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Weniger Mineralölrückstände in Säuglingsmilch

Vor zwei Jahren hat ÖKOTEST Säuglingsmilch getestet und dabei in vielen Produkten Rückstände von Mineralöl entdeckt. Ein neuerlicher Test zeigt, dass sich die Situation verbessert hat. Zwei Produkte wurden jetzt von ÖKOTEST mit "sehr gut", vier mit "gut" bewertet.

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Vor zwei Jahren hat der Säuglingsmilch-Test von ÖKOTEST für Aufsehen gesorgt, wurden doch in fast allen Produkten Rückstände von Mineralöl entdeckt. Jetzt hat ÖKOTEST den Säuglingsmilchtest wiederholt und kommt zu durchaus erfreulicheren Ergebnissen. Einige Hersteller haben in den letzten beiden Jahren offentlichtlich weiter Fortschritte dabei gemacht, Belastungen mit Mineralölbestandteilen zu senken. Trotzdem fanden die Tester bei einigen Produkten nach wie vor Verunreinigungen.

Zwei Produkte wurden mit "sehr gut" bewertet

In der Kategorie“Säuglingsmilch, Pre“ konnten zwei produkte die Bewertung „sehr gut“ erringen, die Aptamil Profuture Dua Advance Pre und die Nestlé Beba Pre. Immervin vier produkte erreichten die Bewerung „gut“: Babydream Anfangsmilch Pre, Babylove Anfangsmilch Pre, Milupa Milumil Anfangsmilch Pre und Nestlé Little Steps Pre. Als ungenügend wurde von den Testern Milisan Anfangsmilch Pre eingestuft.

Schlechtere Ergebnisse bei Bio-Säuglingsmilch, Pre

Überraschenderweise schnitten beim ÖKOTEST-Check die Angebote an Bio-Säuglingsmilch, Pre schlechter ab als Produkte der klassischen Variante. Die Bestplatzierten Hipp Bio Combiotik Anfangsmilch Pre und Löwenzahn Organics Bio Anfangsmilch Pre erreichten als bestplatzierte Produkte die Bewertung „befriedigend“.

Auch Desinfektionsmittelrückstände bemängelte ÖKOTEST, anders als in früheren Tests, nur einmal. Die Holle Bio Anfangsmilch Pre enthielt nach unserer Bewertung
„erhöhte“ Mengen an Perchlorat. Perchlorat hemmt auf Dauer die Jodaufnahme der Schilddrüse. Die Firma Holle kündigte an, herausfinden zu wollen, woher die Belastung stammt.

Neue Vorgaben für Säuglingsmilch

Muttermilch lässt sich in ihrer komplexen Zusammensetzung und Wirkung für das Immunsystem nicht nachbauen. Aber zum Glück gelingt die Annäherung bei der industriell hergestellten Säuglingsmilch so weit, dass nichtgestillte Babys damit gut versorgt sind. Für die Nährwerte gibt es klare gesetzliche Vorgaben. Seit 2020 gehört ein relativ hoher Mindestgehalt der Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) dazu. Die Hersteller durften vorher schon freiwillig DHA über Fischöl zusetzen, aber nur in Kombination mit mindestens genauso viel von der Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure (ARA). Sie lässt sich aus dem Pilz Mortie rella alpina gewinnen. Muttermilch enthält in der Regel mehr ARA als DHA. Einige, aber nicht alle Studien zeigten für den Zusatz der beiden Fettsäuren eine positive Wirkung auf die Reifung des Sehvermögens und die kognitive Entwicklung.

Zahlreiche europäische Wissenschaftler protestierten gegen die Entscheidung, Docosahexaensäure ohne gleichzeitigen Zusatz von Arachidonsäure (ARA) vorzuschreiben. Die Sicherheit der Zusätze sei nur in der Kombination belegt, erklärte zum Beispiel die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin 2020 in einer Stellungnahme. Dagegen hätten vergleichende Studien bei Affen und Säuglingen bei einem geringeren ARA-Anteil Nachteile für die neurologische Entwicklung und die Hirnzusammensetzung gezeigt. Die Experten empfehlen deshalb dringend, dass die Säuglingsmilch mindestens ebenso viel ARA wie die vorgeschriebene DHA enthalten sollte. Umso ärgerlicher ist es, dass die Hersteller in nur 10 der 16 Produkte unseres Tests freiwillig ARA dem entsprechend zugesetzt haben.

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