Elena testet nun seit knapp einem Monat für „familiii“ die MyLife Kids Watch von Drei. Die Schülerin nutzt sie für Fotos, Videoanrufe und Sprachnachrichten.

Elena,7, zeigt ihre neue Uhr ihrer Cousine Emilia, 7. Die Smartwatch ist intuitiv bedienbar und Elena hat schnell alle Funktionen verstanden.

Ist die Uhr den ganzen Tag im Einsatz, muss sie abends geladen werden. Elenas Papa Martin würde sich einen Akku wünschen, der länger hält. Auch die Größe könnte geringer ausfallen, sagt er, da sie auf dem zierlichen Kinder-Handgelenk etwas groß wirkt. Angetan sind die Eltern von den Sicherheitszonen. Sie können mit der auf ihrem Handy installierten App eine Sicherheitszonen festlegen, etwa ums Haus und die Schule. Verlässt Elena die, wird an die Eltern eine Nachricht verschickt.

„Auch den SOS-Knopf“, so Martin, „finden wir gut. Im Notfall kann Elena den Knopf drücken und die Uhr ruft hinterlegte Notallpersonen an.“ Ebenso praktisch finden die Eltern den Unterrichtsmodus. Dabei können Zeiten eingestellt werden, an denen die Uhr nur die Uhrzeit zeigt – aber weder Anrufe noch Nachrichten empfängt.

Auch beim Reiten mit Pferd Onyx ist Elenas Kids Watch mit dabei.
Familienministerin zeichnet die Gewinner des Österreichpreises „Gemeinden für Familien“ 2021 aus.

Der Alltag von Familien mit Kindern und Jugendlichen war während der Coronakrise mehrheitlich von Homeschooling und Distance Learning geprägt. Dabei waren Gemeinden besonders im Bereich der Bildung gefordert, um auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Im Rahmen des Österreichpreises „Gemeinden für Familien“ 2021 wurden – heuer in Kooperation mit UNICEF Österreich anlässlich 75 Jahre UNICEF global – Maßnahmen vor den Vorhang geholt, welche das Umfeld von Kindern und Jugendlichen im Bereich Schule und Ausbildung in fordernden Zeiten der Coronakrise fördern und zur gemeinsamen Gestaltung ihrer Lebenswelt positiv beitragen. Innovative Projekte sind dabei der Schlüssel für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde.

BRIEFFREUNDSCHAFTEN UND SPIELERISCHES LERNEN

Den ersten Platz belegte die niederösterreichische MARKTGEMEINDE REICHENAU AN DER RAX, die mit ihrem intergenerativen Projekt „Leselaube – Generationendialog ‚Post für dich‘“ überzeugen konnte und damit Sieger des Österreichpreises 2021 ist. Unter Anregung der Lehrkräfte schreiben Schülerinnen und Schüler der 2. VS-Klasse Briefe an Bewohnerinnen und Bewohner eines ansässigen Seniorenhauses. Die Kinder berichten über ihren Corona-Alltag und erhalten Antwortpost von den Seniorinnen und Senioren.

Der Sieg ging an die Markt- gemeinde Reichenau an der Rax für das Projekt „Leselaube - Generationendialog ‚Post für Dich‘“.

Für den zweiten Platz wurde das „DIGI.QUIZ“ der TIROLER GEMEINDE KAUNS gewählt. Die Kinder der Naturparkvolksschule erstellten über eine Lernplattform, Lerninhalte und Spiele zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde. Besucherinnen und Besucher können diese über ihr Handy bzw.Tablet & Co mittels QR-Codes aufrufen.

Der dritte Platz ging an das „Bildung macht munter: Wir finden das beste Setting für jedes Kind!“-Projekt der MARKTGEMEINDE MOOSBURG in Kärnten. Mit dem Bildungscampus ermuntert die Gemeinde die Kinder, ihrer Entdeckungsfreude Ausdruck zu verleihen und ihre persönlichen Interessen und Neigungen spielerisch zu Kompetenzen auszubauen.

Platz 2 für die Tiroler Gemeinde Kauns und ihr Projekt „DIGI.QUIZ“.

