we4bee – Lernen und Forschen mit Bienen
Schulklassen können ab 2020 Teil eines weltweiten Netzwerkes von Hightech-Bienenstöcken werden, mit denen das Verhalten der Bienen erforscht wird.
Das von der Audi Stiftung für Umwelt geförderte Projekt we4bee startete im Jahr 2019 mit der Bereitstellung von 100 HighTech-Bienenstöcken (vorrangig in Deutschland) den Aufbau eines weltweiten Netzwerkes zur Datenerfassung- und -analyse. Das projekt wird aber auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Das ist auch für Schulklassen aus Österreich die Chance, sich um die Teilnahme bei we4bee zu bewerben und Teil eines innovativen Umweltbildungs- und Forschungsprojektes zu werden. Die initiatoren freuen sich über Bewerbungen zur Teilnahme ab dem Jahr 2020.
Ziele des Projekts
So läuft das Projekt ab
we4bee hat heuer die ersten 100 mit HighTech-Sensorik ausgestatte Bienenstöcke (so genannten Top Bar-Hives: TBH) als Dauerleihgabe an teilnehmende Schulen bzw. Lehreinrichtungen und Imker ausgeben. Dabei wird angestrebt, die Beuten sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gegenden in Deutschland aufzustellen, um etwaige Unterschiede zwischen Lebensräumen feststellen zu können. Nach erfolgter Inbetriebnahme des Bienenstockes anhand einer mitgelieferten Video-Anleitung durch die Schulen, übermitteln die Sensoren Daten unter anderem zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Gewicht, Schall/Vibration und Feinstaubbelastung via LAN oder W-LAN. Diese Daten werden an der Universität Würzburg gesammelt und analysiert. Mithilfe von BigData-Analyse sowie Machine Learning können möglicherweise neben dem imkerlichen Handlungsbedarf (z.B. Zufütterungszeitpunkt, Schwärmzeitpunkt, Feststellung des Brutzustands etc.) auch anhand gleichzeitig erfasster Wetterdaten Umweltereignisse (z.B. Unwetter, Trockenperioden) prognostiziert werden
Der Erfinder von we4bee
we4bee wurde vom emeritierten Biologieprofessor und passionierten Bienenforscher Prof. Dr. Jürgen Tautz ins Leben gerufen. Prof. Tautz ist ein weltweit renommierter Bienen-Fachmann, erfolgreicher Buchautor und Initiator von HOBOS (HOney Bee Online Studies). Die HOBOS-Idee der Erforschung von Bienen und Umweltereignissen, die das Verhalten der Bienen beeinflussen, mithilfe von Daten, die durch HighTech-Sensorik erhoben werden, soll mit we4bee von Deutschland aus in alle Welt getragen werden. Unterstützt wird Prof. Tautz von einem Team aus Geschäftsführung, Techniker, Imker und dem Data Science Spezialisten und Informatiker Prof. Dr. Andreas Hotho der Universität Würzburg
So läuft das Schulprojekt ab
Interessierte können sich ab sofort um eine Teilnahme am Projektes we4bee ab 2020 bewerben. Im Rahmen eines Dauerleihvertrags verpflichten sich die Teilnehmer zur Gewährleistung der imkerlichen Betreuung der vom Teilnehmer eingesetzten Bienen, einer konstanten Datenübertragung und zum regelmäßigen Einsatz der TBH bzw. der erhobenen Daten im Unterricht (trifft nur auf Schulen und Bildungseinrichtungen zu). Die Teilnehmer nehmen die TBH mithilfe einer bereitgestellten Schritt-für-Schritt-Video-Anleitung in Betrieb (aus rechtlichen Gründen darf die Sensorik nur als „Baukastensystem“ verschickt werden, das heißt, die Teilnehmer müssen die einzelnen Sensoren an den dafür vorgesehenen Stellen in der TBH platzieren und an den mitgelieferten Mini-PC anschließen und diesen dann starten; Hinweis für Schulen: Die Inbetriebnahme könnte bereits als erstes Schülerprojekt durchgeführt werden). Ab diesem Zeitpunkt senden die Sensoren Daten live an die we4bee-Server an der Universität Würzburg. Diese Daten werden dann in Würzburg analysiert, aufbereitet und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt (WebApp und App). Nach dem zeitnahen Besatz der TBHs mit Bienen, wollen wir dann herausfinden, welche Umweltfaktoren das Leben und Wohl der Bienen beeinflussen. Für Schulen werden zudem auf der we4bee-Website Unterrichtseinheiten- und Bausteine für verschiedene Fachbereiche und Altersgruppen bereitgestellt. Wann genau wie viele Bienenstöcke ausgegeben werden können, steht noch nicht fest und ist vom Einwerben weiterer Fördergelder abhängig.
Voraussetzungen für die Teilnahme
- Mindestens eine 16.000er DSL zur Datenübertragung (entweder via stabilem WLAN oder direkt per Kabel angeschlossen), um die kontinuierliche Datenübertragung zu gewährleisten
- Stromanschluss direkt neben der TBH (auch über ein Niederspannungskabel möglich, so dass keine Gefahr für Schüler etc. besteht, falls das Kabel beschädigt werden sollte), um die Sensoren und den Mini-Computer, der die Daten vor Ort erhebt, betreiben zu können
- Eigenes Bienenvolk oder Volk/Leihgabe vom betreuenden Imker
- Tisch (oder Ähnliches) als ebene und stabile Aufstellfläche für die TBH (Mindesgröße 100cm x 80cm, ein herkömmliches TBH-Gestell kann nicht verwendet werden, da die an die TBH-Füße montierte Waage auf einer ebenen Fläche aufliegen muss) – idealerweise in „Sichthöhe“, damit die Schüler die Bienen durch das integrierte Sichtfenster beobachten können
- Die Bienenversorgung durch einen Imker vor Ort muss außerdem gewährleistet werden – wir versenden die TBHs mit einer speziell für diesen TBH-Typ entwickelte Anleitung „Mit 3 Eingriffen durchs Bienenjahr“, entwickelt durch Europas größten Demeter-Imker Günter Friedmann zur Optimierung einer minimalinvasiven Beobachtungskultur, um den Bienen unnötigen Stress zu ersparen (Minimal-Plan; kein Muss)
- Für Schulen: Einsatz der TBH im Unterricht
- Nachweis der Mitgliedschaft in einem Imkerverein, um Versicherungsschutz zu garantieren (Kosten max. 40€/Jahr)
- Einreichung eines vollständig ausgefüllten Bewerbungsbogens inklusive Motivationsschreiben (max. 1 DinA4-Seite) und Erstellung und Verlinkung eines Bewerbungsvideos (max. 60 Sekunden Länge)
- Für alle ausgewählten Teilnehmer nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens und Auswahl durch die Jury: Unterzeichnung eines Dauerleihvertrages zwischen Teilnehmer (Schule, Universität, junge Imker etc.) und der we4bee gUG (haftungsbeschränkt)
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