First-Class- Kidsfun ist in der PlusCity bei Linz garantiert. Vom Atlantis Kinderland bis zu den Babyund Familienvorstellungen im Hollywood Megaplex wird Familien hier Tag für Tag Top-Entertainment geboten.

Einkaufen in der PlusCity ist für alle Eltern ein entspanntes Erlebnis. Denn während sie sich in den zahlreichen Geschäften zwischen Da-Vinci-Platz und Palmenplatz über die Neuheiten bei Mode, Wohnen oder Beauty informieren oder in aller Ruhe eine kulinarische Köstlichkeit in einem der 47 Restaurants und Cafés genießen, haben ihre Kinder ganz viel Spaß.

OBERÖSTERREICHS TOLLSTER SPIELPLATZ

Im Atlantis Kinderland können Kinder in der PlusCity jede Menge Abenteuer erleben. Ob sie als Ritter die Schatzkammer der Ritterburg gegen böse Räuber verteidigen, als Piraten mit dem Piratenschiff lustige Seeschlachten mit der Softball-Kanone austragen oder am Mammutbaum wie Mogli im Dschungelbuch luftige Höhen erklimmen – kleine Heldinnen und Helden haben in der Abenteuerwelt vom Atlantis Kinderland garantiert ihren Spaß.

LANGWEILIG? GIBT’S HIER NICHT!

Im Atlantis Kinderland kommt eines garantiert nie auf: Langeweile. Dafür sorgen auch die vielen Bastel-Workshops, die hier regelmäßig stattfinden. Der Eintritt ins Atlantis Kinderland ist für Kinder im Alter von 3 bis 9 Jahren kostenlos. Geöffnet ist von Montag bis Mittwoch von 9.00–19.00 Uhr, Donnerstag und Freitag von 9.00–21.00 Uhr und am Samstag von 9.00–18.00 Uhr.

Infos unter www.pluscity.at

TERMINE

ATLANTIS KINDERLAND JÄNNER 2020

Fr., 10.1.20 15.00 – 16.00
Schneemann Playmais Bild
Heute kannst Du einen Schneemann mit Playmais bekleben.

Fr., 17.1.20 15.00 – 16.00
Eiskristall – Kratzbild
Mit einem kleinen Stäbchen kannst du dir heute deine Zeichnung kreieren.

Fr., 24.1.20 15.00 – 16.00
Heute bemalen wir einen Schneemann-Hampelmann.

Fr., 31.1.20 15. 00 – 16.00
Aus Stoff bemalen wir heute kleine Schlüsselmäppchen.

In unserer Kreativ-Bastelwerkstatt könnt ihr jeden Samstag von 13.00 – 17.00 tolle Dinge basteln.

Sa. 4.1.20 13.00 – 17.00
Zauberer Dieter besucht uns wieder mit seiner Zaubershow im Kinderland.

ATLANTIS KINDERLAND FEBRUAR 2020

ALLES FASCHING IN DER PLUS CITY
Ferien-Bastelwerkstatt täglich von 15:00–17:00 Uhr
Ferien-Bastelwerkstatt von 15:00–16:00 Uhr
Mo. 17.2.20: Pinguine aus Karton gestalten
Di. 18.2.20: Schneemann aus Filtertüten basteln
Mi. 19.2.20: Tiermasken bemalen und verzieren
Do. 20.2.20: Zauber oder Feenstab bemalen
Fr. 21.2 20: Faschingsmasken mit Kratztechnik verzieren

Freitag 7.2.20 von 15:00–16:00 Uhr
Stifteständer „Schneemann auf Schlitten“. Aus Karton basteln und kleben wir einen lustigen Schneemann für die Stiftebox.

Freitag 14.2.20 von 15:00–16:00 Uhr
Kunstglas-Kugel „Schneemann“.
Heute könnt ihr eine tolle Kugel mit Schneemann selbst gestalten.

Freitag 28.2.20 von 15:00–16:00 Uhr
„Clownkopf“ aus Karton. Wir gestalten einen lustigen Clown, den ihr bemalen und bekleben könnt.

Dienstag 25.2.20 von 14:00–17:00 Uhr
Große Faschingsparty für Kids. Basteln mit Tante Brigitte, Kinderschminken mit Mama Cloud und einer Saftbar

Das Kino mit den familienfreundlichen Angeboten

Das HOLLYWOOD MEGAPLEX PLUSCITY ist das familienfreundlichste Kino in Oberösterreich und gerade in den Weihnachtsferien ein Fixpunkt für viele Familien. Denn hier gibt es die neuesten Kinderfilme pünktlich zu ihrem Österreich- Start, zu Weihnachten etwa „Latte Igel und der magische Wasserstein“ oder „Spione undercover“.

Jede vierte Woche im Monat ist von Sonntag bis Mittwoch bei ausgewählten Vorstellungen Babykino. Eltern mit Babys sehen einen Blockbuster mit reduzierter Lautstärke und gedämpftem Licht, sodass sich auch die kleinsten Gäste im Kinosaal wohlfühlen.

Jeden dritten Sonntag im Monat ist Zwergerlkino. Bei reduzierter Lautstärke und gedämpftem Licht kommen die jüngsten Kinobesucher voll auf ihre Kosten. Die nächsten Zwergerlkino-Termine sind am So. 19.1.2020 und So. 16.2.2020.

Ein Spielespaß für Kinder, die die Geschichte von Aladdin und seinen Freunden lieben: Wir verlosen drei Stück des JUMBO-Familienspiels "Aladdin und die Wunderlampe".

Jede Woche verlosen wir einen neuen tollen Preis! Die Wochengewinnspiele sind exklusiv für familiii-Mitglieder.

Edelsteine sammeln und gewinnen

Abwechslungsreich: Das von dem 1001 Nacht-Märchen inspirierte Spiel kann kooperativ – also gemeinschaftlich – oder im „Jeder-gegen-jeden“-Modus gespielt werden.

Wer schafft es als Erstes ein komplettes Edelstein-Set zu sammeln? Ein spannendes Spiel für Kinder ab 4 Jahren.

Kommentar von Konrad Zimmermann, Geschäftsführer LernQuadrat GmbH & Co OG.

30 Prozent der Kinder kommen schon müde in die Schule. Da kann Lernen nicht klappen. Neuneinhalb Stunden Schlaf pro Nacht wären für Jugendliche zwischen elf und 19 Jahren notwendig, um voll fit in den nächsten Tag zu gehen.

