Gesundheit

Caritas: Bedürfnisse von Kindern psychisch kranker Eltern sehen

Kinder, deren Elternteil oder Eltern an einer psychischen Erkrankung leiden, sind im Alltag mit teils stark belastenden Herausforderungen konfrontiert.

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Besondere Formen der Unterstützung sowie kindgerechte Informationen sind für diese Gruppe notwendig, macht die Caritas der Diözese St. Pölten im Vorfeld zum „Welttag der psychischen Gesundheit“ (10. Oktober) aufmerksam. Die Hilfsorganisation unterstützt seit nunmehr zehn Jahren im Projekt KIPKE (Kinder psychisch kranker Eltern) diese Kinder mit kurzzeitigen Beratungen, Gruppenangeboten und einem Sommercamp.

Depression bei Eltern macht Kinder unsicher

Seelische Erkrankungen wie etwa eine Depression hinterlassen bei Kindern von Betroffenen meist große Unsicherheit über das veränderte Verhalten, heißt es in der Caritas-Aussendung: Warum es etwa zur Traurigkeit, Müdigkeit oder Antriebslosigkeit des Elternteils kommt, warum Papa oder Mama nicht mit ihnen spielen oder warum sie nicht in den Arm genommen werden. Oft seien Kinder mit ihren Ängsten allein gelassen, wollten zusätzlich jedoch den Eltern helfen und übernähmen Aufgaben innerhalb der Familie, die sie überforderten und in weiterer Folge selbst erkranken ließen.

„Wenn eine Mutter oder ein Vater psychisch krank ist, stellt das die gesamte Familie auf den Kopf. Am meisten leiden darunter die Kinder“, erklärte Anna Entenfellner, Leiterin des psychosozialen Dienstes der Caritas St. Pölten. Wichtig sei deshalb zunächst eine kindgerechte Aufklärung über die momentane Lebenssituation, um die Kinder im ersten Schritt von Angst- und Schuldgefühlen und von übergroßer Verantwortung zu entlasten. Bei Beratungsangeboten könnten darüber hinaus Krisenpläne mit den Kindern erarbeitet werden für den Fall, dass sich die Lebenssituation zu Hause zuspitzt oder der kranke Elternteil in ein Krankenhaus muss.

KIPKE-Projekt des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds

Genau diesen Aufgaben widmet sich seit 2010 das vom NÖ Gesundheits- und Sozialfonds finanzierte KIPKE-Projekt. Die Mitarbeiter versuchen mit allen Familienmitgliedern und Kooperationspartnern die Bedürfnisse der Kinder zu klären und helfen beim Aufbau von sozialen Kontakten sowie dem Etablieren von Vertrauenspersonen und weiteren Unterstützungsmöglichkeiten. Für 25 Kinder von 8 bis 15 Jahren gibt es zudem jährlich ein Sommercamp mit spezialisierten Outdoor- und Gestaltpädagogen, die ein aufregendes und abwechslungsreiches Programm gestalten. Kinder sollen dabei auch verborgene Talente entdecken, eigene Stärken erkennen und positive Energie tanken.

Die Erfahrungen mit dem Projekt KIPKE seien „durchwegs positiv“, heißt es von Seiten der Caritas. Bereits über 748 Kinder in 514 Familien seien bislang betreut worden. Alle Seiten würden dabei besonders die Wichtigkeit, „das Schweigen zu brechen, miteinander zu reden und das Thema als solches mehr in die Öffentlichkeit zu rücken“ unterstreichen.

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