Nachhaltigkeit

Nachhaltig einkaufen für Anfänger

Wer seine Verantwortung der Umwelt gegenüber auch beim täglichen Einkauf wahrnehmen will, kann mit Beachtung einiger einfacher Punkte bereits viel bewirken. Wir zeigen, worauf es ankommt und wie man Maßnahmen zum Klimaschutz in den Einkauf integrieren kann.

1 Verpackungsfrei

Um unnötiges Verpackungsmaterial einzusparen und so die Müllberge zu reduzieren, kann man auch unverpackte Lebensmittel einkaufen, die in mitgebrachte Mehrweggefäße abgefüllt werden. „Dem Klima und der Umwelt zuliebe wird bei Interspar unnötiger Plastikverpackung konsequent der Kampf angesagt“, erklärt Markus Kaser, Geschäftsführer von Interspar Österreich. „So freut es mich umso mehr, dass wir unserer Kundschaft als erster großer Lebensmittelhändler in Österreich neben dem Testbetrieb der Abfüllstationen für biozertifizierte Waschund Spülmittel nun auch eine Abfüllstation für unverpackte Bio-Lebensmittel anbieten können“, so Kaser weiter.

2 CO2-neutraler Supermarkt
Es ist aber nicht nur wichtig was man kauft, sondern auch wo man einkauft. CO2 neutrales Handeln ist auch bei den Supermärkten selbst die Basis der notwendigen Klimawende. „Wir bei Hofer setzen bereits seit Jahren unterschiedliche Maßnahmen, um den ökologischen Fußabdruck unseres unternehmerischen Handelns zu verbessern. Bereits seit Jänner 2016 gehen wir einen weiteren Schritt in eine grüne Zukunft und arbeiten als erster Lebensmittelhändler in Österreich vollkommen CO2-neutral.“

3 Lebensmittel nicht verschwenden
Wer zu viel einkauft, wirft meist viel weg. Von den rund 750.000 Tonnen Lebensmittelabfällen in Österreich sind rund 491.000 Tonnen vermeidbar. Aber auch die Lebensmittelhändler sind sich der Verantwortung bewusst. Ein Zeichen
gegen Lebensmittelverschwendung setzt hier Lidl Österreich mit der „Rette mich Box“ und verkauft in allen heimischen Filialen 4,5 kg gemischte Obst- und Gemüseboxen zu einem Fixpreis von drei Euro. „Mit unserer ‚Rette mich Box‘ haben wir in nur zwei Monaten rund 200 Tonnen Obst und Gemüse gerettet! Denn jedes weggeworfene Kilo ist eines zu viel. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass unsere Aktion bei unseren Kunden so gut ankommt. Bis zu 1.000 Boxen verlassen pro Tag unsere Filialen“, freut sich Alessandro Wolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Lidl Österreich. Durch die Boxen wird jährlich Obst & Gemüse, das einem CO2-Äquivalent von über 70 Tonnen entspricht, gerettet.“

4 Wiederverwendbare Tragtasche
Plastiksackerl haben eine Zerfallzeit von 100 bis 500 Jahren – bei einem Verbrauch von 100 Millionen Plastiksackerl pro Jahr, ist es nur zu verständlich, dass es allerhöchste Zeit wurde hier etwas zu unternehmen. Lidl Österreich hat eine umweltfreundliche Alternative gefunden: „Das Material der neuen Tragetaschen besteht aus recycelten Altfolien und wird in einem geschlossenen Materialkreislauf hergestellt“, so Alessandro Wolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Lidl Österreich. Für das Rohmaterial der Permanenttragetaschen werden Plastikabfälle aus Lidl-Filialen und -Logistikzentren recycelt. Das spart wertvolle Ressourcen und verringert den CO2-Austoß um 40 Prozent im Vergleich zu Neuware.

5 Mit dem Rad oder zu Fuß
In schönster Regelmäßigkeit ergeben Studien, dass vor allem Kurzstrecken gerne mit dem Auto zurückgelegt werden. Dabei sind Bäcker, Supermarkt und Co meist gut zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar. Laut VCOE betreffen 85 Prozent aller Einkaufsfahrten Güter des täglichen Bedarfs. 80 Prozent aller Einkaufsfahrten mit dem Auto sind kürzer als fünf Kilometer und jeder zweite Lebensmitteleinkauf wiegt weniger als fünf Kilogramm.

6 Einkaufszettel schreiben
Wer nachhaltig einkaufen will, der sollte mit dem Schreiben eines Einkaufszettels beginnen. Ein detaillierter Einkaufszettel hat gleich zwei positive Effekte. Zum einen kauft man nur, was man wirklich braucht – was nicht am Zettel steht, kommt nicht in das Einkaufswagerl. Das schont das Budget, man kann nichts vergessen und spart sich einen neuerlichen Ausflug in den Supermarkt.

