Freizeit

Peppa, Paw Patrol oder Biene Maja?

Welche Serien schauen unsere Kleinsten? Was lieben sie an ihnen und was erzählen uns die jeweiligen Helden über unsere Kids? Und – wie schaut es mit dem pädagogischen Mehrwert von Peppa & Co aus?

Pippi Langstrumpf, Pokémon oder Ninja Turtles – jede Generation hat ihre Lieblings-TV-Heldinnen. In Zeiten von Netflix, KIKA & Co, wo Filmschauen rund um die Uhr möglich ist, heißen die Lieblinge der kleinsten Seher Paw Patrol, Shaun das Schaf, Peppa Wutz oder Ninjago. Aber auch Klassiker wie die Sendung mit der Maus oder Remakes von Biene Maja oder Wickie flimmern über die TV-Schirme.

Lieblingsserie verrät, wer wir sind

Eltern fragen sich freilich, was die jeweiligen Serien-Heldinnen mit der Persönlichkeit ihres Kindes zu tun haben könnten. Warum steht genau mein Kind auf einen schweinchenrosa Alltag, die Straßenabenteuer sprechender Busse oder die Missionen von sechs kleinen Hunden? Welche Serien unsere Kinder schauen, hängt erwiesenermaßen vom jeweiligen Entwicklungsstand ab. Im Alter von vier und fünf Jahren beginnen Kinder erstmals das Denken und Handeln der Figuren im Film zu verstehen. Im Mittelpunkt steht in diesem Alter laut Medienexperten vor allem das emotionale Erleben des Films, das sich großteils an den mitspielenden Charakteren orientiert. Kinder wählen demnach Fernsehlieblinge, die eng mit ihren Bedürfnissen und Interessen verbunden sind. Entsprechend ändern sich diese auch mit dem Alter. Medienexperten empfehlen, stets zu beobachten, welche Helden gerade aktuell sind und was die Kinder an ihnen mögen. So erfahren Eltern möglicherweise viel über ihr Kind: über seine Wünsche, seine Sicht auf die Welt, vielleicht auch etwas über seine Alltagssorgen. Kinder suchen bei ihren Heldinnen nämlich nach Modellen, in denen sie sich wiedererkennen oder die es ihnen ermöglichen, über sich selbst „hinaus zu wachsen“ und andere Rollen auszuprobieren. Nicht umsonst bauen Kinder ihre flimmernden Helden häufig auch in ihre Rollenspiele ein oder spielen Filmszenen im Kinderzimmer nach.

Über Inhalte reden, statt zu kritisieren

In den Augen vieler Eltern erscheinen manche der Film-Figuren „fraglich“ oder wenig vorbildlich. Dabei wird häufig übersehen, dass die Serien-Heldinnen für Kinder oft ein Anlass sind, ein Bild von sich selbst zu entwerfen. Nämlich „so möchte ich auch aussehen!“ oder „so stark möchte ich auch einmal sein!“ oder „das möchte ich auch können“. Außerdem erfüllen die Figuren für Kinder auch das Gefühl der Zugehörigkeit. So kann es für die Kids identitätsstiftend sein, sich zu einer Gruppe Gleichaltriger, also der „Fan-Gemeinde“ zu zählen. Insofern raten Experten dazu, keinesfalls abfällig über die Heldinnen der Kinder zu sprechen. Ihren Unmut über die kindliche Film-Auswahl können Eltern also einfach mit „mir gefällt diese Sendung nicht“ äußern anstatt mit einem wertenden „was ist denn das für ein Schwachsinn!“

Klischees gemeinsam auflösen

Buben mögen häufiger Formate mit turbulenten Actionszenen und mutigen Helden. Mädchen lieben zwar Spannung ebenso, mögen in der Regel aber lieber beziehungsbetonte Inhalte, bei denen Familie, Freundschaft oder Tugendhaftigkeit eine große Rolle spielen. Diese unterschiedlichen Vorlieben werden sehr stark durch Eltern, Familie oder Freunde geprägt, aber letztendlich auch durch die gängigen gesellschaftlichen Vorstellungen darüber, was als „männlich“ und „weiblich“ assoziiert wird. Experten warnen vor dieser starren Festlegung, da sie die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder einschränkt. Eltern tun also gut daran, über Klischees zu sprechen und aufzuzeigen, dass auch Mädchen stark und mutig sind und auch Buben Angst haben oder Freundschaft wichtig finden dürfen. Es kostet zwar einiges an Überwindung, aber für die Kinder sei es ein großer Gewinn, wenn sie immer wieder ermuntert werden, auch Vorlieben zu äußern, die eben nicht „typisch Mädchen“ oder „typisch Bub“ seien.

 

Biene Maja
Maja ist frech, freiheitsliebend und neugierig. Freundschaft und Toleranz gegenüber anderen sind wichtig. Kritik: Im Remake ist die Biene deutlich erschlankt, um dem heutigen Schönheitsideal zu entsprechen.

 

Paw Patrol
Die süßen Fellfreunde punkten mit schlauen Erfindungen und Zusammenhalt. Kritik: Der Chef ist ein Bub und mit Skye nur eine einzige, geschlichtliche Identifikationsoption für Mädchen.

 

Ninjago
Kinder lieben die Magie ostasiatischer Kampfhelden. Die Helden müssen ihre wahren Stärken erkennen, bevor sie ihre Superkräfte einsetzen. Kritik: Die Legofiguren haben teils aggressive Mimik. Plus: Die Serie ist Marketing!

 

Peppa Wutz
Peppa ist schlau und traut sich, ihre Meinung zu sagen. Freunde und Familie sind ihr sehr wichtig. Kritik: Manchmal zu besserwisserisch. Plus: Das Pink schreckt Buben nicht unbedingt ab – Schweinchen sind nunmal rosa 😉

 

Shaun das Schaf
Shaun ist neugierig und verschmitzt. Die Serie kommt nur mit Gesten und Lauten aus, daher leicht verständlich, aber für die Sprachentwicklung weniger förderlich.

Forum

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Insgesamt 0 Beiträge

Wir setzen Cookies auf dieser Website ein, um Zugriffe darauf zu analysieren, Ihre bevorzugten Einstellungen zu speichern und Ihre Nutzererfahrung zu optimieren. weitere Informationen

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close