DAS GÜTEZEICHEN FÜR MEHR FAMILIENFREUNDLICHKEIT

Insgesamt haben österreichweit bereits über 560 Gemeinden an der Zertifizierung teilgenommen und haben somit das staatliche Gütezeichen „familienfreundlichegemeinde“ angestrebt, das sind rund 27 Prozent aller österreichischen Gemeinden. Somit profitieren bereits über 2,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger, also ein Drittel der Gesamtbevölkerung, von den familienfreundlichen Maßnahmen. Gemeinden können im Rahmen der Zertifizierung auch das UNICEF-Zusatzzertifikat „Kinderfreundliche Gemeinde“ erlangen. Dabei setzen die Gemeinden Maßnahmen in speziellen kinderrechtsrelevanten Themenbereichen um und legen verstärkt Augenmerk auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen. Eine rezente Studie im Auftrag der Familie & Beruf Management GmbH hat gezeigt, dass in zertifizierten, familienfreundlichen Gemeinden das Bevölkerungswachstum stärker und auch die Erwerbsquote höher war als in nicht zertifizierten Gemeinden.

Alle Informationen zur Zertifizierung finden Sie unter www.familieundberuf.at

Der 3. Platz geht an die Marktgemeinde Moosburg in Kärnten für ihr Projekt „Bildung macht munter“.

In Kooperation mit Familie & Beruf

Mit dem Verein „SOFA“ wird das „Löwenland“ in der ShoppingCity Seiersberg ab sofort von kompetenten KinderpädagogInnen mit tollen Ideen betreut.

Alles neu im Löwenland! Ein frisches Konzept mit Fokus auf flexible Pädagogik im Alltag eines Einkaufszentrums beflügelt die qualitätshaltige Kinderbetreuung in der ShoppingCity Seiersberg. Mit der Neuübernahme durch den Verein „SOFA – Seiersberg offen für alle(s)“ erfreut sich das Löwenland über einen kompetenten Betreiber in Sachen Kinderpädagogik.

Pädagogisch wertvolle Betreuung

Die Kleinen spielen, die Großen stöbern. Manche Angebote sind neben der Auswahl der Shops unverzichtbar sobald man mit Kindern ein Einkaufszentrum besucht. Was tun, damit der Einkaufsbummel nicht zur Quengeltour verkommt? Das neu konzipierte Löwenland in der ShoppingCity Seiersberg punktet fortan mit qualitätsvollen Spielmöglichkeiten und pädagogisch wertvoller Betreuung, die über Beaufsichtigung hinausgeht.

Impulse für den Familienalltag

Neben animierenden Tages- und Wochenmottos von Frühlingszauber über Osterspaß bis Herbstfolklore und Zirkusfreuden, setzt man zusätzlich auf monatliche Schwerpunkte wie Bewegung, Ernährung und Sprachen. Eine niederschwellige Elternbildungsreihe zu unterschiedlichen Themen – von Morgenmuffelfrühstück bis Sprachentwicklung – versorgt außerdem die Löwenmamas und Löwenpapas mit spannenden Impulsen für den Familienalltag. Auch Motto-Partys und stundenweise Kinderbetreuung sind auf individuelle Anfrage möglich. Mehr Infos und das aktuelle Programm finden Sie hier: www.shoppingcityseiersberg.at/loewenland

 

Martin Klein & Mag. Christian Guzy (Eigentümer d. ShoppingCity Seiersberg), Tibo & Tessa, Dr. Mag. Sabine Hauser-Wenko (Geschäftsführung SOFA Soziale Dienste), Werner Baumann (Bürgermeister Seiersberg-Pirka), Dr. Heidelinde Zinser (ShoppingCity Seiersberg), v.l.n.r.

In Kooperation mit ShoppingCity Seiersberg

Das Rollenbild der Großeltern hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten grundlegend geändert. Heute sind sie Kumpel, Lehrmeister und Vertrauenspersonen, die ihre Enkel bis ins hohe Alter aktiv durchs Leben begleiten.

Von einem alten Schwarz-Weiß-Bild sehen sie mit strengem Blick in unsere Augen, jeder zwei Kinder an der Hand. Hinter ihnen steht ein älteres Paar, ein Mann und eine Frau, mit ähnlich strengem Blick. Das Familienfoto ist mit weiß gewelltem Rand umgeben und zeigt die Eltern unserer Großeltern und deren Eltern.

Wir kennen sie nicht mehr und dennoch wissen wir manches über sie von unseren Großeltern. Jeder von uns hat Vater und Mutter, deren Eltern vaterseitig und mutterseitig unsere Omas und Opas sind. Wir sind die Enkelkinder von 4 Großeltern, zwischen ihnen und uns liegt ein Abstand von zwei Generationen.

