Bildung

ISTA startet VISTA Science Experiences

Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg hat am Mittwoch offiziell den Start eines eigenen Programms für Wissenschaftsvermittlung verkündet: VISTA Science Experiences.

ISTA präsentiert VISTA Natascha Unkart ISTA

Ziel der VISTA Science Experiences ist es nicht nur Interesse und Begeisterung für Forschung zu wecken, sondern auch zu erklären, wie Wissenschaft funktioniert. Denn ein besseres Verständnis wissenschaftlicher Prozesse stärkt das Vertrauen in die Wissenschaft und ihre Erkenntnisse. Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gibt es vor Ort in Klosterneuburg, aufsuchend in Parks, Schulen und Jugendzentren – oder auch digital. Alle Aktivitäten sind jetzt unter www.vistascience.at zu finden. Zudem verkündete das Institut den Bau eines eigenen Science Experience Centers, für das am Freitag der Spatenstich gesetzt wird. 

Top-Forschungseinrichtung in Klosterneuburg

Der Fokus des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) liegt seit der Eröffnung im Jahr 2009 auf Spitzenforschung in den Naturwissenschaften, Mathematik und Computerwissenschaften. Gemessen an Publikationen in Relation zur Institutsgröße laut Nature Index 2019 gehört das Institut mit rund 1.100 Mitarbeitenden und 78 Forschungsgruppen zu den Top-3-Forschungseinrichtungen weltweit. „Neben der Forschung selbst ist aber auch die Förderung des Wissenschaftsverständnisses schon in den Gründungsdokumenten fest verankert,“ sagt Neurowissenschafterin Gaia Novarino vom ISTA. Bereits seit ihrer Bestellung zur ersten ISTA-Vizepräsidentin für Wissenschaftsvermittlung (Vice President for Science Education) im Jahr 2021 habe es hier einen deutlichen Schub gegeben. „Wir haben unsere Angebote für die Bevölkerung ausgebaut und ein eigenes Science Education Team geschaffen, das im letzten Jahr auf 12 Personen angewachsen ist.“ Unter der neuen Marke „VISTA Science Experiences“ sind die diversen Aktivitäten des ISTA im Bereich Wissenschaftsvermittlung jetzt zusammengefasst. „Wir freuen uns heute offiziell die Marke ‚VISTA Science Experiences‘ und unsere Website vistascience.at vorstellen zu können“, erklärte Novarino bei einer Pressekonferenz in Wien.

ISTA Vizepräsidentin für Science Education Gaia Novarino und VISTA Leiter Christian Bertsch haben das Projekt VISTA Science Experiences im Museumsquartier in Wien vorgestellt.

Experimentieren, Überprüfen, Verwerfen, Verändern, Adaptieren – Dynamik der Wissenschaft

„Am ISTA arbeiten unterschiedlichste Menschen aus über 80 Ländern. Etwas, das uns aber alle verbindet, ist unsere Neugierde und Begeisterung für Fragen, auf die es noch keine Antworten gibt,“ erklärt Novarino auch die persönliche Motivation. „Ich denke, ohne Neugierde und Kreativität ist Forschung undenkbar und diese Eigenschaften wollen wir früh wecken, indem wir Forschung zugänglich machen. Wir gehen aber mit VISTA noch einen Schritt weiter: Wir erklären auch, wie Wissenschaft funktioniert – also wie Ergebnisse gewonnen werden, überprüft, diskutiert, verworfen, verändert, adaptiert. Damit wollen wir – zusätzlich zur Begeisterung – auch tatsächliches Verständnis für Wissenschaft als Prozess aufbauen.“ Nicht jede:r müsse Wissenschafter:in werden, aber alle müssten Entscheidungen treffen die wissenschaftsbezogen sind, z.B. zu Gesundheit, Konsum oder Umwelt. Orientierung an Wissenschaft und Vertrauen in wissenschaftliche Erkenntnisse sei dabei wichtig. „VISTA zeigt auf, wie Wissenschaft Wissen schafft, stärkt das Wissenschaftsverständnis und somit auch das Vertrauen in Wissenschaft,“ so Novarino.

