Nachhaltigkeit

GENERATIONENÜBERGREIFENDES ARBEITEN: Ist Gutes tun vererbbar?

Eltern wollen nur eines: Das Beste für ihr Kind. Aber kann man überhaupt die eigenen Überzeugungen an die Kinder weitergeben? Wie eine zwanglose Vermittlung positiver Werte gelingen kann, zeigt der psychologische Berater Roman Braun anhand zweier österreichischer Erfolgs-Familien, und erklärt, worauf es dabei ankommt.

Die Vision: Nachhaltige Bio-Nahrung im großen Stil
Dass sich der steigende Fleischkonsum in unserer Gesellschaft nicht durchsetzen kann, weiß kaum jemand besser, als Hermann Neuburger. Aufgewachsen in einer Fleischerfamilie hat er 1986 den Familienbetrieb übernommen. Doch trotz seines wirtschaftlichen Erfolgs waren ihm die Entwicklungen der fleischverarbeitenden Industrie schon lange ein Dorn im Auge. Hermann Neuburger wollte und will die Rahmenbedingungen ändern, für die Art und Weise wie wir uns künftig ernähren. Fünf Jahre Forschungstätigkeit waren nötig, um diese Weichenstellung für die Zukunft zu ermöglichen: Die Entwicklung der vegetarischen, klimaneutralen Bio-Produktlinie HERMANN.

Seit es HERMANN gibt, ist auch Sohn Thomas ins Unternehmen eingestiegen und sorgte auf Augenhöhe mit seinem Vater dafür, dass die Produkte nach nur drei Jahren österreichweit im Handel erhältlich sind. Die Vision des Vaters hat ihn angesteckt: „Mein Vater hat mich nie zu irgendetwas gedrängt. Stattdessen hat mich seine Art, sich für Dinge einzusetzen, inspiriert. Er hat mir auch immer den Freiraum gelassen, bis ich eines Tages selbst entschieden habe, die Vision, die hinter all dem steht, mit ihm verwirklichen zu wollen“, so der Jurist und Betriebswirtschaftler. „Generationenübergreifendes Arbeiten kann sehr herausfordernd sein“, weiß auch Roman Braun. „Gerade bei nahen Familienverhältnissen ist es wichtig, klare Regeln aufzustellen und Verantwortlichkeiten zu definieren. Vor Beginn der Zusammenarbeit muss geklärt sein, in welchen Bereichen Kooperation gefragt ist und wo sich der Einzelne eigenverantwortlich austoben kann.“

Helfen ist erblich: Christina Wallner wird von Tochter Cornelia in ihrer NGO „Africa Amini Alama“ in Tansania unterstützt, Thomas Neuburger führt mit Vater Hermann die vegetarische, klimaneutrale Bio-Produktlinie HERMANN.

Die Vision: Auswandern und helfen

Völlig anders verlief das Leben von Christine Wallner. Nach einem abgeschlossenen Jus-Studium war sie viele Jahre fixer Bestandteil der österreichischen High-Society. Bis es genug war und sie sich mit ihren Ersparnissen ihren Traum verwirklichte: Medizin zu studieren (mit 38!) und Menschen zu helfen, die es nötig haben. Vor 11 Jahren hat die heute 74-jährige Christine Wallner die NGO „Africa Amini Alama“ in Tansania eigenhändig aufgebaut, die mittlerweile aus einem Krankenhaus, drei Volksschulen, einer weiterbildenden Schule, einer Berufsschule, der KinderVilla, Wasserprojekten und weiteren Bildungs-, Sozial- und Umweltprojekten besteht. Sie selbst lebt seit über 15 Jahren dort und arbeitet als Ärztin mit. Das Besondere daran: Christine erhält mittlerweile tatkräftige Unterstützung von ihrer Tochter Cornelia, die ebenfalls Ärztin ist und ihr nach Tansania gefolgt ist. „Meine Mutter war immer eine Powerfrau und ein Vorbild für mich. Als sie alles auf eine Karte gesetzt hat, um sich ihren Traum zu erfüllen, war ich einfach beeindruckt“, so Cornelia Wallner-Frisee, die sich derzeit um das Projekt „Endelea“ kümmert, bei dem den Masaai, die sich lebensrettende Operationen nicht leisten können, die Chance auf ein zweites Leben durch Spenden ermöglicht wird. Dazu Roman Braun: „Seiner Vision zu folgen birgt meist auch Risiken oder Lebensumstellungen. Doch genau der Umgang mit solchen Hürden ist es, von dem unsere Kinder am meisten lernen. Es geht nicht darum, Schwierigkeiten zu verhindern, sondern darum, die eigene Haltung für unsere Kinder sichtbar werden zu lassen, mit der man solchen Schwierigkeiten begegnet“. Gemeinsam haben diese Erfolgsgeschichten nicht nur die Authentizität der Eltern, sondern auch die Tatsache, dass beide bereits in frühen Jahren eine Beziehung zu ihren Kindern aufgebaut haben. Wenn Eltern täglich etwas unverplante Zeit mit ihren Kindern verbringen, in der sie interessiert sind, Mitgefühl zeigen und sich austauschen, werden ihre eigenen Werte erfolgreich an ihre Kinder weitergegeben. Wer also will, dass seine Kinder das eigene Wertesystem übernehmen, hat täglich die Möglichkeit, dies zu erreichen“, so der Experte.

Werden Sie Vorbild

Unterstützen Sie gemeinsam mit Familie Neuburger das Projekt ENDELA von Christine Wallner! Ihre Spende ist steuerlich absetzbar und kommt zu 100% bei Familie Wallners Projekten an. Mehr unter www.africaaminialama.com

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