Manchmal gibt es auch sogenannte soziale Großeltern, wenn die eigentliche Stammfamilie fehlt und Pflegeeltern ihre Eltern als Oma und Opa ins Leben einbinden. Auch der Begriff Leihoma und Leihopa hat sich bereits etabliert. Wo leibliche Großeltern fehlen oder nicht mehr am Leben sind, werden mitunter Personen als Oma und Opa engagiert, die ihrerseits der Rolle gerne nachkommen möchten und sich in dieser Funktion zur Verfügung stellen. Im Mittelalter lebten selten mehr als zwei Generationen unter einem Dach, Familien wurden spät gegründet und alte Menschen, sofern sie überhaupt alt wurden, galten als nutzlos und unproduktiv, sie waren unangesehene Mitglien der Großeltern nennt man Urgroßeltern, sie sind die dritte Generation einer Person. der der Gesellschaft. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts bezeichnete man die Elterngeneration von Vater und Mutter als Ahnen, erst später entwickelte sich der Begriff „Großeltern“.

Im 18. Jahrhundert wandelte sich das Großmutterbild zu einem einer ewig liebenden, gütigen Mutterfigur, immer mehr wurde sie zum Abbild einer Frau, die nur für die Familie als Kern und Zentrum derselben lebte. Dabei sollte sie nicht finanziell unabhängig, nicht sexuell aktiv oder öffentlich sichtbar sein.

In Landwirtschafts- und Handwerksbetrieben blieben die Frauen (zudem Hausfrauen, Gattinnen und Mütter) jedoch bis ins Alter erwerbstätig, ihre Arbeitskraft wurde gebraucht, ein Lohn reichte zum Leben nicht aus. Es blieb also wenig Zeit zum Großelterndasein. In früheren Großfamilien lebten Eltern und deren Eltern mit zumeist vielen Kindern unter einem Dach, das Leben bestand aus harter Arbeit, vielfach halfen alle mit in einer Landwirtschaft. Auch die Kinder hatten ihre Aufgaben und anders als heute, wuchsen sie in einem Umfeld geprägt von wenig Spaß und Freiheit auf. Mann und Frau heirateten sehr jung und bekamen rasch Kinder. Die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau war anders als heute, wo meist beide Elternteile außer Haus berufstätig sind. Die Kindersterblichkeit war hoch und die Menschen wurden auch nicht alt. Zahlreiche Großväter verstarben in den Kriegen. Die Großmutter war quasi als moralische, liebevolle Instanz dazu da, Brauchtum und Tradition an die Enkel weiter zu geben, da sie immer anwesend war, hatte sie natürlich eine nicht unwesentliche Erziehungsfunktion, meist jedoch als die liebevollere von beiden Großelternteilen. Der Opa war in seiner Rolle vielfach der strengere Part von beiden, ein weiser, strenger Lehrmeister, fest in die Erziehung eingebunden.

Oma & Opa sind fixer Familienteil

Erst als Menschen älter wurden als 60 Jahre, entwickelte sich das Rollenbild der Großeltern in seiner vollen Kraft. Mit steigendem Lebensalter der Menschen und finanzieller Absicherung mittels Pensionen, wandelte sich im Laufe der Zeit das Großelternbild. In Österreich haben 46% aller Kinder unter 15 Jahren noch mindestens einen Großelternteil, 42% der Kinder haben noch alle 4 Großeltern, 29% haben noch 3 Großeltern und 30 % aller Kinder unter 15 Jahren haben sogar mindestens einen Urgroßelternteil. Zwei Drittel der Kinder haben regelmäßig Kontakt zu Oma und Opa, 31 % von ihnen einmal pro Woche. Im Interview mit Isabell Noll, Elementarpädagogin, erzählt diese, dass sie es als besonders schön empfand, von ihrer Großmutter viel erzählt und vorgelesen zu bekommen. So war deren Hauptaufgabe das Berichten aus früheren Zeiten, das Überliefern geschichtlichen Familienhintergrundes

„Meine Oma hat mir gelernt, mit wenigen, aber elementaren Dingen etwas anzufangen. Wir spielten Karten, kochten Marmelade und sammelten Beeren im Wald. Das ist etwas, das Kinder aus heutiger Zeit ganz besonders dringend brauchen als Gegenpol zur schnelllebigen, medial überfluteten Zeit. Sie erzählte mir auch viel aus der Kriegszeit, sie war ein wandelndes, aufregendes Geschichtsbuch. Ich konnte dadurch Einblick bekommen, wie man früher gelebt hat, konnte Fotos ansehen und Geschichten folgen. Über die Familiengeschichte gelangt man auch gut zu einem Bild über sich selbst, woher man stammt und wer man ist, was einen ausmacht.“