Power Napping würde helfen, während des Tages das Schlafdefizit aufzuholen. Leider sind weder Schulen noch der Tagesablauf der Eltern/Alleinerzieher darauf ausgerichtet. Fernsehen oder Computer- und Handyspielen als letzte Tätigkeit des Tages sind zwar beliebt, verstärken aber das Risiko von Schlafstörungen erheblich. Viel besser wäre es, entspannende Musik zu hören.

Wer sich am Abend noch für die Schule vorbereiten will, kann die 3×3-Regel ausprobieren, um Stoff zu wiederholen. Der Volksmund sagt: „Lernen wie im Schlaf“. Natürlich klappt es nicht, dazu nur das Buch unter den Kopfpolster zu legen. Wenn man am Abend als letzte Aktion die drei wichtigsten Gegenstände von heute drei Minuten wiederholt, dann (als Lernpause) Zähneputzen geht und dann die drei wichtigsten Gegenstände von morgen wiederholt, ist man immer gut vorbereitet. Wiederholen soll dabei heißen, sich das Bild des Heftes/Buches einzuprägen – und nicht neuen Stoff zu pauken! Wir Menschen lernen ja vor allem durch Einprägen von Mustern.

Die Klassenkollegen wohnen in Häusern mit Pool, sind modisch gekleidet und besitzen das neueste Smartphone. Das eigene Kind kann da nicht mithalten und leidet sehr darunter. Wie können Eltern damit umgehen?

Carmen, 14, ist sehr traurig. Jedes Mal, wenn die anderen ins Kino gehen, ist sie nicht dabei. Beim Shoppingnachmittag mit den Mädels geht sie zwar mit, aber kaufen kann sie nichts. Und dann starrt sie mit brennenden Augen in die Auslagen, in denen sie all das sieht, was für sie selbst unerreichbar ist. Florian ist acht Jahre alt. Er wohnt mit den Eltern und zwei Geschwistern in einer kleinen Wohnung. Die Kinder schlafen zusammen in einem Doppelbett, nur durch einen Vorhang vom elterlichen Schlafzimmer getrennt, das gleichzeitig das Wohnzimmer ist. Dadurch hört er den Streit der Eltern, den Fernseher und manche anderen Dinge, die er nicht hören will. Dann versteckt er sich immer unter der Decke.

Susanne, zwölf, lebt mit ihrer Mutter. Ihr Vater hat eine neue Familie und es gibt immer Auseinandersetzungen wegen des Geldes. Das ist kaum vorhanden, und die beiden versuchen, so gut es geht, zurechtzukommen. Ihre Mutter ist depressiv und kann daher oft nicht arbeiten gehen. So kümmerst sich Susanne um den Haushalt oder macht den Einkauf. Sie hat keine Freunde, aber sie würde ohnedies niemanden einladen, weil sie sich für ihr Zuhause geniert. Weihnachten steht vor der Tür und jedes fünfte Kind in Österreich wird unter dem Christbaum keine Spiele, Handys oder Luxuskleidung vorfinden, sondern warme Schuhe, Lernutensilien oder die Teilnahme am Skikurs. Denn die Eltern dieser Kinder haben nicht genug Geld, um besondere Wünsche zu erfüllen.

Wie sieht der Alltag eines Kindes aus, das aufgrund der finanziellen Situation der Eltern „anders ist“?

Kinder aus ärmeren Verhältnissen sind häufiger sozial isoliert, haben eine schlechtere Gesundheit und leben in belasteten Wohnverhältnissen ohne nahen Spielplatz oder Grünflächen. Es gibt kein Geld für Schwimmbad, Kino, sportliche Aktivitäten, Hobbys oder Urlaub. Die Kinder können keine Geschenke kaufen und deswegen nicht an Geburtstagen teilnehmen, und es ist für sie unmöglich, selbst Kinder zum Geburtstag einzuladen. Sie schämen sich überhaupt, Freunde nach Hause mitzubringen, weil es keine Möglichkeit gibt, sie zu bewirten. Außerdem fehlt es oft am eigenen Zimmer, in dem sie mit ihnen spielen könnten.

Wie fühlen sich diese Kinder?

Arme Kinder schämen sich, weil sie spüren, dass sie Außenseiter sind. Doch jedes Kind möchte dazugehören. So weinen manche viel, erzählen Lügengeschichten oder ziehen sich in sich selbst zurück. Andere werden aggressiv oder rutschen eventuell in die Kriminalität ab.

Was können Sie als Eltern tun?

Trösten Sie Ihr Kind, wenn es traurig ist, nehmen Sie es in den Arm und versuchen Sie, so gut es eben möglich ist, einen bestimmten Wunsch doch zu erfüllen. Stärken Sie sein Selbstvertrauen in jeder nur möglichen Weise. Und ermutigen Sie es vor allem, eine gute Ausbildung zu machen. Das ist der beste Weg für das Kind, seiner eigenen Familie später finanziell einmal mehr bieten zu können.

„Mir ist mein altes Handy so peinlich!“

Hannes, 10, Schüler

„Meine Eltern haben nicht viel Geld. Ich weiß nicht genau, warum das so ist. Vielleicht weil mein Vater auf einer Baustelle arbeitet und meine Mama putzen geht. Aber ich verstehe es nicht ganz, weil das doch eine schwere Arbeit ist. Warum bekommen sie dann nicht mehr bezahlt? Sie sind auch immer sehr müde und haben dann keine Lust, mit mir und meiner Schwester zu spielen. Für mich ist das nicht lustig, weil ich nur etwas zum Anziehen bekomme, was meine Mama in einem Geschäft kauft, wo die Sachen nicht neu sind und deshalb nicht so viel kosten. In der Schule geniere ich mich dafür, und der Robert und die Elvira haben mich auch schon ausgelacht. Jetzt kommt Weihnachten und ich weiß, dass ich wieder etwas „Vernünftiges“ bekomme. Ich wünsche mir so sehr ein Smartphone, aber Papa sagt, dafür haben wir kein Geld. Ich habe nur ein ganz altes Handy ohne Foto und Internet. Das ist so peinlich!“

„Ich war nur bei der Oma am Land!“

Laura, 14, Schülerin

„Es ist ätzend, dass meine Eltern so wenig Geld haben. Irgendwie tun sie mir ja leid, weil das so ist, aber warum haben sie nicht tolle Jobs wie die Eltern meiner Mitschüler? Ich werde auf jeden Fall einmal sehr reich, damit meine Kinder alles haben. Ich darf immer zu meiner Freundin Rosalie nach Hause und sie schenkt mir auch Klamotten. Die wohnen ganz toll – ich bin wirklich neidig. Ich habe sie noch nie eingeladen, weil ich mich so schäme. Wir haben nur eine winzige Wohnung – was soll sie dann von mir denken? Sie nimmt Gitarrenunterricht und in den Urlaub fahren die auf die Malediven. Ich war nur bei der Oma am Land.
Manchmal weine ich in meinem Bett, weil ich mich so schäme, dass bei uns alles anders ist. Nur bei der Conny aus meiner Klasse ist es auch so, und die hat nicht einmal eine Freundin. Sie wird auch ausgespottet, was ich gemein finde. Sie kann doch nichts dafür, dass ihre Eltern kein Geld haben.“

RAT UND HILFE

Helpline des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen 01 504 80 00
Rat auf Draht 147

MMag. (FH) Nicola Tutsch, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin in freier Praxis. Sie lebt mit ihren drei Kindern am Rande von Wien.

