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Kinderwunsch-Umfrage: Schwangerschaft ist Männersache!?

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist für viele Menschen noch immer ein Tabuthema und wird vor allem von Männern gerne unerwähnt gelassen. Die häufig vorherrschende Meinung, dass die Gründe vorwiegend bei der Frau zu suchen sind, konnte aber längst widerlegt werden. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass die Gründe für unerfüllten Kinderwunsch zu einem Drittel bei den Frauen und zu einem Drittel bei den Männern liegen. Beim übrigen Drittel sind beide gleichermaßen dafür verantwortlich oder die Ursachen unbekannt.

01_Schwangerschaft ist sowohl Frauen- als auch Maennersache_c_Unsplash

„Auch wenn das Baby im weiblichen Körper heranwächst, so ist und sollte das Thema Schwanger werden, nicht nur eine Sache der Frau sein. Schließlich spielen beide Partner und deren Gesundheit eine wichtige Rolle“, erklärt Dr. Lukas Grumet, Leiter der Wissenschaftsabteilung bei Pure Encapsulations® in Graz. In einer Studie hat das Unternehmen gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut TQS 700 Österreicherinnen und Österreicher über deren Wissensstand zum Thema Schwanger werden befragt. Es zeigt sich dabei, dass vor allem Männer unter 30 Jahren (29 %) der Meinung sind, eher dafür verantwortlich zu sein, dass es mit dem Schwanger werden klappt. Ähnliches zeigt sich auch bei den Maßnahmen gegen unerfüllten Kinderwunsch: Während 21 % der Männer unter 30 Jahren glauben, dass sie in diesem Fall zuerst etwas unternehmen sollten, ist nur jede zehnte Frau (10 %) dieser Meinung.

Unerfüllter Kinderwunsch nicht nur bedingt durch biologische Faktoren

Wenn der Kinderwunsch von Paaren unerfüllt bleibt, dominiert bei beiden Geschlechtern die Vermutung, dass in erster Linie biologische/medizinische Aspekte der Hauptgrund dafür sind (51 %). Auch psychische Faktoren wie Stress oder Druck spielen in der Wahrnehmung vieler eine entscheidende Rolle (31 %). An einen ungesunden Lebensstil (6 %), Umweltfaktoren (4 %) oder Nährstoffmangel (1 %) denken hingegen nur ganz wenige. Obwohl es mittlerweile etliche Studien gibt, die das Gegenteil belegen, sind beispielsweise mehr als die Hälfte der Befragten davon überzeugt, dass ein Mangel an Mikronährstoffen nie oder selten ein Grund sein könnte, warum es mit einer Schwangerschaft nicht klappt. Dahingehend sieht ein Großteil der Befragten (83 %) Stressabbau als die hilfreichste Maßnahme, falls bei einem der beiden beteiligen Partner:innen eine eingeschränkte Fruchtbarkeit diagnostiziert wird. Frauen sehen es in dem Fall auch als deutlich erfolgsversprechender an (72 %) Reproduktionsmedizin zu nutzen als Männer (54 %). Vor allem bei Männern unter 30 Jahren wird diese Variante überhaupt nur von 47 % als potenziell wichtig angesehen. Im Vergleich dazu glauben Frauen im gleichen Alter (74%) an deren Erfolg. Insgesamt zeigt sich, dass Männer Maßnahmen wie etwa eine ausgewogene Ernährung oder Stressabbau weniger wichtig/hilfreich bewerten als Frauen, vor allem Männer unter 30.

„Auch wenn das Baby im weiblichen Körper heranwächst, so ist und sollte das Thema Schwanger werden, nicht nur eine Sache der Frau sein. Schließlich spielen beide Partner und deren Gesundheit eine wichtige Rolle“, erklärt Dr. Lukas Grumet, Leiter der Wissenschaftsabteilung bei Pure Encapsulations® in Graz.

Beratungsangebot für Männer sichtbarer machen

Auch bei der Kenntnis um weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Fruchtbarkeit zeigt sich eine Diskrepanz zwischen den Geschlechtern. Fast dreiviertel der Frauen (72 %) und auch über der Hälfte der Männer (51 %) wissen, dass eine ideale Versorgung mit Folsäure die Fruchtbarkeit der Frau verbessern kann. Dass wiederum Zink und Selen die Spermienqualität beim Mann erhöhen können, darüber sind nur 38 % der Männer informiert. Das zeigt sich auch in deren Verwendung deutlich: Wenn ein Kinderwunsch vorhanden ist, nehmen 30 % der Österreicherinnen Mikronährstoffe (Eisen, Folsäure, etc.), bei den Männern hingegen sind es nur 13 %. Allerdings wären 67 % der Männer dazu bereit, gezielt Mikronährstoffe einzunehmen, um die Fruchtbarkeit zu erhöhen. „Offensichtlich fehlt das Wissen bzw. das Bewusstsein dafür, was Männer tun können, um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen. Dies könnte unter anderem aus dem geringen Bewusstsein des vorhandenen Beratungsangebotes für Männer resultieren“, erklärt Dr. Lukas Grumet. Viele würden demnach nicht wissen, was sie für eine gesteigerte Fruchtbarkeit tun können oder, dass es zum Beispiel Möglichkeiten wie eine Mikronährstoffanalyse überhaupt gibt. 49 % der Befragten sind eher bis sehr zufrieden mit den möglichen Anlaufstellen für Frauen, wohingegen das nur bei 33 % auf das Angebot für Männer zutrifft.

