Bildung

Bavariathek: Bayerns Geschichte als digitales Erlebnis

Als einzigartige "digitale Geschichtswerkstatt" will die neue Bavariathek in Regensburg Maßstäbe setzen in Deutschlands Bildungslandschaft. Ideal für einen Ausflug nach dem Lockdown.

Eröffnung Bavariathek Museum der Bayerischen Geschichte Donaumarkt 2 mit Wissenschaftsminister Bernd Sibler Dr. Richard Loibl Leiter Haus der Bayerischen Geschichte Dr. Egon Westphal Vorstandsmitglied Bayernwerk AG Regensburg Foto: altrofoto.de

Virtuell und multimedial in die Vergangenheit von über 2.000 Dörfern und Städten Bayerns reisen, Großereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts zum digitalen Erlebnis auf den sozialen Netzwerken des 21. Jahrhunderts werden lassen und Inspirationen für die Ausstellungen der Zukunft finden: Die neue, jetzt eröffnete „Bavariathek“ erweitert das Museum für Bayerische Geschichte in Regensburg um eine digitale Werkstatt, die Maßstäbe setzen soll in Deutschlands Bildungslandschaft, wie Direktor Richard Loibl bei der Eröffnung sagte.

Digitale Werkbanken in einem einzigartigen außerschulischen Lernort

Konzipiert als einzigartiger außerschulischer Lernort, medienpädagogisches Projektzentrum und aktive Erweiterung des Museums soll die Bavariathek besonders Kinder und Jugendliche für Geschichte begeistern und auch sensibilisieren. Schüler werden dort zu Kuratoren, Reportern und Medienproduzenten, die eigene Filme, Podcasts und virtuelle Ausstellungen erstellen. Zahlreiche Pilotprojekte dokumentieren, was in und mit der Bavariathek in Verbindung von Museum, Geschichtswissenschaft und Medienwelt alles möglich ist.
In den Projekt- und Studioräumen der Bavariathek sollen Schulklassen und Studierendengruppen optimale Bedingungen für die Arbeit mit digitalen Werkzeugen vorfinden. Die „Digitale Werkbank“, eine in der bundesweiten Bildungslandschaft einzigartigen Software, soll neue Standards für digitales Teamwork setzen und den Blick der jungen Menschen schärfen für die Perspektivität alter und neuer Medien. Schließlich, so heißt es von den Initiatoren, sei alles eine Frage von Darstellung, Auslegung und Interpretation.

Familie um 1900

Am Beispiel von historischen Fotografien entdecken Schüler, welch wesentliche Rolle die Medien bei der Vermittlung von Geschichte spielen – und wie leicht die Wirkung von Fotografien gesteuert werden kann. Je nach Interessenlage, Schulart und Jahrgangsstufe stehen derzeit die Quellenbestände „Familie um 1900“, „Die Wittelsbacher im Fokus“, „Revolution 1918/19 in Bayern“, „Trümmerfrauen – ein Mythos?“ und „Das Album zur Deportation der mainfränkischen Juden“ zur Verfügung. Ausgebildete Mediencoaches stehen stets unterstützend zur Seite.

Heimat im Kleinformat

Der Besuch der Bavariathek ist im Rahmen von buchbaren 90-minütigen medienpädagogischen Programmen und von Projektkooperationen möglich. Auch mehrtägige Formate sollen den Schulen zur Verfügung stehen. So präsentiert das Kulturkabinett „Heimat im Kleinformat“ in einer Augmented-Reality-Medien-Station historische Postkarten, alte Schwarzweißaufnahmen, Luftbilder und anderes Bildmaterial zu allen bayerischen Gemeinden. Gelungene Ergebnisse sollen künftig dann auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich sein.
In einem weiteren Format bereiten Schüler ein an die Themen der Dauerausstellung angelehntes historisches Ereignis des 19. und 20. Jahrhunderts auf und setzen es mit modernen medialen Möglichkeiten journalistisch um. Nach einer Recherche zum historischen Hintergrund sowie der Auswahl von geeignetem Quellenmaterial in der Dauerausstellung und in der Bavariathek planen sie die Aufbereitung des Ereignisses und die Umsetzung ihrer Ideen. Mögliche Formate sind Blogs, Videos, Liveticker, Twitter, Instagram oder Webjournal. Zudem können die jungen Gäste Podcasts zu Museumsobjekten erstellen und dafür ein eigenes, mit modernsten Möglichkeiten ausgestattetes Medienlabor nutzen.

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