Eltern leben in unterschiedlichen Vermögensverhältnissen. Auf welche Weise wirkt sich das auch auf den Alltag ihrer Kinder aus?
Um ein Kind großzuziehen, braucht es vor allem Liebe, Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen. Aber natürlich sind Kinder teuer. Kleidung, Sportvereine, Kinderbetreuung und diverse andere Dinge kosten sehr viel Geld. 300.000 Kinder in Österreich gelten als armutsgefährdet, das ist jedes fünfte Kind. Kinder, die in Armut aufwachsen, werden durch die ungenügenden Wohnverhältnisse leichter körperlich krank und sind auch viel öfter psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen ausgesetzt. Sie sind auch häufig übergewichtig, weil einfach das Geld für gesunde Ernährung fehlt und viel öfter zu Fertigprodukten gegriffen wird.

Ärmere Kinder genieren sich für ihr Zuhause.

Nicola Tutsch, www.familien- psychotherapie.at

Zitatzeichen

Was empfinden Kinder, deren Eltern über wenig Geld verfügen?
Oft schämen sich gar nicht die Kinder aus prekären finanziellen Verhältnissen zuerst, sondern die Eltern. So erfinden sie Ausreden, wieso sie ihre Kinder nicht auf Schullandwoche schicken können, anstatt die Hilfe eines Elternvereins in Anspruch zu nehmen. Denn glücklicherweise ist es bereits an fast allen Schulen so, dass Elternvereine dort einspringen, wo sich die einzelne Familie nicht mehr in der Lage fühlt, alles finanziell zu bewältigen. Aber Hilfe anzunehmen ist gar nicht so leicht. Der Selbstwert leidet massiv, wenn man weiß, man schafft es nicht allein. Und da beginnt auch der Selbstwert eines Kindes zu leiden. Denn das Kind spürt den Stress, dem die Eltern ausgesetzt sind, wenn es um Ausgaben geht. Sei es das neueste Smartphone, die Mitgliedschaft im örtlichen Tennisclub oder der wöchentliche Reittermin. Armut schränkt das Leben ein und damit auch die Unbeschwertheit und Sicherheit, die in der Kindheit und Jugend so wichtig sein sollte.

Manche Kinder schämen sich und tun alles, um die wahren Gegebenheiten zu vertuschen. Zu welchen Verhaltensweisen kann es da kommen?
Manche Kinder denken sich eine Geschichte aus, nur um ihren wahren Hintergrund zu verheimlichen. Die häufigste Folge ist aber mit Sicherheit der soziale Rückzug. Soziale Integration ist eines der Kernthemen, wenn es um den Selbstwert und damit auch das Schamgefühl bezüglich der finanziellen Verhältnisse geht. Wenn man nach der Schule nicht mit den Freunden ins Kino gehen kann, ist man schnell der Außenseiter und es fehlen wichtige
Erfahrungen.

Wie reagieren Eltern am besten auf die Scham ihres Kindes?
Eltern sollten die Freunde der Kinder trotz wenig Geld in den Familienalltag integrieren. Sei es bei Treffen in der Natur, in Parks oder bei Unternehmungen, die wenig bis gar kein Geld kosten – zum Beispiel eine Schatzsuche im Wald, ein gemeinsamer Spaziergang oder Kinderevents der örtlichen Pfarre. Es ist wichtig, dass Eltern den Kindern helfen, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Das ist der erste Schritt zu einem schamfreien Miteinander. Und wahre Freunde haben Verständnis für unterschiedliche finanzielle Situationen. In Österreich gibt es viele Gratisangebote für Kinder in den Bereichen Bildung und Kultur. Eltern sollten sich die Zeit nehmen, diese zu nutzen. Denn oftmals wollen Kinder aus ärmeren Familien niemanden in ihr Zuhause bringen, weil sie sich dafür schämen. Es ist auch wichtig, dass die Eltern den Kindern die finanzielle Situation altersgerecht erklären. Kinder dürfen auf keinen Fall das Gefühl bekommen, dadurch weniger wert zu sein. Wenn Eltern ihre Lage erklären, können sich die Kinder besser orientieren. Und Orientierung gibt wiederum die so wichtige Sicherheit.

Kann es sinnvoll sein, therapeutische Unterstützung zu suchen?
Wenn ein Kind massiv unter diesem Thema leidet, gibt es auch einige Institute, die kostenlose Angebote für therapeutische Hilfe anbieten.

Kommentar von Eva Schmelz, Rechtsanwältin und Mediatorin

Wenn wir an Alleinerziehende denken, so haben wir vor unserem inneren Auge eine gestresste Frau mit einem Kind an jeder Hand, die den Alltag zwischen Job und Kindergeburtstagsparty managt und keine Zeit mehr für sich, geschweige denn für so was wie Freizeit hat.

Dieses Modell, dass Eltern ihre Kinder auch nach der Trennung gemeinsam in etwa im selben Ausmaß betreuen, kann aber nur dann zur Anwendung kommen, wenn zwischen den Eltern eine gute Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft besteht.

Eva Schmelz, Rechtsanwältin und Mediatorin, www.rechtampunkt.at

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Den Fall, dass ein getrennt lebender Elternteil ohne oder fast ohne die Unterstützung und Hilfe des anderen Elternteils des gemeinsamen Kindes auskommen muss, gibt es leider auch heute noch. Gott sei Dank aber geht der Trend weg von der noch vor Jahren üblichen Kontaktrechtsregelung von alle 14 Tage am Wochenende hin zu einer Betreuung im Alltag durch beide bis zum sogenannten Doppelresidenzmodell, das eine gleichteilige Betreuung von gemeinsamen Kindern vorsieht. Dieses Modell, dass Eltern ihre Kinder auch nach der Trennung gemeinsam in etwa im selben Ausmaß betreuen, kann aber nur dann zur Anwendung kommen, wenn zwischen den Eltern eine gute Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft besteht, die es ihnen ermöglicht, sachlich und dem Kindeswohl entsprechend gemeinsame Entscheidungen zu treffen.

