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Teenagerschwangerschaften: Umfassende Betreuung gut für Mutter und Kind

Wenn junge Mädchen schwanger werden, treffen sie in ihrer Familie und im sozialen Umfeld oft auf Unverständnis und Vorurteile, die psychische Belastung ist meist hoch. Gleichzeitig steigt bei mangelnder Betreuung das Risiko für Frühgeburten oder auch für Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt. Um dem vorzubeugen bietet YoungMum, eine Einrichtung am St. Josef Krankenhaus Wien,bei Teenagerschwangerschaften eine umfassende und kostenlose Begleitung vom Beginn der Schwangerschaft bis zum ersten Geburtstag des Babys.

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„Viele Mädchen, die zu uns kommen, erhalten kaum Unterstützung von daheim, oft fehlt auch die nötige medizinische Betreuung“, fasst Klaudia Awad-Logar, Hebamme bei YoungMum, zusammen. Die 2003 gegründete Einrichtung hat bislang mehr als 2.000 schwangere Mädchen unter 20 Jahren in einer oft sehr schwierigen Zeit begleitet.

Antworten auf viele Fragen

„Eines hat sich dabei gezeigt: Werden die Teenager umfassend betreut, gibt es weniger Schwangerschaftskomplikationen, weniger Frühgeburten und seltener die Notwendigkeit für einen Kaiserschnitt“, fasst OA Dr. Stefan Zawodsky, Ärztlicher Leiter bei YoungMum, zusammen. Mögliche Probleme in der Schwangerschaft und bei der Geburt führt er unter anderem auf ein noch eingeschränktes Körper- und Gesundheitsbewusstsein der Mädchen zurück. „Die meisten Mädchen wissen zum Beispiel nicht, dass Frühgeburten oft durch Infektionen hervorgerufen werden, und was die Anzeichen einer solchen Infektion sind. Oder sie wissen nicht, was man bei Beschwerden wie Ausfluss, Juckreiz, Unwohlsein und unklaren Bauchschmerzen tun soll“, beschreibt der Gynäkologe. Daher steht bei den Beratungsstunden bei YoungMum oft auch die Frage nach dem Wohlbefinden an erster Stelle, etwaige Beschwerden werden gleich in der Ambulanz abgeklärt.

Ebenfalls ein Fixpunkt bei den Beratungen ist das Thema Lebensstil, also wie Ernährung oder Bewegung die Gesundheit des Kindes beeinflussen: „Wenn mir zum Beispiel ein Mädchen erzählt, dass es nur Wurstsemmeln isst oder nur Cola und Eistee trinkt, dann haken wir da ein und sprechen – sehr behutsam – über gesunde Ernährung. Viele Mädchen nehmen das gut an und erzählen mir beim nächsten Termin, was sie neu ausprobiert haben“, ergänzt Hebamme Klaudia Awad-Logar. Sie ist es auch, die mit den Teenagern über die Veränderungen des Körpers während der Schwangerschaft spricht und sie auf die Geburt vorbereitet. „Das Schöne daran ist, dass junge Frauen noch nicht so `verkopft´ sind und oft sehr unbeschwert an das Thema Geburt herangehen. Dennoch hilft es ihnen sehr, wenn sie zum Beispiel vorab den Kreißsaal besichtigen können und einfach mehr über eine Geburt erfahren“, so Awad-Logar.

In den Beratungsleistungen inkludiert ist weiters mindestens ein Gespräch mit einer Klinischen Psychologin, bei dem ausgelotet wird, ob die Jugendlichen weitere psychologische Unterstützung brauchen. Oft sind es aber die praktischen Fragen, die junge Mütter stark belasten: Wo sollen sie mit ihrem Kind wohnen? Wie kann es mit der Schule oder mit dem Beruf weitergehen? Welche finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? „Wir haben einen Rechtsberater und eine Sozialberaterin im Team von YoungMum, die bei diesen Themen weiterhelfen“, beschreibt Awad-Logar. Dazu gehört auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, mit dem klaren Ziel, die beste Lösung für Mutter und Kind zu finden.

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„Viele Mädchen, die zu uns kommen, erhalten kaum Unterstützung von daheim, oft fehlt auch die nötige medizinische Betreuung“, fasst Klaudia Awad-Logar, Hebamme bei YoungMum, zusammen.

Knackpunkt Finanzierung

Einzelne Unterstützungsangebote für junge Mütter gibt es viele, das Angebot von YoungMum, das nicht nur medizinische und psychologische sondern auch rechtliche und soziale Aspekte abdeckt, ist in dieser Form jedoch einzigartig. Die Herausforderung dabei: „Wir sind auf Spenden angewiesen, um die jungen Mädchen auch weiterhin in dieser Form unterstützen zu können“, betont der Ärztliche Leiter Stefan Zawodsky. Besonders wertvoll ist die Unterstützung von Großspendern wie z. B. Collegialität Privatstiftung oder Deichmann, beides Unternehmen, die die Organisation schon seit vielen Jahren unterstützen. Aber auch die traditionelle Benefizveranstaltung „Musical Mamis & Papis“ trägt einen Teil zur Finanzierung bei. Der diesjährige Benefizabend findet am 3. Mai 2023 im Wiener Metropol statt. Künstler*innen wie Monika Ballwein, Shlomit Butbul, Aida Loos, Marika Lichter, Martin Berger und Martin Bermoser treten kostenlos auf, um YoungMum zu unterstützen. Das detaillierte Programm finden Sie hier bzw. unter www.sjk-wien.at.

 Spendenkonto
St. Josef Krankenhaus GmbH / YoungMum
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich
IBAN: AT75 3400 0002 0262 9590
BIC: RZOOAT2L

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