Bildung

Bildungsgerechtigkeit? So soll Schule in Zukunft aussehen

„Wenn Kinder Kühe lila zeichnen, dann muss sich in der Bildung etwas ändern“: Im Podcast von Land schafft Leben fordert Bundesschulsprecherin Flora Schmudermayer, dass in der Schule in Zukunft mehr Wissen über Ernährung und Konsum gelehrt wird und es in der Mittagspause eine Alternative zu Pizza und Wurstsemmel gibt.

maria Fanninger Flora Schmudermayer c Land schafft Leben

Als Bundesschulsprecherin ist Flora Schmudermayer die Stimme von über einer Million Schülerinnen und Schülern in Österreich, die vor allem eines wollen: ihre Zukunft nachhaltig gestalten. Damit ihnen das gelingen kann, brauchen sie aber das richtige Werkzeug – und zwar in Form von Wissen. Und das sollte vor allem auch in der Schule vermittelt werden, sagt die 18-jährige Schülerin der HBLFA Schönbrunn in der 124. Folge des Podcasts „Wer nichts weiß, muss alles essen“ des Vereins Land schafft Leben: „Die Schule soll auf das Leben vorbereiten und Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, ihre Persönlichkeit auszubilden.“ Und dazu gehört für Flora Schmudermayer ganz klar auch: „Zu lernen, bewusste Entscheidungen zu treffen – auch, wenn es um unser Essen geht.“

Gesundheit nicht dem Zufall überlassen

Dass Kinder und Jugendliche in der Schule lernen, wie sich ihre Ernährung auf den eigenen Körper auswirkt, ist für Flora Schmudermayer schlichtweg auch eine Frage der Bildungsgerechtigkeit: „Es kann nicht sein, dass ein Kind einen gesundheitlichen Nachteil hat, nur weil es nicht das Glück hatte, in einem Elternhaus aufzuwachsen, in dem Wert auf eine gesunde Ernährung gelegt wird. Genau das ist in Österreich aber der Fall, und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wird zu einem gewissen Grad dem Zufall überlassen. Hier muss in den Schulen viel mehr Verantwortung übernommen werden, damit Kinder und Jugendliche eine Chance bekommen, selbst für ihre eigene Gesundheit zu sorgen.“

Bewusster Konsum für eine nachhaltige Zukunft

Der Wunsch nach mehr Eigenverantwortung ist aber nicht nur in Hinblick auf die eigene Gesundheit vorhanden. Schülerinnen und Schüler wollen vor allem auch wissen, wie sich ihr eigenes Konsumverhalten auf die Umwelt – Stichwort Klimawandel – auswirkt. Zu lernen, wie Lebensmittel produziert werden, nimmt dabei eine besonders wichtige Rolle ein. Schließlich konsumieren sie diese jeden einzelnen Tag, und haben somit jeden einzelnen Tag die Möglichkeit, den eigenen Konsum zu hinterfragen und sich bewusst für jene Lebensmittel zu entscheiden, die ihren Werten entsprechen.

Wie weit musste das Lebensmittel transportiert werden? Wie viel Wasser hat seine Produktion verbraucht? Wie wurde das Tier gehalten? Und wurde bei der Produktion auf Menschenrechte und Sozialstandards geachtet? Antworten auf Fragen wie diese müssen in der Schule gegeben werden, fordert auch Maria Fanninger, Mitbegründerin des Vereins Land schafft Leben: „In der Schule lernen Kinder und Jugendliche Lesen, Schreiben und Rechnen. Mindestens genauso wichtig ist, dass sie lernen, ihren Konsum so zu gestalten, dass er ihren eigenen Werten entspricht. Wenn ich mir die Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft gerade stehen, ansehe – sei es nun der Klimawandel oder Gesundheitskrisen – dann halte ich es für eine absolute Notwendigkeit, dass Kinder und Jugendliche möglichst früh über die Zusammenhänge ihres Essens mit Gesundheit und Umwelt lernen. Nur so werden sie diese Herausforderungen meistern können.“

Um Pädagoginnen und Pädagogen dabei zu unterstützen, Lebensmittelwissen, Ernährungsbildung und Konsumkompetenz in die Klassenzimmer zu holen, hat der Verein Land schafft Leben den Lebensmittelschwerpunkt initiiert. Der Lebensmittelschwerpunkt ist eine österreichweite Bildungsinitiative, in deren Rahmen Pädagoginnen und Pädagogen aller Schulstufen kostenlos Unterrichtsmaterial rund um Lebensmittel, Ernährung und Konsum zur Verfügung gestellt bekommen.

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