Welche Parameter für die gemeinsame Obsorge gelten, welche Auswirkung das Ausmaß der Kontakte auf den Kindesunterhalt hat und wo es Unterstützungsmöglichkeiten gibt, wird in dem soeben erschienen Buch: „Getrennte Eltern – gemeinsame Kinder“ näher beleuchtet, welches über www.lindeverlag.at oder in ausgewählten Buchhandlungen bezogen werden kann.

Die Produkte des neuen Labels „OceanSafe“ - in Österreich exklusiv bei Betten Reiter erhältlich - können am Ende ihrer Lebenszeit ohne schädliche Rückstände zu Biogas und Humus kompostiert werden und sind dann wieder wertvoller Nährstoff für Pflanzen sowie neuer Rohstoff.

Jeder weggeworfene Kissenbezug und jedes ausrangierte Leintuch belastet die Umwelt. Denn in modernen Mischgeweben sind auch jede Menge Kunststofffasern, die in der Natur hunderte Jahre für ihren vollständigen Abbau benötigen und Mensch und Tier belasten. Ein unbefriedigender Zustand, den Manuel Schweizer nicht länger hinnehmen wollte. Der findige Schweizer hat daher komplett schadstofffreie und kompostierbare Heimtextilien – von der Bettwäsche bis zum Vorhang – entwickelt, die ohne schädliche Rückstände zu Biogas und Kompost verarbeitet werden können. „Bei unseren Produkten verwenden wir ausschließlich 100-prozentige Bio-Baumwolle, die völlig schadstofffrei gefärbt und leicht zu reinigen ist. Mit Hilfe spezieller Mikroorganismen können sie sich beim Kompostieren völlig rückstandsfrei zersetzen“, beschreibt Schweizer das strenge „Cradle-to-Cradle“-Konzept der „OceanSafe“-Linie.

Bei den OceanSafe- Produkten verbleiben keine Schadstoffe, die ins Wasser gelangen können.

Manuel Schweizer, Heimtextilien-Spezialist von „OceanSafe“

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Für eine schadstofffreie Zukunft

Mit dem Entschluss, die OceanSafeLinie mit sieben unterschiedlichen Produkten – von der Bettwäsche bis zum Fertigvorhang mit Schlaufen – in Österreich auf den Markt zu bringen, leistet Betten Reiter-Geschäftsführer Peter Hildebrand Pionierarbeit. „Es ist hinlänglich bekannt, dass unsere Gewässer mit Mikroplastik und Chemikalien belastet sind. Die Textilherstellung trägt ihren Teil zu diesem Dilemma bei. Wir tolerieren diese Tatsache nicht länger und sind stolz darauf, zu den Vorreitern zu gehören, die sich diesem Thema nachhaltig annehmen“, sagt er anlässlich der Produktpräsentation. Um den „Cradle-to-Cradle“-Gedanken auch vollständig umzusetzen, nimmt Betten Reiter die OceanSafe-Produkte auch nach dem Ende ihres Lebenszyklus zurück.

Kreislauf des Lebens

Wer sich für ein „Cradle-to-Cradle-Produkt“ von OceanSafe entscheidet, profitiert nicht nur von der hohen Qualität. Betten Reiter vergütet bei Rückgabe fünf Prozent auf den Kaufpreis eines neuen OceanSafe- oder zertifizierten „Cradle-to-Cradle-Produktes“ in Form eines Gutscheines. Damit möchte Peter Hildebrand der steigenden Nachfrage
nach umweltfreundlichen Produkten gerecht werden. „In den nächsten Jahren wird sich im Textilbereich sehr viel in Sachen Nachhaltigkeit tun. Wir werden als größtes Heimtextilienfachgeschäft in Österreich versuchen, unsere Produkte möglichst vollständig auf schadstofffrei umzustellen.“ Der Vertrieb von OceanSafe ist hier ein wichtiger erster Schritt.

Wir wollen unseren Beitrag für eine schadstofffreie Textilwirtschaft leisten.

Peter Hildebrand, Geschäftsführer von Betten Reiter

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Kommentar von Sabine Standenat, Klinische Psychologin mit eigener Praxis in Wien.

Wenn die Tochter den Kontakt mit ihren Eltern abbricht, ist das meist das Ende einer langen Geschichte.

Meist geht es um die Rolle der Mutter im Leben dieser Frauen. Der Vater bleibt oft merkwürdig blass und wird im Zuge des Kontaktabbruches quasi mit „entsorgt“.

Sabine Standenat, Klinische Psychologin mit eigener Praxis, Wien. www.standenat.at

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Ich habe in meiner Praxis mit Müttern gesprochen, die es nicht fassen können, was da geschehen ist. Und ich habe die Erzählungen von Töchtern gehört, die ihren Schmerz nur dadurch beenden konnten, dass sie die Eltern komplett verbannen. Meist geht es um die Rolle der Mutter im Leben dieser Frauen. Der Vater bleibt oft merkwürdig blass und wird im Zuge des Kontaktabbruches quasi mit „entsorgt“. Die Töchter haben ihn nur als schwach erlebt. Beim Abbruch der Beziehung geht es letztlich immer um folgendes Thema: „Warum hast du mich nicht einfach nur geliebt?“ Ich habe keinen einzigen Fall erlebt, in dem sich die Töchter nicht in Bezug auf diese Frage zutiefst verletzt gefühlt haben. Zurück bleiben Eltern, die ratlos vor den Reaktionen ihres Kindes stehen. Und erwachsene Frauen, die endlich mit ihrem Leid abschließen wollen, das sie meist schon von Kindheit an begleitet. Aber tief in ihrem Inneren gibt es trotz allem noch den Ruf; „Mami, Papi, bitte habt mich lieb!“ Die gute Nachricht ist: Versöhnung ist mit einer einfühlsamen Therapie möglich. Nicht immer. Aber einen Versuch ist es wert.

Eine erwachsene Tochter beendet die Beziehung zu ihren Eltern. Oft sind davon auch die Enkelkinder betroffen. Welche Gründe gibt es für diesen Kontaktabbruch und kann die Beziehung wieder in Ordnung gebracht werden?

