Bildung

Die 4 Lerntypen

Wer seine Stärken und Schwächen kennt, lernt schneller und einfacher. Die Einteilung in Lerntypen kann dabei helfen, das richtige Lernkonzept zu finden.

Jeder Mensch lernt anders. Deshalb unterscheidet man verschiedene Lerntypen, mit denen unterschiedliche Persönlichkeiten und ihre Stärken sowie Schwächen beim Lernen in Gruppen unterteilt werden. Die bekannteste Beschreibung von Lerntypen stammt von Frederic Vester. Nach Vester gibt es vier verschiedene Lerntypen: der visuelle Lerntyp, der auditive Lerntyp, der haptische Lerntyp und der kommunikative Lerntyp. Je nach Lerntyp werden unterschiedliche Sinne verwendet, um Inhalte besser zu erfassen, zu verstehen und sich merken zu können. Kennt man seinen Lerntyp, kann man das eigene Lernverhalten optimieren.

Das Lernen vereinfachen
Für jeden Lerntyp gibt es viele Tipps, die das Lernen vereinfachen. Der haptische Typ muss den Lernstoff im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“. Lernen in Bewegung fällt diesem Typ leichter, als ruhig am Tisch zu sitzen. „Jüngere Schülerinnen und Schüler neigen eher noch dazu, haptische und kinästhetische Typen zu sein. Lassen Sie Ihre Sprösslinge beim Lernen herumgehen und machen Sie alles angreifbar, was möglich ist. Versuche und Experimente sind für diese Kinder spannend“, erklärt Angela Schmidt von Lernquadrat. Der auditive Typ profitiert davon, wenn er den Lernstoff vorgelesen bekommt oder er selbst den Stoff laut lesen kann. Wer sich den Stoff selbst mit einer Aufnahme-Funktion des Handys aufnehmen und abspielen kann, profitiert von dieser Methode. Ist ein Schüler der visuelle Typ, so nimmt er leichter den Lernstoff auf, wenn er lesen und in Büchern schmökern kann. Auch das Schreiben von Notizen, das Markieren mit Farben, das Schreiben und Zeichnen von Lernkärtchen und Lernplakaten hilft. Für den kommunikativen Lerntyp ist der Austausch mit anderen wichtig. Somit dürfen Diskussionen, in Frage stellen und einer Sache auf den Grund gehen gemeinsam mit anderen nicht fehlen.

Verschiedene Methoden anwenden
Allerdings ist niemand nur ein ganz bestimmter Lerntyp. Das wäre zu einfach und irgendwie auch langweilig. Die richtige Frage wäre also: welche verschiedenen Lerntypen stecken in mir und wie stark sind sie ausgeprägt? „Am besten ist es also, wenn Lernstoff auf verschiedenen Wegen dargeboten wird, so merken sich die Schülerinnen und Schüler recht viel. Besser ist, wenn dann noch über den Lernstoff gesprochen oder diskutiert wird, also die Schülerinnen und Schüler selbst das Gelernte auch wiedergeben. Dann sitzt das Gelernte richtig gut!, so Angela Schmidt und weiter: „Das Einteilen in Lerntypen ist keine Wissenschaft. Meist ist es so, dass Schüler sich verschiedene Stoffgebiete auf verschiedenen Wegen aneignen. Sie merken meist sehr rasch, welche Lernmethode für sie hilfreich ist. Wichtig ist, dass sie verschiedene Lernmethoden kennen und sie auch die Möglichkeit haben, diese Methoden auszuprobieren.“

LERNEN DURCH HÖREN
Der auditive Lerntyp
Der auditive Lerntyp lernt am besten, wenn er den Lernstoff hört (z. B. über Audio- CDs), oder wenn er sich den Text selbst laut vorliest oder vorgelesen bekommt. Sagt sich der auditive Lerntyp die Lerninhalte laut vor, erzählt anderen davon oder erfindet er etwa ein Lied dazu, hilft ihm das beim Lernen, manchmal führt er auch Selbstgespräche dabei.

Auditive Lerntypen fühlen sich durch Umgebungsgeräusche schnell gestört und mögen beim Lernen meist keine Musik im Hintergrund.

Lernhilfen: Audio-CDs, Gespräche, Vorträge, Musik, ruhige Umgebung (keine Nebengeräusche).

 

 

LERNEN DURCH BEWEGUNG
Der haptische Lerntyp

Der haptische Lerntyp lernt am besten, wenn es praktische Übungen für den Lernstoff gibt. Er muss Handlungsabläufe selbst durchführen und auf diese
Weise sozusagen den Lernstoff am eigenen Leib erfahren. Bewegt sich der motorische Lerntyp beim Lernen – läuft zum Beispiel im Zimmer auf und ab oder sucht sich passende Gegenstände zum Lernstoff, die er anfassen kann – und macht er Experimente, erinnert er sich an das Gelernte.

Auch Hilfsmittel wie Lernkarten, mit denen man praktisch üben kann, tragen zum Lernerfolg bei.

Lernhilfen: Experimente, praktische Übungen, Bewegung, Gruppenaktivitäten, Rollenspiele, Bauen von Modellen

 

LERNEN DURCH SEHEN
Der visuelle Lerntyp

Der visuelle Lerntyp lernt am besten durch das Lesen von Informationen und das Beobachten von Handlungsabläufen. Grafiken, Skizzen und Bilder helfen ihm, den Lernstoff zu verstehen. Das Malen von Mindmaps und Bildern hilft ihm ebenso, sich den Lernstoff zu merken, wie das Arbeiten mit farbigen Stiften und Markern. Videomaterial zum Thema oder Online- Seminare sind für ihn ideal, um den Stoff zu wiederholen.

Der visuelle Lerntyp braucht eine schöne Lernumgebung und lässt sich leicht durch visuelle Unordnung ablenken.

Lernhilfen: Lerntafeln, Skizzen, Lernposter, Videos, Lernkarteien, bunte Stifte

LERNEN DURCH REDEN
Der kommunikative Lerntyp

Am besten lernt der kommunikative Lerntyp durch Diskussionen und Gespräche.Er erklärt gerne, was er gelernt hat und diskutiert mit seinen Mitlernenden darüber. Hilfreich für ihn ist, in Gesprächen sowohl die Position des Fragenden als auch des Erklärenden einnehmen zu können.

Der kommunikative Lerntyp braucht den Austausch mit anderen zum Lernen. Durch diskutieren, Fragen stellen, aber auch durch das Beantworten von Fragen, prägen sich die Informationen sehr gut bei ihm ein.

Lernhilfen: Dialoge, Diskussionen, Lerngruppen, Frage-Antwort-Spiele, Rollenspiele

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