 

 

Isabell Noll,
Elementarpädagogin

Oma- und Opa-Sein heute

Großeltern unterscheiden sich heute in ihrem Alter und Geschlecht, mitunter auch in der räumlichen Distanz. Studien zufolge hat ein weiter entfernter Wohnort aber keine zwingend nachteilige Wirkung, da viele Großeltern bis ins hohe Alter mobil sind und auch die medialen Kommunikationsmöglichkeiten vielfältig sind. Studien belegen, dass jüngere Großeltern der Ober- und Mittelschicht mehr Kontakt zu den Enkeln haben, dabei häufiger Großelternpaare. Regelmäßiger Kontakt zu Oma und Opa wirkt sich positiv auf die Sprachentwicklung des Kindes aus, ebenso verbessert dies mitunter die Ernährungssituation. Für beide Seiten sinkt durch eine gute Beziehung das Risiko für Depressionen. In Ländern mit wenig staatlichen Einrichtungen wie Kindergarten und Hort steigt die Betreuungsfunktion und Erziehungsfunktion der Großeltern deutlich. (z.B.: Afrika, karibische Staaten, asiatischer Raum)

Eine besondere Rolle kommt Omas und Opas in Familien alleinerziehender Elternteile oder in Familien mit behinderten Kindern zu. Hier wird in vielen Fällen ein größerer Zeitaufwand an Betreuung und Erziehungsarbeit verzeichnet. Freizeitpartner und guter Freund: Oma und Opa haben heute in der Pension Zeit und finanzielle Möglichkeiten, die es früher nicht gab. Sie können mit den Kindern ins Kino, ins Schwimmbad, auf die Skaterbahn oder in den Park gehen, ja manchmal vielleicht sogar verreisen.

Meistens sind Omas und Opa bis ins hohe Alter körperlich wesentlich gesünder als früher, sodass auch sportliche Aktivitäten mit ihnen vielen Enkelkindern zu Gute kommen. Sie gehen wandern, Schifahren, Schwimmen oder spielen Tennis. Weil Großeltern heutzutage Zeit haben, passieren diese Aktivitäten ohne Stress und ohne Druck. Das ermöglicht den Kindern einen entspannten Umgang und Erholung vom Schulalltag.

Krisenhelfer in unsicheren Zeiten

Großeltern nehmen im Rahmen der Familie eine wesentliche Rolle als entlastende Personen ein. Sie haben mehr Lebenserfahrung und sind oft imstande, Konflikte innerhalb der Stammfamilie mit dieser zu bearbeiten. Wenn es Probleme gibt, hilft es Kindern, dass Oma und Opa als konstante Wegbegleiter da sein können. Im Falle von Erkrankungen der Kinder oder der Eltern haben sie die Zeit, einzuspringen und zu helfen, sofern sie nicht zu weit weg wohnen. Bei Trennungen und Scheidungen werden Großeltern zu guten Krisenhelfern. Sie können Kinder zur Schule bringen und holen, ihnen bei den Hausaufgaben helfen, bei ihnen sein, wenn ein alleinerziehender Elternteil arbeitet. Natürlich kommt ihnen auch eine unterstützende Aufgabe des verbleibenden Elternteils zu. Manche helfen bei der Hausarbeit mit, andere leisten finanzielle Zuschüsse, um Mamas und Papas zu entlasten. Als Identifikationsfigur helfen sie dem Kind bei der Vermittlung der männlichen oder weiblichen Lebensrolle. Großeltern und Kinder beeinflussen sich gegenseitig positiv. Sie werden gebraucht und sind unentbehrlicher Teil des Sicherheitsnetzes in einer Krisensituation.

In problematischen Familienphasen wie Scheidungen, aber auch in intakten Familiengefügen ist es wichtig, dass Eltern und Großeltern sich einig sind, was die Erziehung angeht. Die Beziehung der Eltern zu den eigenen Eltern sollte positiv geprägt sein, sonst gelangen Kinder in einen Loyalitätskonflikt. Sie kennen sich nicht mehr aus, weil sie sowohl die Eltern als auch die Großeltern lieben. Gibt es zwischen denen immer wieder Streit, womöglich sogar um die Betreuung der Enkel, dann fühlen sich Kinder schuldig an diesen Unstimmigkeiten. Großeltern dürfen ein bisschen verwöhnen und es können in deren Umgebung auch deren Regeln gelten, das erweitert den Horizont der Kinder. Über die wesentlichen Rahmenbedingungen der Erziehung sollte es aber in Absprache weitgehende Einigung geben. Was absolut nicht passieren soll, ist, dass die einen die anderen vor dem Kind schlechtmachen. Das raubt den Kindern jegliches Vertrauen und das Gefühl der Sicherheit.