Maria, 71, sitzt mir in meiner Praxis gegenüber und weint. Vor sieben Jahren hat ihre Tochter Chris eine Familienfeier verlassen und lehnt seither jeden Kontakt ab. Auf meine Frage, was denn damals geschehen ist, antwortet sie: „Nichts. Gar nichts.“

Diese Reaktion erlebe ich in Fällen von Beziehungsabbrüchen zwischen Kindern und Eltern immer wieder. Im Falle von Maria und Chris habe ich die Chance, auch die andere Seite zu hören. Denn obwohl die Tochter seit sieben Jahren auf keinen Kontaktversuch ihrer Mutter reagiert hat, stimmt sie doch einem Gespräch mit mir zu. So erfahre ich, dass die Mutter immer den Bruder bevorzugt hat. Sogar als es um die Ausbildung ging, stand Gerd an erster Stelle. Chris wollte gerne studieren, aber ihre Eltern lehnten finanzielle Unterstützung mit der Begründung ab, sie wäre nicht klug genug dafür. Gerd hingegen bummelte mit dem Studium vor sich hin und gab es schließlich auf. Seither sitzt er daheim und lässt sich von den Eltern erhalten. Chris hat auch ohne Hilfe ihren Abschluss in Rechtswissenschaften gemacht. Bei besagter Familienfeier wurde die Mutter gefragt, warum Gerd nichts arbeite, und sie sagte: „Er ist einfach zu sensibel für diese Welt. Chris hat keine Nerven, darum hat sie auch das Studium beendet, obwohl sie nicht so gescheit ist wie Gerd.“ Dieser Ausspruch war der Auslöser dafür, dass Chris nicht nur das Treffen, sondern auch die Familie verließ.

Warum bricht eine Tochter den Kontakt mit ihren Eltern ab?

Immer geht es darum, dass sie sich schon früh nicht gesehen, gehört und geliebt fühlte. Vielleicht wurde sie herabgesetzt, war dauernden Vorwürfen ausgesetzt, oder die Eltern mischten sich auch noch später ständig in ihr Leben ein. Auch physische, psychische oder sexuelle Gewalt sind der Auslöser, dass erwachsene Kinder irgendwann die Beziehung abbrechen.

Wie fühlt sich die Tochter, wenn sie mit den Eltern gebrochen hat?

Sie ist erleichtert. Oft wird sie von einem Partner in dieser Entscheidung bestärkt. Sehr häufig hat sie in der Folge auch zu anderen Familienmitgliedern keinen Kontakt mehr, die gar nicht unmittelbar an den Ereignissen beteiligt waren. Schwierig wird es, wenn Enkel da sind, die eine gute Beziehung mit den Großeltern hatten und plötzlich nicht mehr auf Besuch dürfen. Da wird seitens der Tochter manchmal auch gelogen. Die Großeltern seien so krank, dass sie nicht mehr mit den Kindern spielen könnten, oder sie seien nach Amerika gezogen.

Doch es fand nie eine wirkliche Konfliktlösung statt, und deshalb holt sie irgendwann ihre Geschichte ein. Das kann sein, wenn ein Elternteil im Sterben liegt oder schon gestorben ist. Denn tief im Inneren sehnt sich die Tochter bewusst oder unbewusst ein Leben lang nach der Liebe ihrer Eltern.

Was fühlen die Eltern bei einem völligen Kontaktbruch?

Neben Verzweiflung, depressiver Verstimmung, körperlichen Symptomen, Schlaflosigkeit und Scham fühlen die Eltern auch Zorn und überlegen, die Tochter innerlich „aufzugeben“. Sie sind sich in den allermeisten Fällen keinerlei Schuld bewusst. Ich höre dann Aussprüche wie: „Wir hatten doch immer ein enges Verhältnis“. Wenn ich dann mit der Tochter spreche, finden sich allerdings sehr wohl Gründe für deren Verhalten. Es kann auch sein, dass die Mutter Geschehnisse vollkommen verdrängt und die Tochter als Lügnerin bezeichnet. Das ist in Fällen von sexuellem Missbrauch sehr häufig.

Kann die Beziehung geheilt werden?

Das ist möglich, wenn die Mutter sich ehrlich bemüht, den Schmerz ihrer Tochter zu verstehen und sich entschuldigt. Dann kann Heilung geschehen. Ein völliger Abbruch ist allerdings dann am besten, wenn Gewalt im Spiel war, keinerlei Einsicht seitens der Eltern erfolgt und die Tochter nun ihre eigenen Kinder schützen muss.

Wie kann eine Therapie helfen?

Häufig sucht zuerst die Mutter oder beide Eltern Unterstützung. Wenn möglich, wird dann die Tochter eingeladen, einmal ohne Eltern ihre Sicht der Dinge zu erzählen. Kommt sie zur Therapie, stehen die Chancen gut, danach eine Sitzung mit der ganzen Familie zu abzuhalten.
Und dann besteht Hoffnung!

„Mein Onkel hat mich missbraucht“

Bea, 41
Tamara 5, Berti, 3, verheiratet mit Tom

Es sind jetzt sechs Jahre, seit ich den Kontakt mit meinen Eltern abgebrochen habe. Gründe dafür gab es viele. Aber am Wichtigsten war mir, dass ich sie von meinen Kindern fernhalten wollte. Ich war damals schwanger, und meine Mutter behandelte mich so, wie sie es immer getan hatte – abwertend, lieblos und gleichgültig. Ich war die „dumme Nuss“, die sich nur wichtigmachen will und der man kein Wort glauben kann. Mit sieben wurde ich von ihrem Bruder, meinem Onkel, das erste Mal sexuell missbraucht. Mit zwölf fasste ich den Mut, meiner Mutter davon zu erzählen. Ich weiß noch ganz genau, wie sie reagierte: „Was fällt dir ein, du verlogene kleine Schlampe? Das hättest du wohl gerne, was? Untersteh dich und erzähl deine Lügen herum. Dann kannst du etwas erleben!“ Dann gab sie mir zwei Ohrfeigen und schickte mich auf mein Zimmer. Mein Vater merkte sehr wohl, dass etwas nicht in Ordnung war, aber so wie immer mischte er sich nicht ein.
Als ich erwachsen war, mied ich jede Begegnung mit meinen Eltern so weit als möglich. Aber erst durch meinen Mann und meine Schwangerschaft fasste ich den Mut, jeden Kontakt abzubrechen. Meine Mutter versteht bis heute nicht, warum.

