Vor allem bei Kindern kommt es auf die richtige Skibindung an
Sicher unterwegs auf der Piste
Stabilität, ein zentrierter Stand am Ski, direkte Kraftübertragung vom Schuh auf die Kante oder ein leichter Ein- und Ausstieg aus der Skibindung sparen dem Nachwuchs Kraft beim Skifahren und reduzieren so das Verletzungsrisiko. familiii hat mit Ulrike Unterberger, Communications Manager bei Tyrolia und Mutter eines Sohnes, gesprochen.
Wie können Kinder beim Skifahren ungetrübten Spaß haben?
„Spaß und die Lust am Wintersport sind die beste Basis. Kinder gehen unvoreingenommen an den Skisport heran, intuitiv und ohne Angst vor einem Sturz, sie fallen aber auch nicht so hoch. Damit das so bleibt, ist eine gute, sichere Ausrüstung umso wichtiger. Ein Auto ohne Sicherheitsfeatures wie Airbag, ABS, ASR oder ESP ist fast undenkbar und so geht es auch beim Skifahren um Sicherheit. Neben dem Aufwärmen vor dem Start und einem korrektenVerhalten auf der Piste, ist auch die Funktionalität des Materials wichtig, damit man sicher im Tal ankommt.“
Was kann die Skibindung dazu beitragen?
„Die Skibindung ist – nach dem Helm – der wichtigste Teil der Ausrüstung. Sie ist das Bindeglied zwischen Kind und Ski und muss funktionieren. Sie muss wissen, wann sie auslöst und den Skischuh freigibt und wann nicht. Gerade bei Kinder soll sie auch einfach zu bedienen sein, Kinder bringen nicht so viel Kraft auf das Fersenpedal, daher sind Kinderbindungen so konstruiert, dass die Kraft für den Einstieg in die Bindung möglichst gering sein kann und die Kinder sich leichter tun.“
Das klingt kompliziert, da bekommt man fast Bindungsängste.
„Moderne Skibindungen sind – nicht nur im Renn- und Athletenbereich – hochtechnische Tools, die höchst komplexe, vielfältige Anforderungen bedienen. Rund 100 bis knapp 200 Einzelteile spielen zum Beispiel bei einer Skibindung von Tyrolia zusammen, egal ob für Amateure oder Profis. Es sind einige Sicherheitsmerkmale eingebaut, die Reibungen reduzieren und die Bewegung des Skischuhs aus der Bindung im Ernstfall erleichtern. Korrekte Wartung und Pflege, vor allem aber die richtige Bindungseinstellung sind essentiell.“
Wie startet man mit Kindern sicher ins Wintervergnügen?
„Das Skiset sollte mit geschlossener Bindung in einem einem trockenen Raum gelagert worden sein. So ist die Auslösefeder entspannt und wurde nicht strapaziert. Ganz wichtig: kontrollieren, ob alle Teile der Bindung vorhanden und in Ordnung sind, etwa Schrauben, Skalenfenster etc. Wenn nicht, diese beim qualifizierten Sportartikelhändler ersetzen lassen. Der rechtzeitige, fachgerechte Bindungscheck am Saisonstart beim Profi ist ein Muss.“
Wie überprüft ein Laie das Equipment?
„Fehlende Teile fallen im Allgemeinen leicht auf. Auch die Kontaktflächen zwischen Skischuh und Bindung können selbst gut kontrolliert werden. Gerade bei Kindern werden Ski, Bindung und Skischuhe oft mehrmals weitergegeben und sind lang in Verwendung. Achten Sie zum Beispiel auch auf abgenutzte oder ausgefranste Flächen an den Skischuhspitzen und -enden. Diese können die Auslösewerte der Bindung negativ verändern. Dann lieber doch zu einem neuen Modell greifen.“
Was kann der Sportartikelhändler tun?
„Bindungen gehören vor jeder Saison gewartet, eingestellt und die Auslösewerte müssen überprüft werden. Einen allgemein gültigen Einstellungswert gibt es nicht, weil die perfekte Abstimmung verschiedener Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gewicht, Schuh- und Körpergröße für das optimale Funktionieren der Skibindung und ein Auslösen zum richtigen Zeitpunkt grundlegend ist. Gerade bei Kindern ändert sich hier von einem Winter zum nächsten viel, manchmal sogar innerhalb einer Skisaison. Daher kann auch eine zusätzliche Kontrolle während des Skiwinters nicht schaden.“
Vor allem für die Kleinsten gilt am Berg die höchste Sicherheitsstufe.
„Ja, denn wenn die Kids wachsen und sich ihr Fahrkönnen steigert, kann sich die Ausgangslage für die Bindungseinstellung gravierend verändern. Eltern sollten also zur Sicherheit ihrer Kinder beachten: bei Saisonstart die Bindung einstellen lassen und während der Saison regelmäßig überprüfen. Vorsicht auch bei der Weitergabe an Geschwister: was für den einen passt, muss nicht für den Anderen auch passen.“
Immer mehr Eltern borgen Kinderski aus, was ist dabei zu beachten?
„Im zunehmend boomenden Skiverleih sollte man neben der richtigen Bindungseinstellung auch genau auf die Qualität und den Zustand der restlichen Ausrüstung achten. Grundsätzlich müssen alle im Handel und Verleih verfügbaren Skibindungen strenge Sicherheitsanforderungen erfüllen. Je nach Hersteller gibt es aber Unterschiede bei den zusätzlichen Sicherheitsfeatures.“
Noch ein Tipp vor dem Losfahren?
„Es gibt nichts Frustrierenderes für Kinder, als ein für sie nicht optimal passender Ski oder eine Bindung, aus der sie rausrutschen, weil die Einstellung nicht passt. Jeder braucht seine eigens abgestimmte Ausrüstung, vor allem Kinder. Sonst ist es mit der Freude und dem Spaß schnell vorbei.“

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