Wohnen

Ein Platz, um zu lernen

Versuchslabor, Denkort, Rechenstube. Kinder haben viele Aufgaben, sie brauchen aber auch Raum, um sie zu erfüllen. Wissenswertes rund um die Gestaltung einer optimalen Lernumgebung.

„Knallorange hat rund um die Lernumgebung nichts zu suchen.“ Vieles ist verhandelbar, hängt von räumlichen Voraussetzung und geschmacklichen Vorlieben ab, aber auf dieses Urteil kann  Nicola Draxberger festlegen.

„Orange ist einfach zu energetisch, zu aggressiv, das lenkt zu sehr ab.“ Draxberger muss es wissen, immerhin gestaltet sie von Berufs wegen Kinderzimmer, viele haben den Praxistest längst bestanden. Gemeinsam mit ihrer Schwester hat sie bereits 2002 die Raumelfen gegründet, ein Inneneinrichtungsbüro für Kinderzimmer.

Lichtverhältnisse, Farbenspiel, Komfort: Das ist die Trinität der Raumgestaltung, so viel wird im Gespräch schnell klar. Speziell bei Kinderzimmern kommt ein wichtiger Punkt dazu: struktureller Platzmangel. Denn hier wird in der Regel auf begrenztem Raum geschlafen, gespielt, gekuschelt, getobt – und nicht zuletzt eben auch gelernt. Diese unterschiedlichen Funktionsbereiche auf einen Nenner zu bringen, ist gar nicht so einfach. Trotzdem würde Draxberger den eigenen Arbeitsplatz keinesfalls einsparen, adäquater Raum für Gedanken, Geschnipsel und Hausaufgaben muss sein.

Raum und Ruhe

Der eigene Schreibtisch hat noch einen anderen Vorteil: „Eltern haben offenkundig den Impuls, bei den Hausaufgaben zu helfen. Am gemeinsamen Esstisch ist es besonders schwer, nicht voreilig in den Lösungsprozess einzugreifen“, erzählt etwa Volksschullehrerin Franziska Boor. In der eigenen Lernumgebung ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Kinder selbst dranbleiben. Aber, wie sieht die nun aus? Hell, freundlich aufgeräumt. Zwei gesamtgesellschaftliche Phänomene haben darüber hinaus den Effekt, dass sich die Bedürfnisse im Vergleich zur Elterngeneration gewandelt haben:

Digitalisierung und Ganztagsschule. So wird in der Regel später am Tag gelernt, künstliche Lichtquellen sind wichtiger geworden. Zettelberge und Ordnerchaos gehören dafür der Vergangenheit an. Kleinere, filigranere Möbel lösen klobigen Stauraum ab. Und das ist nicht nur praktischer, es sieht obendrauf auch noch schön aus.

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