„Ihr neuer Freund gefiel mir nicht“

Sonja, 67,
geschieden, Tochter Luise, 34

Ich habe meine Tochter seit zehn Jahren nicht gesehen. Damals war sie das letzte Mal auf Besuch bei uns. Für mich gab es dabei eine ganz normale Unterhaltung. Ich sagte ihr nur, dass mir ihr neuer Freund nicht gefällt, weil er Musiker ist und jeder weiß, dass die ihre Frauen immer betrügen. Ihre Reaktion schockierte mich total. Sie begann zu schreien, dass ich mich schon immer in ihr Leben eingemischt hätte und auch noch der Meinung gewesen sei, es gut zu meinen. Dabei sei ich nur egoistisch und auf meinen Vorteil bedacht. Sie hätte mich satt und würde auch nur mit Grauen an ihre Kindheit denken. Dann knallte sie die Türe zu und ging. Ich verstand die Welt nicht mehr. In der Folge schickte ich ihr unzählige Nachrichten, rief sie an, verfasste lange E-Mails mit Erklärungen, Bitten und Flehen. Sie hat kein einziges Mal reagiert. Ich erfuhr, dass sie mit diesem unseligen Musiker verheiratet ist und nun zwei Kinder hat. Ich habe also Enkel, die ich noch nie gesehen habe. Meine Verfassung schwankt zwischen tiefster Verzweiflung, aber auch Wut. Was habe ich ihr angetan, dass dieses Verhalten rechtfertigt? Ich mache jetzt eine Therapie und nehme Antidepressiva. Und ich hoffe trotz allem immer noch, dass alles gut wird.

Schlechte Träume, wunde Knie, schlechte Noten oder wundes Herz: Gründe für Kindertränen gibt es viele. Doch wie trösten wir eigentlich richtig?

Die kleine Ava stürzt beim Radfahren und weint bitterlich. Ihre Mama reagiert mit gleichmütigen Worten: „Ach, das hat ja nicht weh getan! Hör schon auf, zu weinen.“ Der fünfjährige Leonard ist nach sieben Stunden Kindergarten ziemlich aufgewühlt und müde. Statt im Supermarkt weiter zur Kasse zu gehen, wirft er sich brüllend auf den Boden. „Jetzt stell dich nicht so an und reiß dich zusammen“, schreit der Papa das Kind an und geht weiter. Weil Leonard daheim noch immer „so ein Theater macht“, soll er so lange alleine in seinem Zimmer bleiben, bis er sich „wieder beruhigt hat“.

Schwieriges Erbe

Szenen wie diese zeigen: Der Unwille bzw. die Unfähigkeit, unseren Kindern angemessen Trost zu spenden, ist immer noch weit verbreitet. Zu verdanken ist diese Haltung großteils der Art und Weise, wie bereits unsere  Eltern und Großeltern mit diesem Thema umgegangen sind. Lange Zeit war es nämlich gang und gäbe, die Emotionen der Kinder nicht zu beachten oder mit weinenden Kindern „hart durchzugreifen und ja nicht nachzugeben“, selbst nicht bei hilflosen Säuglingen. Erziehungspraktiken, die aus dem Ratgeber „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ stammen. Mit 1,2 Millionen verkauften Exemplaren war der Bestseller lange Zeit die Erziehungsbibel schlechthin – geschrieben von Johanna Haarer, wohlgemerkt: in der Nazi-Zeit.

Trösten heißt starke Gefühle begleiten. Erlaubt ist alles, was gut tut: Kuscheln, Drücken, Vorsingen oder Wiegen.

Warum Kinder Trost brauchen

Nicht umsonst kommen uns oft ganz automatisch Sätze über die Lippen, die das antrainierte und oftmals kaum hinterfragte Verhalten ganzer Generationen widerspiegelt, denen das Trösten verwehrt geblieben ist. „Ist doch eh nichts passiert“, heißt es dann zum Beispiel, wenn das Kind hinfällt oder weint. Oder: „Stell dich doch nicht so an“, wenn etwas misslingt, wenn Streit, Verlust oder Beschämung Kummer bereiten. Es ist eben nicht „eh nichts passiert“, zumal ein Kind signalisiert, dass es gerade sehr wohl schlimm ist. Wir täten also laut der Kinderpsychotherapeutin und Buchautorin Gundula Göbel gut daran, die Gefühle und Bedürfnisse unserer Kinder wahrzunehmen und feinfühlig zu begleiten. „Trost ist eine Form der zwischenmenschlichen Zuwendung. Er kann durch Blicke, Worte, Gesten und Berührungen gespendet werden. Die schmerzlichen Gefühle des Kindes werden so gelindert; es spürt, dass es nicht allein gelassen ist“, sagt Göbel. Demnach brauchen Kinder immer Trost, wenn sie überfordert sind, bei Müdigkeit und Übermüdung, wenn sie Schmerzen haben, wenn sie keiner versteht, wenn die Welt anders ist, als sie es sich wünschen, oder wenn ihre Welt sich verändert. Weiters, wenn sie beschämt oder erniedrigt werden, bei Verlusterfahrungen, Streit oder Erkrankungen in der Familie.

Wer tröstet, signalisiert: Ich sehe, dass es dir schlecht geht, und ich möchte dir dabei helfen, deine Traurigkeit oder Trauer zu bewältigen. Zahlreiche Studien belegen, dass Kinder, die richtig getröstet werden, mit dem Gefühl aufwachsen, dass sie mit ihrem Kummer nicht alleine sind. Das wiederum führe zu einer emotionalen Sicherheit, die im späteren Leben hilft, in herausfordernden Situationen Halt zu finden. Mental gestärkt lernen wir, schmerzhafte Gefühle nicht einfach wegzuschieben oder zu unterdrücken, sondern einen Weg zu finden, mit ihnen angemessen umzugehen.

