Medien

„Niemals ohne Begleitung“

Internetexpertin Barbara Buchegger über Sicherheitslücken im Internet und wie Eltern damit umgehen können.

Was müssen Eltern beachten deren Kinder gerade die digitalen Welten des Internets entdecken?
Barbara Buchegger: Das Allerwichtigste ist die pädagogische Begleitung: Kinder sollten zu Beginn keine App alleine installieren. Eltern sollten ihnen auch erklären, was ok und was nicht ok ist – und worauf ich achten muss bevor ich eine App installiere, etwa auf die Zugriffsrechte. Eine Taschenlampen-App, die zwar cool ausschaut, aber auf die Kontaktdaten zugreifen möchte, ist definitiv nicht ok. Das mit der Begleitung ist auch deshalb wichtig, weil Kinder sich nur dann an Eltern wenden, wenn sie ihnen die entsprechenden Kompetenzen zuschreiben, sich damit auszukennen.

Was ist die größte Gefahrenquelle?
Buchegger: Eine große Herausforderung ist: Geld. In-App-Käufe sind sehr verführerisch und echte Stolpersteine. Sie sollten deshalb deaktiviert werden. Es ist auch wichtig, mit den Kindern zu besprechen, was das kostet – und, wann es ok ist, etwas dafür auszugeben und wann nicht. Kindern kann durchaus die Möglichkeit eingeräumt werden, ab und zu Geld für diese In-App-Käufe auszugeben. Etwa indem sie einen Teil des Geburtstagsgeldes, das sie von der Oma bekommen haben, dafür verwenden. Aber nicht permanent und auch nicht, ohne es sich zuvor genau zu überlegen.

Fotos sind ja auch immer ein großes Thema …
Buchegger: Sie sind besonders gefährdet, für illegale Zwecke missbraucht zu werden. Es müssen nicht immer nur Fotos in leichter Bekleidung sein – auch ganz normale Aufnahmen können auf Pornoseiten landen. Deshalb gilt, sowohl für Kinder als auch für deren Eltern: keine Fotos von Kindern und Jugendlichen ins Netz stellen. Denn diese haben im Internet nichts verloren.

Wie kann man das bei seinen Kindern verhindern? Man kann ja, gerade bei den Älteren, nicht alles kontrollieren, was sie ins Netz stellen …
Buchegger: Das hat immer auch sehr viel mit Vorbildwirkung zu tun. Wenn Kinder merken, dass ihre Eltern sorgsam damit umgehen und keine Fotos von ihnen posten, werden sie es selber eher nicht tun.

 

DI Barbara Buchegger
Pädagogische Leiterin
Saferinternet.at

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