Oma und Opa sollten sich nicht ungefragt in die Erziehung einmischen oder nachholen wollen, was sie bei den eigenen Kindern versäumt haben.

„Wenn Enkel heute eine Woche bei ihren Großeltern sind, dann liegt der Fokus ganz auf den Kindern. Es werden Ausflüge gemacht und die Zeit wird ganz den Enkeln gewidmet. Großeltern wollen stolz auf ihre Enkerl sein. Der Leistungsdruck bei Oma und Opa ist geringer, sie sind oft weniger gestresst als die Eltern. Im Idealfall wird gespielt, gebastelt und sogar gesungen. Früher wurde man einfach Oma und Opa, heute haben Eltern und Kinder eine bestimmte Erwartungshaltung. Die Rahmenbedingungen wie zum Beispiel die mediale Welt sind ganz anders, früher waren die Enkel einfach mit dabei, heute wollen sie beschäftigt werden. Da die meisten Großeltern noch aktiver sind, wollen sie aber auch ihr eigenes Leben führen. Ich denke da ist gesunder Egoismus gut, denn das Recht steht ihnen ja durchaus zu. Wünschenswert ist ein guter Mittelweg, wo intensive, schöne Zeit mit zum Großelternleben dazugehört.“

 

 

Isabell Noll

Lehrer, die ihre Lebenserfahrung weitergeben

Oma und Opa sind aus Sicht der Kinder weiser als ihre Eltern. Sie leben schon länger und wissen mehr. Es ist wunderbar, wenn Großeltern von früheren Zeiten erzählen oder bei der Lösung von Problemen helfen. Im Kontext der Gesamtfamilie unterstützen die Großeltern ihre Enkelkinder dabei, sich von den Eltern zu lösen. In der Pubertät zeigen viele Jugendliche weniger Auflehnung gegenüber den Großeltern als gegenüber ihren Eltern. Daher kommt in dieser Zeit den betagten Lehrmeistern eine besondere Bedeutung zu. Vertrauensvolle Gespräche sind oft besser bei Oma und Opa möglich, sie können Geheimnisse bewahren und sind eine Konstante der bedingungslosen Liebe. In vielen Fällen haben Großeltern heutzutage eine höhere Schulbildung als früher. Dadurch können sie tatsächlich beim Lernen helfen und dies passiert dann wesentlich entspannter als bei den Eltern. Durch die Unterweisung älterer Personen entstehen vielfach Ideen der jüngeren Menschen. Kinder sehen in Oma und Opa Verbündete und keine Gegner. Mit viel Liebe, Geduld, Humor und Trost bieten sie Unterstützung für ihre Enkelkinder und tragen somit einen erheblichen Anteil zu einer gesunden Entwicklung der Kleinen bei.

„In Scheidungsfamilien oder in Familien mit behinderten Kindern sind die Großeltern deutlich mehr involviert. Ein fehlender Part muss übernommen werden und die Häufigkeit des Kontaktes erhöht sich automatisch. Dann greifen Großeltern auch vermehrt in die Erziehung ein, sie werden quasi zu einer fixen Institution. Manche Kinder aus Krisenfamilien wachsen bei den Großeltern auf. Ich habe manchmal erlebt, dass während der Pubertät der Kinder Probleme mit Oma und Opa entstehen. Zum einen sind einige körperlich vielleicht unterlegen, zum anderen kann die Funktion der verwöhnenden, immer liebevollen Großeltern nicht dauerhaft standhalten. Denn gerade dann ist es nötig, klare Grenzen zu setzen. Da haben es Großeltern manchmal ganz schön schwer.“

 

 

Isabell Noll

Übermittler von Werten und Traditionen

Oma und Opa haben sich in ihrem Leben schon etwas aufgebaut und vieles erreicht. Was sie geschaffen haben, wird meist mit viel Stolz an die Enkel weitergereicht. Das können Besitztümer wie Land, Häuser oder Familienerbstücke (Münzen, Bilder etc.) sein. Ebenso wertvoll sind natürlich auch Gewohnheiten und Rituale einer Familie, die weitergegeben werden. Ob dies gemeinsame Mahlzeiten, Familienfeste, Ausflüge zu bestimmten Zielen oder einfach nur Rezepte sind, bleibt egal, Tradition wird übermittelt und oft von den Kindern weitergeführt. So ist es auch mit den Benimm-Regeln der „alten Schule“.