Checkliste bei Kinderwunsch für Frauen & Männer

  • Allgemeinen Gesundheitscheck beim Arzt vereinbaren. So kannst du beispielsweise Geschlechtskrankheiten ausschließen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder zu Fehl- bzw. Frühgeburten führen können.
  • Stress reduzieren Stress kann das Entstehen von Sauerstoffradikalen fördern. Samen- und Eizellen reagieren auf freie Radikale und oxidativen Stress besonders empfindlich.
  • Sport und Bewegung integrieren Ein aktiver Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung ist eine gute Voraussetzung für dein zukünftiges Familienleben.
  • Rauchen aufgeben Nicht nur deine Gesundheit profitiert von einem Rauchstopp, sondern auch die Fruchtbarkeit von Mann und Frau.
  • Alkoholkonsum einschränken Es gibt keine verlässlichen Grenzwerte für den Alkoholkonsum der Schwangeren, unterhalb derer keine Schäden bei Kindern zu erwarten sind. Daher sollten Frauen vor und während einer Schwangerschaft sowie auch in der Stillzeit am besten keinen Alkohol trinken. Ein reduzierter Alkoholkonsum kann auch positive Effekte auf die Spermienqualität haben.
  • Gewicht kontrollieren Starkes Über- oder Untergewicht kann den Hormonhaushalt und den Zyklus der Frau durcheinanderbringen und auch die Potenz des Mannes beeinträchtigen.

Checkliste bei Kinderwunsch für Frauen

  • Termin beim Zahnarzt vereinbaren So kannst du Behandlungen genau planen und noch vor Beginn der Schwangerschaft abschließen.
  • Impfstatus überprüfen Achte darauf, notwendige Impfungen bereits vor der Schwangerschaft durchzuführen, damit du und dein Kind bestmöglich geschützt sind. Zahlreiche Infektionen in der Schwangerschaft können für Mutter und Baby mit erhöhten Risiken verbunden sein.
  • Fruchtbare Tage bestimmen Den genauen Zeitpunkt deines Eisprungs zu kennen, kann dabei helfen, damit aus dem Kinderwunsch auch bald ein Wunschkind wird.
  • Folsäure zuführen Folsäure trägt zum Wachstum des mütterlichen Gewebes bei und ist essenziell für Zellteilung, Blutbildung und die kindliche Entwicklung. Eine ausreichende
    Versorgung mit Folsäure leistet einen wichtigen Beitrag, um Fehlbildungen wie etwa einen Neuralrohrdefekt zu vermeiden. Um von dieser positiven Wirkung zu profitieren, solltest du täglich 400 mcg Folsäure zusätzlich zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu dir nehmen. Und das über einen Zeitraum von mindestens einem Monat vor und bis zu drei Monaten nach der Empfängnis.
  • Jod-Versorgung im Auge behalten Eine gute Versorgung mit dem Spurenelement Jod ist nicht nur für den Schwangerschaftsverlauf von Bedeutung, sondern auch, um überhaupt schwanger zu werden. Schon ab der 12. Schwangerschaftswoche beginnt das Kind selbst, Schilddrüsenhormone herzustellen. Und dazu braucht es Jod.
  • Eisenstatus bestimmen Eisen ist der Mikronährstoff, von dem du in der Schwangerschaft reichlich benötigst. Der Eisenbedarf erhöht sich um 100 % und somit auf 30 mg pro Tag.
  • Auf die Omega-3-Fettsäure DHA achten Die Aufnahme von DHA durch die Mutter ist für die Entwicklung des Gehirns beim Fötus und beim gestillten Säugling wichtig.

Checkliste bei Kinderwunsch für Männer

  • Umweltbelastungen vermeiden Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass Umwelteinflüsse die Spermienqualität verschlechtern können. Dazu zählt auch, wenn du beruflich Chemikalien, Strahlung und Schwermetallen ausgesetzt bist.
  • Auf die Temperatur achten Hitze macht Spermien müde und schlapp. Nicht umsonst hat die Natur die Hoden aus dem Körperinneren nach außen verlagert. Verzichte daher lieber auf heiße Bäder, Saunagänge, Sitzheizung und enge Kleidung.
  • Vor oxidativem Stress schützen Zink und Selen sind wichtige Nährstoffe für die Fruchtbarkeit und Spermienbildung. Die beiden Antioxidantien fungieren wie ein Schutzschild für die Samenzellen. Auch die Vitamine C und E sowie CoQ10 sind potente Antioxidantien.
  • Homocystein-Wert im Blick behalten Ein erhöhter Homocysteinspiegel kann der natürlichen Empfängnis im Wege stehen. Vor allem die B-Vitamine B6, B12 und Folsäure spielen eine wichtige Rolle für den Homocystein-Stoffwechsel.
  • Energie bereitstellen Auch Spermien benötigen Energie, damit sie den anstrengenden Weg zur Eizelle zurücklegen können. Eine ausreichende Versorgung deines Körpers mit
    Mikronährstoffen und Cofaktoren wie B-Vitaminen, CoQ10 und L-Carnitin sind dafür wichtig.

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