nichts. Unsere leibliche Herkunft zu kennen ist Teil der Identitätsfindung und sogar als Recht in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben.
Addendum dazu:
Die Reportage „Im Kontext“ zeigte Paare, die sich ihren Kinderwunsch im Ausland erfüllen.
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