„Wunderdoktor“ Eisenbarth: Medizinmuseum ehrt den Heiler
Das ostbayerische Oberviechtach widmet dem berühmten Barock-Medicus Johann Andreas Eisenbarth ein Museum.
Er wurde verlacht und diffamiert. Generationen von Kindern sangen das Spottlied über ihn, den „Wunderdoktor“ Eisenbarth. Doch der angebliche Scharlatan, der vor rund 250 Jahren auf Jahrmärkten als Heiler sein Geld verdiente, war ganz anders – sagen die Historiker heute. Im ostbayerischen Oberviechtach widerfährt dem angeblichen Kurpfuscher jetzt eine späte Ehre. Das dort eingerichtete Museum beweist: der Medicus war seiner Zeit weit voraus. Chirurgen in aller Welt arbeiten noch heute mit Instrumenten, die der in Ostbayern geborene, viel geschmähte Heiler erfunden hat.
Innovativer Vordenker
Ärzte auf der ganzen Welt, so die Forscher, profitieren bis heute vom Erfindungsgeist des im Oberpfälzischen Oberviechtach geborenen Medicus. Johann Andreas Eisenbarth hat Meilensteine bei der Entwicklung moderner chirurgischer Instrumente gesetzt. Er erfand die Urmodelle jener Zangen, Sägen, Sonden und Skalpelle, mit denen Chirurgen noch heute im Operationssaal arbeiten. Seine Geburtsstadt hat ihrem großen Sohn ein Museum gewidmet, in dem man die blutigen und schmerzhaften Anfänge der Chirurgie hautnah studieren kann.
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