Vielfalt und direkter Kontakt zu Forschung und Wissenschafter:innen

Bildungsexperte Christian Bertsch, der die Leitung der VISTA-Aktivitäten übernommen hat, ergänzt: „In allen VISTA Programmen ist die explizite Förderung von Wissenschaftverständnis ein zentraler Bestandteil. Wir machen Wissenschaft als Prozess erlebbar und aktuelle Spitzenforschung zugänglich – oft im direkten Kontakt mit Forscherinnen und Forschern. Denn im direkten Dialog können althergebrachte Vorstellungen in Bezug auf Wissenschaft am besten widerlegt werden. Forscher:innen sind keine schrulligen Genies, die den ganzen Tag alleine im Labor stehen, sondern kreative Menschen, die mit Leidenschaft und in Teams an den großen Fragen unserer Zeit arbeiten.“ Die Vielfalt von Forschenden zeigt VISTA u.a. über Ausstellungen wie „STEM Looks Like Me“ oder im direkten Kontakt mit Wissenschafter:innen – analog beim Science-Heurigen oder digital im Rahmen des Formats „Zoom a Scientist“.

„Generell bieten wir Angebote nicht nur am Campus an, sondern bringen Wissenschaft auch dorthin, wo die Menschen sind – zum Heurigen, in Parks, in Jugendzentren, in Schulen oder auf TikTok. Wir holen die Menschen bei ihren Alltagserfahrungen und Lebensrealitäten ab und schauen, wo hier der Wissenschaftsbezug ist“, so Bertsch. Wer gute Entscheidungen treffen will, müsse Informationen beschaffen, sortieren und bewerten können. Dabei unterstützen VISTA-Projekte wie z.B. FakeHunter, bei dem Jugendliche lernen,Fakes mit Wissenschaftsbezug im Internet zu erkennen. „Ab Oktober sind FakeHunter Materialien auch Teil der Ausbildung von Lehrer:innen, die Digitale Grundbildung unterrichten. Und über diese Lehrer:innen erreichen wir wieder 10.000 Schüler:innen, die diskutieren, wie man Fakes in den sozialen Medien erkennen kann. Für einen großen Impact ist die Unterstützung von Lehrer:innen ganz ein wichtiger Hebel,“ erklärt Bertsch.

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Die Vielfalt von Forschenden zeigt VISTA u.a. über Ausstellungen wie „STEM Looks Like Me“ oder im direkten Kontakt mit Wissenschafter:innen – analog beim Science-Heurigen oder digital im Rahmen des Formats „Zoom a Scientist“.

Jetzt noch anmelden: Workshops & ISTA Christmas Lecture

Die Zeichen bei VISTA stehen auf Wachstum. Das Team habe 2022 mit 500 Schüler:innen direkte Interaktionen gehabt. „2023 waren es dann bereits 10.000 direkte Interaktionen und dazu 20.000 indirekte über die Lehrer:innen, die mit unseren Materialien arbeiten. Und mit der ISTA Christmas Lecture, die kurz vor Weihnachten österreichweit gestreamt wird, wollen wir noch einmal eine Größenordnung mehr Schüler:innen erreichen. Wir setzen uns ehrgeizige Ziele, weil wir überzeugt sind, dass Wissenschaftsverständnis und kritisches Denken zentrale Schlüsselkompetenzen in einer digitalen Wissensgesellschaft sind“, erklärt Bertsch die Zielrichtung. Für die Christmas Lecture, Schulworkshops oder außerschulische Angebote, um in die Welt der Wissenschaft einzutauchen, kann man sich unter www.vistascience.at anmelden.

2025: VISTA Science Experience Center auf dem ISTA Campus in Klosterneuburg

„Auch physisch wird es für Interessierte bald einen neuen Anlaufpunkt am ISTA Campus geben“, berichtet Vizepräsidentin Novarino. „Im Jahr 2025 wird das neue VISTA Science Experience Center auf unserem Campus in Klosterneuburg seine Pforten öffnen.“ Das neue Gebäude mit knapp 1.500 m2 wird u.a. ein Auditorium, Ausstellungsflächen, Learning- und Maker Spaces und eine Kaffeebar bieten. In knapp zwei Jahren wird es dort viele Möglichkeiten geben, mit Wissenschaft in Kontakt zu kommen: Interaktive Ausstellungen, Workshops für Schulen, außerschulische Science Clubs, Vorträge und Diskussionsveranstaltungen. „Wir planen außerdem eine einmalige Research Gallery: Kunst, Wissenschaft, Design und Technologie treffen sich dort dann in faszinierenden Kollaborationen zwischen Wissenschafter:innen und Künstler:innen,“ so Novarino. Der Spatenstich für das Gebäude erfolgt am Freitag u.a. im Beisein von Bundesbildungsminister Martin Polaschek und der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

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