„In der Schule erlebe ich, dass Großeltern wesentlich entspannter mit ihren Enkeln lernen als Eltern. Der eigene Leistungsdruck fällt weg, die Lernumgebung ist viel ruhiger und Oma und Opa haben meistens mehr Geduld. Manchmal übernehmen sie auch eine Funktion als religiöse Erzieher und vermitteln den Kindern Werte, die sonst verloren gingen. Ich selbst als Lehrerin frage mich ab und zu, ob ich mich, wenn ich einmal Enkel habe, ausreichend zurücknehmen werde können, also nicht einmischen. Ich glaube auch, dass ich bei manchen Dingen ängstlicher sein werde als bei den eigenen Kindern.“

 

 

Isabell Noll

Was sich Kinder von Oma und Opa wünschen

Kinder wollen, dass ihre Großeltern lange gesund sind und aktiv bleiben. Sie möchten, dass sie viel Zeit haben und lieben es, von Oma und Opa in den Arm genommen zu werden. Dort soll Zeit sein zum Kuscheln, Schmusen, Erzählen und Vorlesen und natürlich zum Spielen. Die emotionale Unterstützung, die so gegeben wird, ist eine unbezahlbare Ergänzung im Leben der Kinder. Schön ist es für Kinder, wenn Oma und Opa großzügig sind und es auch manchmal Geschenke gibt. Wichtig ist vielen Kindern, dass Großeltern ihnen zuhören und sie mit ihnen vertrauensvolle Gespräche führen können. Kinder schätzen die ihnen vielfach entgegengebrachte, uneingeschränkte Akzeptanz und Liebe der Großeltern. Durch eine Auszeit bei Oma und Opa können manche Spannungen bei den Eltern relativiert werden. In der Pubertät erleben Jugendliche einen sicheren Ort bei ihren Großeltern, wo sie sein dürfen wie sie sind und nicht ständig kritisiert werden. Sie wünschen sich keine Ersatzeltern, sondern einfach nur Liebe. So soll bei Oma und Opa ein sicherer Ort voll Geborgenheit, Zeit, Liebe und Vertrauen sein.

„Manchmal erlebe ich, dass Kinder heutzutage nicht mehr grüßen oder Bitte und Danke sagen können, weil es ihnen die Eltern nicht beibringen. Eine Türe aufhalten, wem in den Mantel helfen, charmant und höflich sein, das lernt man heute bei Opa und Oma. Ein toller Profit ergibt sich aus Projekten, bei denen Kinder regelmäßig Menschen in Altersheimen besuchen. Hier werden Toleranz und Höflichkeit gegenüber der älteren Generation trainiert, Berührungsängste abgebaut und alle haben Spaß.“

 

Isabell Noll

Verlust und Abschied

Viele Kinder machen mit dem Tod der Großeltern die erste Erfahrung mit Krankheit und Tod. Beides gehört zum Leben und darf von Kindern auch erfahren werden. Ein sensibler Umgang je nach Alter der Kinder ist wichtig, um sie nicht zu traumatisieren.

Fazit: Großeltern halten ihr Wort, die Hand des Enkels und die Familie zusammen. Sie sind für Kinder ein sicherer Hafen.

Das Buch „Mein Opa ist alt und ich hab ihn sehr lieb“ von Christina Oppermann-Dimow und Wolf Harranth ist ein guter Begleiter im Umgang mit älter werdenden Großeltern. Die Realität ist den Kindern zuzumuten, gemeinsam trauern ist ein wichtiger Prozess.

 

 

Anm. Isabell Noll

Ihr mögt Geschichten und lernt gerne Neues? Das ist beides möglich mit "Das große Donaubuch für Kinder" von Arthur Fürnhammer und Nicolas Rivero.

Das Buch bietet Kindern einen in dieser Weise einzigartigen Überblick über den Lebensraum Donau. Eine spannende Reise führt durch die Regionen am größten Fluss Mitteleuropas – von der Quelle im Schwarzwald bis zur Mündung im Schwarzen Meer.

Doch es gibt nicht nur jede Menge Wissenswertes über die Natur und die Tierwelt im Donauraum zu erfahren. Auch Schwerpunkt-Themen wie die Donau-Schifffahrt und die Stromerzeugung im Donauraum geben einen faszinierenden Einblick in eine vielfältige Region. Ausflugstipps laden dazu ein, die Donau gleich selbst mit dem Rad oder wandernd zu erkunden. Hinein ins Abenteuer Donau!

