Medien

Spielend lernen mit dem Computer – Interview

„Immer wieder Pausen einlegen“ - Magdalena Holczik, Medienpädagogin Kinderbüro der Uni Wien, im Interview über E-Learning.

Welche Bedingungen sind notwendig, damit E-Learning gut funktioniert?
Magdalena Holczik: Es ist wichtig, dass die Internet-Bandbreite hoch genug ist, etwa um Videos streamen zu können. Auch das Datenvolumen muss entsprechend groß sein, am besten mit einem WLAN. Denn wenn man über das Handy mit mobilen Daten streamt ist die Gefahr groß, dass dies zu hohen Kosten führt.

Und die Hardware?
Bei vielen Angeboten reicht zwar ein Smartphone, aber generell ist es besser, dass Kinder die Inhalte auf einem großen Bildschirm vermittelt bekommen. Auch hinsichtlich der Körperhaltung sind eher Laptop oder Computerschirm anzuraten als ein Smartphone. Ideal ist es, wenn man aufrecht sitzt und der Bildschirm sich auf Augenhöhe befindet. Bei mobilen Geräten gilt: das Gerät auf Augenhöhe halten und nicht den Kopf senken, das führt über einen längeren Zeitraum zu erheblichen Verspannungen im oberen Rücken.

Wie lange sollten die Bildschirmeinheiten dauern?
Nicht länger als 50 Minuten am Stück, das gilt übrigens auch für Erwachsene. Es ist wichtig, dass man dazwischen immer wieder Pausen macht, um die Augen zu entspannen und zu schonen und den Körper aufzulockern.

Welche Rolle spielt die Umgebung, wenn es um digitale Wissensvermittlung geht?
Natürlich ist es wichtig, dass man eine Umgebung hat, in der man sich gut konzentrieren kann. Das ist aber sehr individuell. Manche stört Hintergrundmusik gar nicht, im Gegenteil, für andere hingegen ist es sehr irritierend. Kopfhörer zum Beispiel können helfen, die Konzentration zu fördern und Störgeräusche auszublenden.

Viele Familien haben kein eigenes Arbeitszimmer. Was kann man da tun?
Man sollte die Priorität eher auf die Trennung von Arbeits- und Freizeitbereich legen. Wenn es kein eigenes Arbeitszimmer gibt, würde ich deshalb mein Kind lieber mit einem ergonomisch korrekten Bildschirm an den Küchentisch setzen, als es im Bett mit dem Handy einen Vortrag folgen zu lassen.

 

Mag. Magdalena Holczik
Kinderbüro der Universität Wien

 

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