7 Biologisch produzierte Lebensmittel
Wer Bio-Produkte kauft, tut der Gesundheit und der Umwelt Gutes. „Auf zertifizierte Bio-Qualität ist Verlass“, heißt es dazu auch bei Billa. „Kontrolliertes Tierwohl, gentechnikfrei und frei von unnötigen Zusatzstoffen – das sind klare Regeln und klare Vorteile. Billa Bio-Produkte werden mit viel Leidenschaft und im Einklang mit der Natur hergestellt.“ Mit dieser Einstellung sorgen alle heimischen Lebensmittelketten dafür, dass der Bio-Anteil im Lebensmittelhandel mittlerweile auf zehn Prozent gestiegen ist. Die Ausgaben für Bio-Lebensmittel erhöhten sich 2020 sogar um mehr als ein Fünftel auf 714 Millionen Euro, so die jüngsten Zahlen von AMA-Marketing.

8 Einkaufs-Ausflüge reduzieren
Bei zentrumsnahen Supermarktfilialen kommen bis zu 90 Prozent der Kundinnen und Kunden zu Fuß oder mit dem Fahrrad, bei Supermärkten am Ortsrand fahren hingegen mehr als 90 Prozent mit dem Auto. Wenn man 30 km am Tag mit dem Auto unterwegs ist, entstehen bereits ca. 6.500 g CO2. Auch ein Aufteilen der Produkte, die eingekauft werden müssen, kann viel bewirken. Schwere, unverderbliche Waren können einmal wöchentlich groß eingekauft werden. Frische Produkte täglich im Geschäft um die Ecke, das ohne Auto erreichbar ist. Werden Geschäfte im Ortskern angesiedelt, dann verbessert das nicht nur die Umweltbilanz der Einkäufe, sondern belebt auch die Gemeinden.

9 Kein Plastik
Viele Plastikverpackungen sind unnötig und können leicht durch Papier und recycling-fähige Materialien ersetzt werden. Deshalb wurden von den Lebensmittelhändlern Maßnahmen zur Plastikreduktion umgesetzt. Der Lebensmittel-Discounter Hofer spart seit Jahren Verpackungsmaterial und macht bestehende Verpackungen recyclingfähig. Bereits Ende 2019 wurden sämtliche Einwegplastikprodukte wie Becher, Geschirr und Besteck ausgelistet. Alleine durch die Umstellung auf umweltfreundliche Wattestäbchen mit Papierschaft vermeidet Hofer rund 50 Tonnen Kunststoff jährlich. Wenn Verpackungen nicht gänzlich vermieden werden können, kommen bei Hofer alternative oder besonders recyclingfähige Verpackungsmaterialien zum Einsatz. Bei den Bio-Marken „Zurück zum Ursprung“ und „Natur Aktiv“ werden Netze aus Holzfaser bei Produkten wie Kartoffeln oder Zwiebeln sowie kompostierbare Zellulosefolie bei zahlreichem Bio-Obst und -Gemüse verwendet.

10 Aktionsartikel kaufen
Stehen Artikel auf dem Einkaufszettel, die noch am selben Tag verkocht werden sollen, dann kann man ruhigen Gewissens zu Lebensmitteln greifen, die bereits in Aktion sind, weil das Ablaufdatum abläuft. Auf vielen Abverkaufsständern macht beispielsweise Spar Kunden darauf aufmerksam, dass sie mit dem Kauf des vergünstigten Produkts Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen.

11 Regionale Waren einkaufen
Wer regionale Lebensmittel kauft, trägt stark zur Reduktion der CO2-Emissionen bei. Denn Waren aus dem Ausland legen oft weite Strecken zurück, bis sie im Supermarktregal liegen. So ist beispielsweise Rindfleisch aus Argentinien mehr als 13.000 Kilometer unterwegs. Etwa knapp 18.000 Kilometer reisen Kiwis, wenn sie aus Neuseeland kommen, 14.000 Kilometer sind es bei Zwetschgen aus Chile und rund 12.000 Kilometer bei Äpfeln aus Südafrika. Bei spanischen Tomaten verursacht allein der Transportweg rund 400 der insgesamt 680 g CO2-Äquivalente pro Kilogramm. Bei Tomaten aus Österreich, die einen Transportweg von 70 Kilometer haben, betragen die CO2-Emissionen durch den Transport mit einem kleineren Lkw rund 85 g pro Kilogramm Tomaten.

12 Palmölfrei
Um Palmöl herzustellen wird der Regenwald gerodet und Tiere verlieren ihren Lebensraum. Außerdem sind die Arbeitsbedingungen für die Landwirte nicht optimal und auch die Herkunft des Palmöls ist oft schwer nachvollziehbar, auch bei Bio-Palmöl. Deshalb hat sich beispielsweise auch Ja! Natürlich dafür entschieden, komplett auf Palmöl zu verzichten. Denn Palmöl kann super durch regionale Öle oder Butter ersetzt werden. Dadurch wird die Transparenz gewährleistet und die heimische Landwirtschaft gestärkt.

13 Saisonale Lebensmittel kaufen
Erdbeeren und Kirschen im Winter? Tomaten und Radieschen das ganze Jahr über? Auch wenn es heute alltäglich scheint, belastet es jedoch völlig unnötig das Klima. Was bei uns im Winter nicht wächst, wird entweder in beheizten Gewächshäusern produziert oder von weit her importiert. Wer sich saisonal ernährt, kauft nur Lebensmittel, die zur aktuellen Jahreszeit, im Land oder in der Region, umweltverträglich angebaut werden können. Sich saisonal zu ernähren bringt außerdem Vorteile für die regionale Wirtschaft und die eigene Gesundheit.

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