 

Das große Donaubuch für Kinder
Autor: Arthur Fürnhammer
Illustrator: Nicolas Rivero
Verlag: G&G Kinderbuchverlag
ISBN: 978-3-7074-1603-9

Von akuten Beschwerden über chronische Erkrankungen bis zur Prävention – Telemedizin wird immer beliebter. In Partnerschaft mit Drei bietet das Start-up drd doctors online eine für Österreich neue Form der medizinischen Beratung an, die gerade für Familien Vorteile hat.

Wenn Alexandra Lang-Adolph mit ihren Patienten spricht, tut sie dies nicht zwingend in ihrer Ordination. Denn die Allgemeinmedizinerin arbeitet auch als Telemedizin-Ärztin. Für das Start-up drd doctors online betreut sie Patienten via Videogespräch über Smartphone, Tablet oder Computer. „Mit einem empathischen Gespräch können gerade Eltern viele Sorgen genommen werden. Die jahrelange Erfahrung, die meine Kollegen und ich mitbringen, ist in der Telemedizin sehr hilfreich. Eine junge Mutter etwa, die bei ihrem Kind einen Ausschlag im Windelbereich bemerkt, kann bei guter Beschreibung der Symptome zunächst mit einer Salbentherapie für ihr Kind beruhigt werden. Sofern sich die Symptome aber nicht deutlich bessern, ist eine physische, ärztliche Kontrolle notwendig.“

Unkomplizierter Zugang

Das Start-up drd, von dem ehemaligen Investmentbanker Clemens Billek gegründet, wird in Partnerschaft mit dem Telekommunikationsanbieter Drei und der Generali Versicherung betrieben. Persönliche Schicksalsschläge ließen ihn erkennen, wie wichtig ein rascher und unkomplizierter Zugang zu medizinischer Beratung ist – nicht nur bei schweren Krankheiten und Unfällen. Deshalb gründete er drd, eine Anlaufstelle für erste medizinische Fragen und Soforthilfe. Über die drd-App kann man dabei ohne Wartezeit mit einem Arzt ein Videogespräch führen. Falls notwendig, wird eine Überweisung zu einem Facharzt oder einem Labor über die App verschickt und mit der Patientenakte können medizinische Dokumente am Handy verwaltet werden. Ergänzend gibt es eine Suchfunktion zu allen in Österreich niedergelassenen Fachärzten und die Kommunikation wird direkt zwischen Arzt und Patient hergestellt und ist stets verschlüsselt.

„Gerade für Familien ist unkomplizierte medizinische Beratung ein Thema. Für viele unserer Nutzer war es ein echtes Aha-Erlebnis, weil es so etwas bislang nicht gegeben hat. Man loggt sich einfach ein und spricht mit einem Arzt – ganz ohne Fahrtzeiten, Aufenthalt im Wartezimmer und mögliche Ansteckungsgefahr“, erläutert Clemens Billek.

Gesund bleiben einfach machen

In Partnerschaft mit Drei gibt es ein drd Monatsabo um 9,99 Euro, bei dem man von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr einen Arzt online konsultieren kann. Barbara Haiden, Innovation Managerin bei Drei, erklärt: „Mit diesem Dienst möchten wir gesund bleiben einfach machen und unseren Kunden mit digitalen Gesundheitsangeboten Zeit, Weg und Nerven sparen. Denn man kann den Dienst überall nutzen, gleich, ob man gerade unterwegs ist oder zuhause auf der Couch sitzt.“

Die App ist webbasiert und kann deshalb auch im Ausland genutzt werden, was für Familien gerade in der Urlaubszeit eine Erleichterung darstellen kann, wie Barbara Haiden sagt. Sie verweist darauf, dass Telemedizin nicht den Anspruch hat, niedergelassene Ärzte zu ersetzen: „Aber es ist ein großer Vorteil digitaler Gesundheitsdienste, dass man sie seinen Bedürfnissen unkompliziert anpassen kann.“ Clemens Billek ergänzt: „Wenn man im Ausland auf Urlaub ist und sich nicht wohl dabei fühlt, dort zu einem lokalen Arzt zu gehen, kann man sich über drd mit einem österreichischen Arzt beratschlagen, ob es nötig ist, in ein Spital zu gehen oder nicht. Das sorgt für Sicherheit, Komfort und Flexibilität.“

Mit Drei als Partner bietet drd doctors online telemedizinische Beratung durch österreichische Allgemeinmediziner an.

