Erziehung

Starke Eltern – starke Kinder

Kindererziehung ist kein Zuckerschlecken - viele Eltern fühlen sich bereits bei kleinen Problemen überfordert. Dabei ist es sogar meist so, dass die Kinder den Eltern Probleme widerspiegeln. Es sind Themen, die aufgearbeitet werden müssen. Wer richtig hinschaut, hat die Chance auf persönliches Wachstum. Denn nur starke Eltern haben starke Kinder.

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Expertin Carmen Ruppert erklärt, wie Sie Eltern in ihrer Rolle stärkt. Sie ist Persönlichkeitstrainerin im Bereich Pädagogik und Psychologie und spezialisiert im Bereich Mentaltraining, Problemlösung und Kommunikation. Seit 1996 arbeitet sie nun erfolgreich in diesem Beruf und führt das größte Selbstbehauptungsprogramm „STARKE KINDER“ Deutschlands. Ihre Themen sind Selbstbehauptung, Gewaltprävention, Mobbing, Stärkung von Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Ihr Wunsch ist es, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein selbstbestimmtes Leben führen.

Wo liegt das Problem in der Erziehung der Kinder?

Häufig wird der nachlas­sende Erziehungseifer der Eltern beklagt, die alles gerne Kindergarten und Schule überlassen. Es scheint eine wachsende Zahl von Eltern sich von ihrem Erziehungsauftrag und vom gemeinsamen Wirken mit Lehrern verabschiedet zu haben. Die Frage lautet, ob Schule nicht längst zum Reparaturbetrieb der Gesellschaft geworden ist. Ein gutes Beispiel bildet dabei der Schwimmunter­richt. Ob ein Kind schwimmen kann, ist eine Frage des Überlebens und kann in der Schule noch zusätzlich geübt werden. Es liegt jedoch in der Verantwor­tung der Eltern, dass ihr Kind schwimmen lernt.

Tatsächlich lernen Kinder zuhause oft noch recht wenig. Selbst solche banalen Dinge wie Schuhe binden oder mal einen Knopf annähen, übergibt man gerne an Kindergarten oder Schule. Eltern scheinen manchmal überfordert und den richtigen Erziehungsweg zu finden, ist tatsächlich gar nicht so einfach für junge Eltern. Doch was passiert dann mit den Kindern? Warum werden die Auffälligkeiten immer größer? Kinder können oft schon früh nicht mehr Kind sein – das beginnt meist bei den Eltern.

Die Kinder sollen Anforderungen gerecht werden, werden entweder ständig gemaßregelt oder auch in Watte gepackt. Sie müssen ins System passen und funktionieren. Meist wird der Fokus auf das gelegt, was alles nicht klappt, was das Kind nicht kann und es wird mit anderen verglichen. Stattdessen sollte es so sein, dass jede Mama und jeder Papa das Kind wieder mehr durch die Augen der Liebe sieht und die Eltern selbst wieder zum besten Vorbild ihrer Kinder werden. Denn nur starke Eltern können auch starke Kinder erziehen.

Wie können Kinder zu starken Persönlichkeiten erzogen werden?

Besonders wichtig ist, dass Selbstbewusstsein aufgebaut wird. Hierfür müssen sie eigene Stärken und den eigenen Wert erkennen sowie die eigenen körperlichen Grenzen und die Grenzen anderer wahrnehmen und respektieren.

Achtung, Respekt und Rücksichtnahme, genau wie Verantwortungsbewusstsein, sind die wichtigsten Eigenschaften für heranwachsende Kinder, um später eine starke Persönlichkeit aufzuweisen. Um das Selbstbewusstsein zu stärken, sind folgende Erziehungsbausteine nötig:

  • Kinder dürfen „NEIN“ sagen, wenn Erwachsene ihnen zu nahe kommen und sie dabei ein komisches Gefühl haben. So lernen sie, auf ihr Gefühl zu achten, die eigene Meinung zu vertreten und standhaft zu bleiben. Die Erziehung zu unbedingtem Gehorsam sollte vermieden werden.
  • Regeln in der Familie, in der Schule und im Alltag sollten eingehalten werden, damit die Kinder ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Orientierung erhalten.
  • Den Kindern viel Liebe und Zuwendung geben, ihnen zuhören, sie ernst nehmen,  Aufmerksamkeit und Zeit schenken.
  • Den Persönlichkeitsbereich des Kindes respektieren, es darf niemals zugelassen werden, dass ein Kind gegen seinen Willen umarmt oder geküsst wird.
  • Eine enge Vertrauensbasis schaffen und mit den Kindern über Gefühle, Ängste, Freude etc. sprechen, ist eine wichtige Grundlage.
  • Es ist wichtig, auf Alarmsignale zu achten und Verhaltensänderungen oder -auffälligkeiten ernst zu nehmen.
  • Die Individualität jedes Kindes respektieren und unterstützen, denn jedes Kind hat Stärken und Schwächen.

Welche Vorteile hat ein starkes Selbstbewusstsein?

Selbstbewusste Kinder, die im Elternhaus respektiert, als Persönlichkeit mit eigenen Gefühlen und Grenzen wahrgenommen werden und einen respektvollen Umgang erleben, werden beispielsweise seltener Opfer von Gewalt aller Art. Sie sind zudem weniger suchtgefährdet, trauen sich insgesamt mehr zu und können dadurch ihr Potential besser entwickeln. Selbstbewusstsein kann den Alltag grundlegend vereinfachen.

Erziehung ist Elternsache

Wer seine Kinder schützen und bestens auf die Zukunft vorbereiten möchte, der nimmt die Erziehung selbst in die Hand und überlässt sie nicht gänzlich Dritten. Insbesondere der Aufbau von Selbstbewusstsein ist eines der wichtigsten Ziele, die Eltern für ihre Kinder verfolgen sollten. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass ein Kind seine Grenzen kennt und diese auch vertritt. Während einige Kinder schneller zu starken Persönlichkeiten reifen, benötigen andere mehr Unterstützung – jedes Kind ist anders. Dieser Herausforderung müssen sich Eltern zum Wohle ihrer Kinder stellen und sie gemeinsam meistern, gegebenenfalls mit Unterstützung durch ausgebildete Trainer oder speziellen Kursen.

Nach ihrem Sport-Management-Studium mit zusätzlicher Ausbildung als Fitness-und Aerobic Trainerin, ließ sie sich als Persönlichkeitstrainerin im Bereich Pädagogik und Psychologie ausbilden und spezialisierte sich im Bereich Mentaltraining, Problemlösung und Kommunikation. Seit 1996 arbeitet sie erfolgreich als Persönlichkeitstrainerin und führt das größte Selbstbehauptungsprogramm „STARKE KINDER“ Deutschlands. Ihre Themen sind Selbstbehauptung, Gewaltprävention, Mobbing, Stärkung von Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Ihr Wunsch: Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu einem selbstbestimmten Leben führen.

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