Ermutigung statt Entmutigung

Trotzdem sind viele Eltern der Ansicht, Trost würde Kinder verwöhnen oder gar deren Wehleidigkeit fördern. „Trost braucht die richtige Balance, dem Kind etwas zuzutrauen und es nicht zu schwächen durch zu viel oder unangemessenen Trost“, weiß Gundula Göbel. Trösten bedeutet also nicht, ständig das Kind vom Schmerz abzulenken oder Medien als Tröster einzusetzen. Und es bedeutet auch nicht, das Weinen oder die Trauer zu beenden. Vielmehr gehe es ums Begleiten, um ein Spiegeln von Emotionen, damit sie spüren: Da ist jemand, der mich wahrnimmt, der meine Gefühle spiegelt und mir sagt: „Ich sehe deinen Schmerz. Ich bin für dich da. Es wird wieder gut.“ Erwachsene sind also darin gefordert, eben „erwachsen“ zu handeln. Nicht hingegen das Kind, das weint, schreit, ängstlich schaut oder ausrastet. Kinder dürfen Kinder sein und haben ein Recht auf Halt und Trost. Auf die direkte Zuwendung und Liebe ihrer Bezugspersonen. Erlaubt ist alles, was gut tut: Kuscheln, Massieren, Wiegen, Umarmen, Trostverse, Pflaster, Singen, Humor. Drohungen, Strafen, Ausgrenzungen und ständige Ablenkungen hingegen sind keine angemessenen Antworten. Genauso wenig ein überbehütendes Verhalten, um Kindern schmerzliche Erfahrungen zu ersparen. Nur wer Traurigkeit oder Trauer durchlebt, kann gestärkt daraus hervor gehen. Und über kurz oder lang selber geeignete Bewältigungsstrategien entwickeln.

Die Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin Gundula Göbel erzählt, wie Trost spenden gut gelingen kann und warum Kinder durch angemessenes Trösten niemals verweichlicht oder verwöhnt werden.

In welchen Fällen brauchen Kinder denn unbedingt Trost?
Gundula Göbel: Immer dann, wenn sie sich nicht wohl fühlen, wenn sie aufgewühlt sind, wenn sie nicht schlafen können, wenn sie beschämt oder entwertet werden. Freilich dann, wenn sie weinen oder Schmerzen haben. Kinder brauchen auch bei Stress Trost, denn je kleiner sie sind, umso weniger können sie ihre Gefühle selbst regulieren.

Inwiefern unterscheidet man beim Trösten denn nach Altersphasen? Was brauchen etwa Babys im Unterschied zu Kleinkindern?
Göbel: Kleinkinder brauchen etwa keine gut gemeinten Erklärungen, warum etwas so oder so ist – das kann ihre unreife Hirnstruktur gar nicht aufnehmen. Sie brauchen also Trost von einer vertrauten Bezugsperson, damit sie ihre Gefühle ausdrücken können. Eine nahestehende Person also, die diese Gefühle angemessen begleitet. Säuglinge sind von der Koregulation ihrer Bindungsperson abhängig. Schreit das Baby, braucht es unbedingt körperliche Nähe als Trost, sei es durch Berührung, sei es durch Wiegen oder Worte. Lässt man schreiende Babys alleine, gerät der Säugling in eine extreme Angstsituation, in der große Mengen an Stresshormonen freigesetzt werden. Die Babys hören zwar irgendwann mit dem Schreien auf, und jeder glaubt, alles ist gut. Dabei ist das Aufhören ein Aufgeben – nichts anderes also als ein Akt der Verzweiflung. Mit seinem Kummer alleine gelassen zu werden, ist eine äußerst schmerzliche Erfahrung, die Kinder mit ins Leben nehmen. Denn so, wie wir getröstet werden, gehen wir durchs Leben. Im Übrigen schreit oder weint kein Kind, weil es uns nerven will, sondern weil es signalisiert, dass Bedürfnisse gestillt werden wollen.

Manche Eltern haben Angst, sie könnten ihre Kinder durchs Trösten zu sehr verwöhnen.
Göbel: Ja, ich kenne diese Befürchtung, Kinder würden aufgrund von zu viel Trost allzu wehleidig werden. Das ist aber gar nicht möglich, wenn mitfühlend getröstet wird. Wehleidigkeit gibt es eher bei Kindern, die von Erwachsenen „getröstet“ wurden, die in der Situation emotional nicht beim Kind sind oder weil sie die Gefühle ihrer Kinder als ihre eigenen erleben.

Beim Trösten geht es ums Ermutigen, Zuhören und weniger um Lösungen.

Gundula Göbel, Buchautorin und Kinderpsychotherapeutin

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Was sagt diese Sorge vor „Verweichlichung“ über unsere Gesellschaft, in der Schwäche scheinbar keinen Platz hat?
Göbel: Das hat viel mit früheren Erziehungspraktiken und Leistungswahn zu tun, die teilweise aus Kriegs- bzw. Nazizeiten herrühren. So war eine gute Bindung früher etwa gar nicht gewünscht. Man glaubte, Kinder vom ersten Lebenstag an dazu zu erziehen, auf die „Härte des Lebens“ vorzubereiten. Diese Kinder funktionierten tatsächlich, jedoch mit sehr viel Angst im Körper. Und mit viel Kompensieren: Die einen können das besser, andere brechen früher oder später zusammen. Dramatisch ist natürlich eine Flucht in Alkohol oder Drogen.

Warum ist es nicht gut, Kinder mit Zucker oder anderen Ablenkungen zu vertrösten?
Göbel: Nun, es geht hier nicht darum, nicht mal etwas Süßes zu geben oder die Kinder den einen oder anderen Film schauen zu lassen. Falscher oder oberflächlicher Trost resultiert aus einer Grundhaltung heraus, dass die Emotionen der Kinder nicht wahrgenommen werden. Dabei heißt Trösten ja gerade, die Bedürfnisse des anderen wichtig zu nehmen. Gefühle zu begleiten und nicht gleich zu Kompensieren mit Ablenkungen oder Geschenken etwa. Wir haben es oft leider selber nicht anders gelernt und glauben bei starken Gefühlen oft, sofort ins Handeln kommen zu müssen. Dabei geht es zunächst einmal um Ermutigung, ums Zuhören, weniger um Lösungen.

Warum wird Trost denn gerne mit Problemlösung verwechselt?
Göbel: Handlungen bedeuten, das Äußere zu verändern. Handeln liegt also immer im Außen. Während Trösten immer im Inneren ist. Deshalb ist zum Beispiel Weinen so gut, weil die Gefühle nach außen treten können. Trösten heißt eben, starke Gefühle zu begleiten, diese zu spiegeln, also etwa in Worte zu fassen, ohne Bewertungen abzugeben.

Wie kann Trost Erwachsenen denn gut gelingen?
Göbel: Wichtig ist zunächst, dass wir gut bei uns ankommen, vor allem in Situationen, bei denen auch unser Stresssystem aktiviert ist, nicht nur das der Kinder. Als Bezugspersonen sollten wir ohnedies immer Selbstfürsorge betreiben, also achtsam unsere Beziehungen pflegen und darauf schauen, dass unsere eigenen Bedürfnisse nicht untergehen. Nur so können wir gute „Trost-Tankstellen“ für unserer Kinder sein. Trostspender können aber auch Kuscheltiere sein oder Kleidungsstücke von Bezugspersonen. Tröstend können auch bestimmte Rituale zuhause sein, Berührungen, Abschiedsrituale oder Verlässlichkeit an sich. Bei Jugendlichen, die oft weniger Körperkontakt mögen, tröstende Blicke oder eine bestimmte Musik.

