Nachhaltigkeit

EUROPAWEITE AKTIONEN FÜR ABFALLVERMEIDUNG: Unsichtbaren Abfall sichtbar machen

Im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung können Unternehmen ihre Projekte präsentieren, etwa die Lenzing Gruppe mit einer Initiative für plastikfreie Feuchttücher.

Jedes Jahr stellt die Aktionswoche ein anderes Thema in den Fokus: 2020 ist es der sogenannte „invisible waste“, also der „unsichtbare Abfall“. Damit sind die großen Mengen an Müll gemeint, die bei der Herstellung von Produkten schon anfällt bevor sie verkauft werden und folglich für die KonsumentInnen gar nicht sichtbar werden. Bei der Herstellung eines kaum 200 Gramm schweren Smartphones etwa fallen 86 Kilogramm Abfall an. Das Problem bei unsichtbarem Abfall ist einerseits der große CO2-Ausstoß, vor allem aber auch der Umstand, dass dieser oftmals nicht recycelbar ist. All das schadet der Umwelt enorm. Erschwerend kommt hinzu, dass die hergestellten Produkte oft eine kurze Lebensdauer haben und daher mehr davon produziert werden muss, um die Nachfrage abzudecken. Deshalb muss ein erklärtes Ziel sein, dass Produkte einfacher zu reparieren oder recyceln sind und damit länger „leben“. Doch vielfach geht es auch um die Produkte selbst, die bei der Entsorgung Plastik freisetzen.

Nachhaltige Fasern und Initiative für mehr Bewusstsein bei VEOCEL™

Der Faserhersteller Lenzing etwa hat sich eines vielfach unterschätzten Problems angenommen: verstecktem Plastik in Feuchttüchern. Wie ein Test des TÜV Rheinland zeigt, enthalten 85 Prozent der gängigen Babyfeuchttücher erdölbasiertes Plastik. Mit der holzbasierten Cellulosefaser VEOCEL™ bietet Lenzing eine nachhaltige Alternative. Auch beim Herstellungsprozess wird auf die Umwelt Acht gegeben. Das Holz für die Cellulosefasern stammt ausschließlich aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Hierbei werden nicht mehr Wälder verbraucht, als nachwachsen. Vor knapp einem Jahr hat Lenzing außerdem die Initiative #ItsInOur Hands ins Leben gerufen, um auf das vielfach unterschätzte Thema von Mikroplastik in Feuchttüchern aufmerksam zu machen und KonsumentInnen zu sensibilisieren, aber auch im Dialog mit der Industrie nach gemeinsamen Auswegen zu suchen. Eine zu Beginn der Initiative durchgeführte Marketagent Umfrage zeigt, dass nur rund 16 Prozent der KonsumentInnen erdölbasiertes Plastik in Feuchttüchern vermuten. Immerhin geben neun von zehn TeilnehmerInnen an, dass sie ihr Nutzungsverhalten ändern würden, wenn das von ihnen favorisierte Produkt erdölbasierte Kunststofffasern enthält.

Vor diesem Hintergrund veröffentlicht die #ItsInOurHands Initiative über eine eigene Webseite, Social-Media-Kanäle und klassische Medienkommunikation Tipps für einen nachhaltigen Lebensstil sowie Interviews mit ExpertInnen aus aller Welt und Informationen über biologisch abbaubare Alternativen. In den ersten zwölf Monaten erzielte die Initiative dabei eine globale Reichweite von mehr als 40 Millionen. Durch den kontinuierlichen Dialog gelingt es, entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein besseres Bewusstsein für nachhaltige Rohstoffe in Feuchttüchern zu schaffen und Veränderungen zu ermöglichen.

Unter www.ItsInOurHands.com werden Informationen und Statistiken, Umfragen und Interviews mit ExpertInnen sowie Beiträge von BloggerInnen und InfluencerInnen zur Verfügung gestellt. Zusätzlichen Rückenwind erhält die #ItsInOur Hands Initiative von Entwicklungen auf politischer Ebene, wie der Richtlinie (EU) 2019/904 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juni 2019 über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt. Die sogenannte Einwegplastik- Richtlinie soll Mitte 2021 in Kraft treten und setzt dabei auf Bewusstseinsbildung sowie gesteigerte Transparenz bei Feuchttüchern. Ab diesem Zeitpunkt müssen Feuchttücher mit Einwegplastik entsprechend gekennzeichnet werden.

Recycling und Plastikreduktion bei McDonald’s Österreich

Mit der Abschaffung der Plastikstrohhalme und Shakebecher und der Einführung von Alternativen aus recycelbarem Papier im Frühjahr 2020 setzte der Systemgastronomie- Marktführer McDonald’s Österreich weitere Schritte in der Plastikreduktion, die bereits 1992 mit der Einführung der Burger-Kartonverpackungen und des Papiersackerls begann. Die neuen Papierstrohhalme können – wie auch schon die Getränkebecher – in den Restaurants oder zu Hause mit dem normalen Altpapier entsorgt werden und tragen so zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bei. Infos unter www.machhaltigkeit.at

Mehrwegflaschen bei Berglandmilch

Milch in der Mehrwegglasflasche ist eine gute Möglichkeit, um Plastik zu reduzieren. Das hat Berglandmilch zum Anlass genommen und liefert unter den Marken Schärdinger und Tirol Milch seit März 2020 erstmals wieder Milch und Kakao in der Mehrwegglasflasche aus. Bei der Umsetzung wurde auf ein ganzheitlich nachhaltiges Konzept geachtet, so werden Lagerhallen für die Glasflaschen mit Abwärme aus der Produktion geheizt. Auch die KonsumentInnen dieser Produkte zeigen Umweltbewusstsein, indem sie die Flaschen sauber retournieren. Weitere Infos: www.berglandmilch.at

In Kooperation mit LENZING AG

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