Wunderwaffe Holz

Bauen mit Holz ist nicht nur wirtschaftlich, es ist auch ökologisch, weil Holz ein nachhaltiger Rohstoff ist. Und Bauen mit Holz ist gesellschaftlich wertvoll, weil Holzbauten energetisch optimiert und deshalb dauerhaft leistbar sind. Wenn man sich also für Holz als Baustoff entscheidet, liegt man nicht nur im Trend, man tut auch der Umwelt und sich selbst etwas Gutes. Denn Holz ist ein natürlicher, nachwachsender und nachhaltig verfügbarer Rohstoff, der regional verarbeitet wird und mithilft, über 300.000 Arbeitsplätze in Österreich zu sichern. In Österreich wachsen jährlich rund 30 Millionen m. Holz zu, von denen ca. zwei Drittel geerntet werden. Als wiederverwertbarer Naturstoff, bietet Holz auch den Vorteil, dass alle bei der Herstellung anfallenden Nebenprodukte vollständig verwertet werden und in eigenen Biomasse-Heizkraftwerken in grüne Energie umgewandelt oder für die Produktion von Biobrennstoffen genutzt werden.

Klimafreundlich und natürlich

Holz gewinnt als klimafreundlicher Rohstoff also wieder zunehmend an Bedeutung. Und das mit gutem Grund. Ein Kubikmeter Holz bindet eine Tonne CO₂. Je länger Holz in Verwendung bleibt, desto länger bleibt der Kohlenstoff im Holz gebunden. Möglichst langlebige Holzverwendungen wie Bauen mit Holz sind deshalb besonders sinnvoll. Während der Lebensdauer eines Holzhauses wachsen im Wald neue Bäume nach, die der Umgebungsluft wieder aktiv CO₂ entziehen und lebenswichtigen Sauerstoff abgeben. So führen bewirtschaftete Wälder, in denen Holz geerntet und einer Nutzung zugeführt wird, zur CO₂-Bindung an zwei Stellen gleichzeitig. Noch bedeutender ist aber die CO₂-Reduktionsleistung, die Holz bewirkt, weil es andere CO₂-verursachende Materialien ersetzt. „Die in Österreich mit Holz aus österreichischen Wäldern hergestellten Produkte vermeiden durch den Substitutionseffekt jährlich acht Millionen Tonnen CO₂. Das entspricht einem Zehntel der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen in Österreich“, erklärt Richard Stralz, Obmann von proHolz Austria. Gerade im Hinblick auf die Klimakrise kann der Baustoff also einen wesentlichen positiven Beitrag für die Gesamt-CO₂-Belastung unseres Planeten leisten. „Heute können aus Holz sehr leistungsfähige Bauteile produziert werden, mit denen es möglich ist, weit über die bisherigen Dimensionen des Holzbaues hinauszugehen – Stichwort Holzhochhäuser. Holz hat gute Chancen, in den nächsten Jahrzehnten der wichtigste Baustoff überhaupt zu werden“, so Manfred Brandstätter von der Holzforschung Austria. Österreichs Holzindustrie muss aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit auch Holz aus Nachbarländern importieren, wobei aber sichergestellt wird, dass das Holz aus nachhaltigen und zertifizierten Forstbetrieben stammt.

Viele Vorteile

Holz hat aber nicht nur ökologische, sondern auch viele bautechnische Vorteile, wie Richard Stralz erklärt: „Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrads ist Bauen mit Holz besonders schnell, präzise und störungsarm. Das geringe Gewicht von Holz pr.destiniert es zudem für Aufstockungen und st.dtische Nachverdichtung. Der Baustoff Holz wurde von der .sterreichischen Holzwirtschaft mit innovativen Produkten zum Hightech-Material entwickelt und gibt uns vielfältige L.sungen in die Hand.“ Der Baustoff Holz steht auch für hohe Energieeffizienz! Bei den Isolationswerten hat Holz die Nase vorn. Weil das Material die W.rme schlecht leitet, ist es in einem Holzbau im Winter bei niedrigen Energiekosten gemütlich warm und im Sommer angenehm kühl. Somit ist Holz der Baustoff der Wahl für energiesparendes Bauen. Von Natur aus beinhaltet Holz luftgefüllte Zellen, wodurch Wärme und Kälte deutlich geringer geleitet werden als bei anderen Baustoffen. Schon 6,5 Zentimeter Nadelholz haben die gleiche Wärmedämmwirkung wie 40 Zentimeter Vollziegel. Werden – wie bei der Holzriegelbauweise –  die Zwischenräume mit Zellulose gedämmt, erzielt man bereits bei einer geringen Wandstärke hervorragende Dämmwerte. Holz ist also ein traditionsreiches Baumaterial mit modernen Eigenschaften.

Holz sorgt für ein besonderes Wohlfühlklima

Bewohner von Holzhäusern schätzen auch die Behaglichkeit und das angenehme Raumklima. Dazu Manfred Brandstätter „Dort, wo Holz im Innenbereich sichtbar verbaut ist, kommen die Vorteile voll zur Geltung. Der Baustoff schafft eine angenehme Wohnatmosphäre, hat durch die natürlichen Aromastoffe einen guten Geruch, ist feuchtigkeitsregulierend und besitzt außerdem eine ansprechende und warme Haptik.“ Tatsächlich hilft Holz den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft zu regulieren. Bei einer Luftfeuchtigkeit von über 30 Prozent nimmt es Feuchtigkeit auf. Sinkt sie unter diese Marke, gibt es die Feuchtigkeit wieder ab. Außerdem kann Holz Schadstoffe wie Formaldehyd absorbieren.

Holz ist einfach schön

Dazu ist Holz einer der schönsten Werkstoffe überhaupt. Als Baustoff hat Holz einen Imagewandel vollzogen und ist l.ngst aus der Ecke des Traditionellen und Rustikalen herausgetreten. Der Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx meint sogar: „Holz ist Style“. Eine Fassade aus natürlichem oder angestrichenem Holz verleiht dem Gebäude einen besonders markanten Charakter, den sich viele Bauherren wünschen. Und auch im Innenausbau ist die Verarbeitung von Holz nicht wegzudenken. Und die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: eine schöne Holztreppe, edle Holzverkleidungen an den Wänden, geschmackvolle Türen und Fenster, sowie die dazu  passende Einrichtung aus Holz. All das verleiht dem Zuhause einen unwiderstehlichen Charme. Ein besonders stilvolles Element sind auch Fußböden aus Holz. Diese sind in unterschiedlichsten Designs, Holz- und Verlegearten erhältlich. Holzb.den bringen die Natur ins Haus und passen sich flexibel den unterschiedlichsten Wohnstilen an. Doch Holz ist nicht gleich Holz. Die Vielfältigkeit der Holzarten mit ihren Farb- und Strukturunterschieden machen jede Verwendung individuell und einzigartig. Eine Kombination verschiedener Holzarten wirkt noch lebendiger und interessanter. Um für ein Vorhaben das richtige Holz zu finden, ist es wichtig, die spezifischen Eigenschaften zu kennen und sich dazu vom Fachmann beraten zu lassen, damit man lange Freude daran hat.