Wie gehen wir mit sehr schmerzlichen Situationen wie Trennungen oder Tod um?
Göbel: Am besten ehrlich sein und alle offenen Fragen beantworten. Bei Trennungen also sagen, was Sache ist. Im Todesfall die Kinder unbedingt in die Trauer miteinbeziehen, kindgerecht den Tod erklären, Phasen der Trauer gemeinsam erleben, gemeinsamweinen dürfen oder Zeremonien mitgestalten.

Welche Folge kann es haben, wenn Kinder nicht angemessen getröstet werden?
Göbel: Wer als Kind bereits Trost erfahren hat, hat Selbstregulation gelernt. Also die Fähigkeit, sich selber zu beruhigen und Traurigkeit zu überwinden

Trost: Wie Kinder lernen Traurigkeit zu überwinden. Beltz Verlag, Preis: 12,95 Euro
Wenn bei uns die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken, herrscht in Thailand die beste Reisezeit. Da Thailänder extrem kinderfreundlich sind, ist das Land für einen Familienurlaub, auch mit kleineren Kindern, ideal.

Thailand gilt als „Land des Lächelns“. Das gilt vor allem im Umgang mit Kindern, denn Thailänder sind für ihre Kinderfreundlichkeit bekannt. Das wunderbar warme Klima und die weißen Sandstrände machen das in Südostasien gelegene Land daher zum idealen Ziel für Fernreisen mit Kindern.

Thailand

Grundfläche:
513.115 Quadratkilometer
Einwohner:
69.428.524
Zeitunterschied:
6 Stunden
Klima:
tropisch-monsunal
Beste Reisezeit:
Nov.–März

Die ideale Reisezeit, um Thailand zu besuchen, liegt zwischen November und März.Der Zeitunterschied zu Österreich beträgt sechs Stunden. Besondere Impfungen sind für Thailand nicht notwendig, trotzdem sollte zeitgerecht vor Antritt der Fernreise der Kinderarzt konsultiert werden. Babynahrung und Windeln können vor Ort problemlos in jedem Supermarkt gekauft werden. Das Essen in Thailand ist vielseitig. Reis- und Nudelgerichte mit Hühnerfleisch oder Fisch und frische Früchte sind auf jeder Speisekarte zu finden.

 

 

Bei einem Ausflug zum Monkey Beach kann man freilebende Affen bestaunen.

In Bangkok gehören der Königspalast und die Floating Markets zum Sightseeing.

Akklimatisierung in Bangkok

„Direktflüge, speziell Nachtflüge, sind ideal, da die Kinder dann auf jeden Fall einige Stunden schlafen und so den Zeitunterschied nicht so deutlich spüren“, rät Günter Krause, Managing Director bei Tai Pan Touristik. Am Beginn des Aufenthaltes sollten auf jeden Fall einige Nächte in der Hauptstadt Bangkok geplant werden. Dies erleichtert nach dem langen Flug, der ca. zehn Stunden dauert, die Akklimatisierung zusätzlich, und es gibt mehr als genug Attraktionen, die auch für Kinder wirklich spannend sind. „Wir empfehlen, in einem Hotel am Fluss Chao Phraya zu nächtigen, dann hat man die Möglichkeit, Teile der Stadt und Sehenswürdigkeiten vom Boot aus zu erkunden, gleich direkt vor der Tür“, so Krause.

Eine Bootstour auf dem Fluss Chao Phraya in Bangkok ist ein besonderes Erlebnis.

Rund um Khao Lak kann man in Elefanten-Camps die Tiere füttern.

Nicht nur Strandurlaub

Für einen Strandurlaub mit kleineren Kindern sind Reiseziele an der Andaman-See besonders zu empfehlen. Die Region um Krabi, Khao Lak, Phuket und Phi Phi Island bietet lange weiße Sandstrände und glasklares Wasser. Zu erreichen sind diese Reiseziele am besten mit dem Flugzeug ab Bangkok, mit einer einstündigen Flugdauer nach Krabi oder Phuket. Entscheidet man sich für einen Aufenthalt auf Phi Phi Island, kommt noch die Überfahrt mit einer Fähre oder im Speedboat dazu. Diese zusätzliche Transferzeit sollte man mitbedenken, speziell, wenn man mit sehr kleinen Kindern anreist. „Die Thailänder sind ein extrem kinderfreundliches Volk, somit sind Aufenthalte in allen Hotels durchaus empfehlenswert, doch gibt es auf Phuket und in Khao Lak Ressorts, die spezielle Kindereinrichtungen bieten. Welche Unterkünfte besonders geeignet sind, hängt vom Alter der Kids ab“, so Reiseexperte Günter Krause. Das Gebiet um Krabi und Phi Phi Island wurde 2004 am heftigsten in Thailand vom Tsunami getroffen. Mittlerweile wurden die Schäden jedoch behoben und Frühwarnsysteme geschaffen, die rechtzeitig Alarm geben.

Eine Auswahl frischer Früchte gehört in Thailand zu jedem Buffet dazu.

Viele Abenteuer warten

Ein besonderer Bonus in diesem Gebiet ist das glasklare Meer mit seinen vielen bunten Fischen. Da die Buchten meist flach und die Wellen niedrig sind, können Kinder risikolos erste Erfahrungen beim Schnorcheln sammeln. Aber auch abseits des Strands warten viele Abenteuer auf große und kleine Entdecker. So gibt es eine Reihe von Buchten und Inseln, auf denen freilebende Affen zu finden sind, in Elefantencamps kann man die großen, freundlichen Dickhäuter füttern, und in Krabi sind die „James-Bond-Felsen“ zu bestaunen und vielleicht sogar zu erklettern. „Unsere ganz besondere Empfehlung während der Tage am Strand ist ein Ausflug in den Khao Sok Nationalpark in der Nähe von Khao Lak. Eine Nächtigung im Zelt oder im Baumhaus, Wanderungen durch den Dschungel, Bootsfahrten auf einem malerischen See und eine Kanufahrt durch den Urwald sind für Alt und Jung bleibende und einmalige Eindrücke“, so Krause.

In Thailand sind Kinder gern gesehene Gäste und werden von den Einheimischen wie Familienmitglieder behandelt.

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