Coronabedingte Kleingruppen ermöglichten besseren Unterricht
LernQuadrat präsentiert aktuelle Lehrer-Umfrage: Die Aufmerksamkeit in der Klasse ist deutlich gestiegen. Schwächere Schüler profitierten besonders von der Klassenteilung.
Extrem positiv fällt die Bewertung des coronabedingten Unterrichts in der Kleingruppe durch die österreichische Lehrerschaft aus. Acht von zehn Lehrerinnen und Lehrern sind der Ansicht, dass der Unterricht in der Kleingruppe besser funktioniert habe als dies in „normalen“ Zeiten der Fall war, lediglich knapp vier Prozent orteten eine Verschlechterung. Bei deutlich geringerem Lärmpegel in der Klasse sei die Aufmerksamkeit der Schüler merkbar gestiegen, befinden mehr als drei Viertel der Lehrer. Dies ermittelte das Nachhilfeinstitut LernQuadrat in einer Blitzumfrage zum Schulschluss.
Weniger Lärm, weniger Ablenkung
„Die Lehrer konnten in dieser schwierigen Zeit endlich mehr Fokus auf den einzelnen Schüler legen, wovon vor allem die Schwächeren profitierten“, kommentiert LernQuadrat-Sprecherin Angela Schmidt die Ergebnisse der Umfrage. Mehr als 50 Prozent der Befragten verzeichneten ein geringeres Ablenkungspotenzial durch das Sitzen an getrennten Tischen. 76,8 Prozent meldeten, dass die Aufmerksamkeit der Schüler gestiegen sei, nur 6,9 Prozent beobachteten das Gegenteil. Immerhin einem Drittel der befragten Lehrer gelang es auch, die Schüler in dieser Zeit zu einer aktiveren Teilnahme am Unterricht zu motivieren. Als größten Nachteil des Unterrichts in zwei getrennten Kleingruppen gaben 72,5 Prozent die Schwierigkeit an, beide Klassen-Teile auf dem gleichen Leistungsstand zu halten. Nachteilig wirke sich zudem aus, dass die sozialen Kontakte in der Klasse teilweise verloren gehen.
Kleinere Klassengrößen auf Dauer gewünscht
„Jüngere und weibliche Lehrkräfte waren vom Kleingruppenunterricht besonders begeistert. Vor allem im Deutsch- und Mathe-Unterricht in den Neuen Mittelschulen und der AHS-Unterstufe war die Resonanz der Lehrerinnen und Lehrer sehr positiv“, verrät Angela Schmidt weitere Details der Umfrage. Insgesamt empfanden 81,5 Prozent der Lehrkräfte das Unterrichten in geteilten Klassen auch persönlich als angenehmer. Kein Wunder also, dass sich die Allermeisten – auch ohne Corona –kleinere Klassengrößen wünschen würden. So können sich 95,7 Prozent einen Unterricht mit maximal 18 Schülern pro Klasse auf Dauer gut vorstellen. „Die individuellere Betreuung der Schüler in kleineren Klassen ist seit ewigen Zeiten ein Thema der Bildungsdiskussion. Vielleicht sind die Erfahrungen aus der Corona-Zeit ein Weckruf, diesem Aspekt des Schulwesens wieder höhere Priorität zu geben“, hofft man bei LernQuadrat.
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