Bildung

Ethikunterricht soll an allen Schulstufen kommen

Schüler, die vom Religionsunterricht abgemeldet sind, sollen künftig verpflichtend am Ethikuntrricht telnehmen. Im kommenden Schuljahr startet dieser in der Oberstufe.

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Die Zahl jener Schülerinnen und Schüler, die vom Religionsunterricht abgemeldet sind, steigt seit Jahren kontinuierlich an. Während die im Religionsunterricht verbleibenden Schüler Unterricht haben, genießen diese eine Freistunde. Überlegungen, anstelle der Freistunde Ethikunterricht als Ersatz anzubieten gibt es schon lange.  Ab dem Schuljahr 2019/2020 soll der Ethikunterricht an den Oberstufen starten. Geht es nach Unterrichtsminister Heinz Faßmann, soll er, so berichtete die Tageszeitung KURIER,  auf alle Schulstufen ausgeweitet werden.

Ethik im Internet, Gewaltprävention, moralische Werte

Für Faßmann führt kein Weg am Ethikunterricht vorbei, wie er in einem Interview mit der TIROLER TAGESZEITUNG betont. „Gerade in einer auch religionspluralistischen Gesellschaft sollte man so etwas wie ein gemeinsames Fundament schaffen – ethisch richtigen Verhaltens. Und zu diesem Fundament gehört sicherlich, dass Gewaltanwendung als Mittel der Durchsetzung persönlicher Interessen ungeeignet ist. Ethik aus dem Schulversuch herauszuholen und als systematisches Fach zu platzieren, ist eine Intention unseres Hauses“, betont der Minister in diesem Gespräch. Starten soll der Unterricht in der Sekundarstufe 2, also der AHS-Oberstufe im kommenden Schuljahr. Danach soll er schrittweise in der Sekundarstufe 1, also der AHS-Unterstufe und der NMS, eingeführt werden. Ziel ist es, so Faßmann in der TT, „zur Gewaltprävention und dem Erlernen einer Ethik im Internet“, den Unterricht auch in der Volksschule durchzuführen. Erfahrungen habe man, so Faßmann, bei Schulversuchen, in denen Ethik an einigen Schulen bereits unterrichtet wurde, genügend gesammelt. Die Rückmeldungen seien, so der Minister, durchwegs gut.

50 Millionen Euro Kosten

Die Einführung des Ethikunterrichts an der Oberstufe sollen, so Faßmann, rund 50 Millionen Euro jährlich kosten. Im TT-Gespräch betonte Faßmann, dass er für den Einstieg mit seinem Budget durchkomme, „längerfristig, wenn es den Unterricht von der Sekundarstufe 2 bis zur Volksschule geben soll, werde ich zusätzliches Geld brauchen“.

Wer das Fach „Ethik“ unterrichten soll, ist ebenfalls noch ungeklärt, denn derzeit ist es kein Lehrfach. Faßmann in der TT: „In erster Linie Religionslehrer mit einer Zusatzausbildung, es könnten aber auch andere Lehrer mit einer Zusatzausbildung unterrichten, etwa ein Geografielehrer, der insbesondere Aspekte wie ,gerechte Welt‘ und ,globale Verantwortung‘ einbringen würde.“ Was nicht kommen soll, macht Faßmann klar, ist, dass der Ethikunterricht parallel zum Relgionsunterricht kommt. Hier soll es zu keiner Konkurrenzsituation kommen.

Die Pläne des Unterrichtsministers in Schen Ethikunterricht gehen Teilen der Opposion nicht weit genug. Die Grünen NÖ, allen voran Bildungssprecher Georg Ecker stellen in einer Landtagssitzung  einen Antrag auf ´Einführung des allgemeinen Ethikunterrichtes´ „Der Ethikunterricht soll als wertvolles Bildungsangebot von Kindern ab der Volksschule besucht werden. Zusätzlich sollte aber ein Religionsunterricht für staatlich anerkannte Konfessionen weiterhin auf freiwilliger Basis bereitgestellt werden. Der Ethikunterricht kann nachweislich einen wertvollen Beitrag zur Integration leisten, indem sich Kinder und Jugendliche auf Augenhöhe begegnen und lernen, andere Kulturen, Religionen und Traditionen zu akzeptieren und zu respektieren“, begründet Georg Ecker. Nach den Grünen NÖ soll in der Schule neben dem Unterricht in reinen Wissensgegenständen die Vermittlung grundlegender ethischer Werte wie Moral und Toleranz sowie die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen weltanschaulichen, kulturellen und religiösen Traditionen als unverzichtbarer Bestandteil bei der Persönlichkeitsentwicklung und Ausbildung unserer Kinder sichergestellt werden. Das normiert auch das österreichische Schulorganisationsgesetz als Aufgabe der Schule. „Die Zeit ist überfällig: Nicht zuletzt wegen der gewachsenen Herausforderungen braucht es eine Aufklärung basierend auf Werte im Zuge eines verbindlichen Ethikunterricht in unseren Schulen“, schließt Georg Ecker ab.

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