Coronavirus

Wann kommt die Corona-Impfung?

Covid-19, die neue Atemwegsinfektion durch das Coronavirus SARS-CoV-2, hat unser Leben komplett verändert. Unternehmen und Forschungsinstitute arbeiten mit Hochdruck an Medikamenten und Impfungen gegen das Virus.

Damit unser Leben wieder wie gewohnt stattfinden kann, braucht es ein Mendikament oder eine Impfung, die uns vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus schützt. Deshalb arbeiten Forscher und Pharmaunternehmen daran effektive Wirkstoffe zu finden und so schnell wie möglich neue Medikamente, beziehungsweise Impfungen auf den Markt zu bringen.

Genaue Abläufe in der Forschung

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es weltweit derzeit 62 Impfstoffprojekte (Stand 4.4.2020). Doch wie lange wird die Entwicklung eines Impfstoffes dauern? Christoph Steininger, Infektiologe und Virologe am Institut für Tropenmedizin der Med-Uni Wien, geht von mindestens einem Jahr aus, andere Experten rechnen gar mit 18 bis 24 Monaten. „Man darf nie vergessen – auch wenn die Dringlichkeit sehr groß ist, Forschung und Entwicklung hält sich – für die Sicherheit der Menschen – an sehr genaue Abläufe und Vorgaben. Dazu gehören prä-klinische und danach klinische Tests in mehreren Phasen. Diese dauern eine bestimmte Zeit und lassen sich nur in den wenigsten Fällen verkürzen“, erklärt Stefan Pinter, Director Corporate Affairs & Market Access, Mitglied der Geschäftsführung bei GlaxoSmith-KlinePharm GmbH.

Man darf nie vergessen, Forschung und Entwicklung hält sich – für die Sicherheit der Menschen – an sehr genaue Abläufe.

Mag. Stefan Pinter, Mitglied d. Geschäftsführung der GlaxoSmithKlinePharma GmbH

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Forschung in Österreich

Einer der Forscher ist der Österreichische Genetiker Josef Penninger. Er hat ein Medikament entwickelt das den Krankheitsverlauf bei Coronavirus-Patienten mildert. Sein Medikament startet gerade in Österreich, Deutschland und Dänemark in die Phase II-Studie. Dabei sollen 200 schwer an COVID-19 erkrankte Patienten behandelt werden. „Es geht dabei darum, zu verhindern, dass weitere Zellen infiziert werden und die Schwere der Erkrankung reduziert wird. Die Entwicklungszeit ist ähnlich der des Impfstoffes. Sollten die Tests erfolgreich sein und das Medikament wirkt so wie gewünscht, kann es sein, dass wir schon viel früher so ein Medikament zur Verfügung haben“, ist Christoph Steininger hoffnungsvoll.

Basis für Impfstoff

Die MedUni Wien führt derzeit eine Studie zur Analyse der Immunantwort in Personen nach einer Coronavirus-Infektion durch. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die eigene Körperabwehr zu verstehen. Untersucht werden Personen, die nach einer Covid-19-Erkrankung genesen sind. „Die Studie ist weitblickend angelegt, weil sie uns helfen soll zu verstehen, ob und wer nach einer Infektion eine schützende Immunantwort ausbildet. Die Erkenntnisse der Studie sollen eine fundierte Basis für eine Impfstoffentwicklung legen“, so RudolfValenta vom Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der MedUni Wien, und weiter: „Wir müssen nämlich damit rechnen, dass das Virus ähnlich der Influenza dauerhaft bei uns ist und es zu wiederkehrenden Infektionen kommen kann.“

Internationale Zusammenarbeit

Sobald ein Wirkstoff gefunden ist, ergibt sich die Herausforderung, den Impfstoff in ausreichend großen Mengen schnell zur Verfügung zu stellen. Die Impfstoffproduktion ist jedoch ein sehr komplexer und langwieriger Prozess mit strengen Qualitätskontrollen, die allein mehrere Monate dauern können. Um den Vorgang zu beschleunigen gehen Unternehmen, die sonst Konkurrenten am pharmazeutischen Markt sind, Kooperationen ein. „Wir arbeiten global mit internationalen Organisationen wie der WHO, der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) und Regierungen zusammen, um Impfstoffe zu entwickeln. Wir sind in den letzten Wochen auch Kooperationen mit verschiedenen Partnerunternehmen eingegangen. Ganz aktuell haben wir eine Zusammenarbeit mit unserem Konkurrenten Sanofi vereinbart. So kommen zwei der größten Impfstoffhersteller zusammen, um einen COVID-19 Impfstoff zu entwickeln, der auf bekannten und erprobten Technologien beruht“, so Stefan Pinter.

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