Empathie und Erfahrung

Ebenso wichtig wie die unkomplizierte Nutzung der App: die Mediziner, die per Video beraten. drd-Co-Gründer Clemens Billek sagt, dass Erfahrung und Empathie die wichtigsten Eigenschaften sind, die man für Telemedizin mitbringen muss. „Hinzu kommt die Freude, mit neuen Technologien zu tun zu haben und mit Patienten elektronisch zu kommunizieren.“ Der Unternehmer sieht in der Telemedizin große Chancen, betont aber auch, dass der physische Umgang mit Ärzten in Zukunft unverzichtbar bleiben wird. „Dennoch brauchen die Menschen zukünftig mehr Möglichkeiten, bestimmte Wege digital erledigen zu können – von der Arztsuche bis zur Terminvereinbarung.“

Ärztliche Hilfe am Smartphone

Die drd-App ist ein Service von drd doctors online. In Partnerschaft mit Drei bietet drd doctors online die Möglichkeit der medizinischen Online-Konsultation ohne Termin und Wartezeit – bequem von unterwegs oder zuhause. Das monatliche Abo kostet 9,99 Euro – Kinder bis 12 Jahre sind inkludiert. Als besonderes Service können Kunden von Drei das Abo auch ohne Angabe von Bank- oder Kreditkartendaten sicher und einfach direkt über die Drei Rechnung zahlen.

Drei und drd ermöglichen allen „familiii“-Lesern, die drd Dienste einen Monat gratis zu testen. Die App unter get.drd.at downloaden und bei der Anmeldung den Code FAMILIII eingeben.

Weitere Infos unter: www.drei.at/drd

 

Dr. Alexandra Lang-Adolph
Allgemeinmedizinerin
www.wahlaerztin-wien.com
www.drd.at

In Kooperation mit Drei

Die Sicherheit spielt beim Bezahlen eine besonders wichtige Rolle. Ob bar oder mit Karte, im Geschäft oder online: Der sichere Umgang mit Geld will gelernt sein.

Der richtige Umgang mit Geld ist manchmal gar nicht so einfach. Hier gilt es, die Finanzen im Griff zu behalten, Schulden zu vermeiden und wenn möglich, auch noch etwas gewinnbringend zur Seite zu legen. Ein besonders wichtiger Punkt betrifft jedoch die Sicherheit beim Bezahlen – egal wie man bezahlt, es gibt auf jeden Fall einiges zu beachten.

In den vergangenen Jahren haben sich die Zahlungsmöglichkeiten zusehends verändert. Auch wenn Bargeld hierzulande nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel ist, besitzt im Durchschnitt jeder Österreicher mindestens eine Debit- oder Kreditkarte. Egal ob im Supermarkt, beim Bäcker oder in der Autowerkstatt, nahezu überall gibt es Zahlungsterminals, an denen bargeldlos bezahlt werden kann. Ebenso nehmen Zahlungen mit mobilen Endgeräten (z. B. Smartphones und –watches) stetig zu. Das letzte Jahr hat diese Entwicklung noch befeuert, denn im Lockdown erfreute sich das Internetshopping mit Karte größter Beliebtheit.

Damit es nach dem Einkauf keine bösen Überraschungen gibt, sollte man auch über die Gefahren im Umgang mit Bargeld und Karten Bescheid wissen.

Bargeld

Ob zu Hause oder im Urlaub, das Bezahlen mit Bargeld funktioniert innerhalb des Eurosystems schnell und unkompliziert. Die Euro-Banknoten zählen zu den sichersten Banknoten der Welt. Die große Stärke der neuen Euro-Banknotenserie liegt darin, dass bereits bewährte Sicherheitsmerkmale mit neuen kombiniert wurden und der neueste Stand der Technik zum Einsatz kommt. Jede falsche Banknote ist grundsätzlich ohne Verwendung von technischen Hilfsmitteln erkennbar. Die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten machen eine rasche Echtheitsprüfung möglich. Die wichtigste und einfachste Methode erfolgt nach dem Prinzip: FÜHLEN – SEHEN – KIPPEN.

Sicheres Bezahlen mit Karte und Code

Es ist längst eine Selbstverständlichkeit für uns geworden, Waren und Dienstleistungen mittels Zahlungskarten abzuwickeln. Besonders gerne wird in Österreich mit der Debit- oder Bankomatkarte gezahlt. Mit einer Debitkarte kann in Geschäften bei entsprechenden Terminals bezahlt und an Bankomaten Geld behoben werden. Der Geldbetrag wird unmittelbar vom Konto abgebucht. Manche Debitkarten verfügen über einen 16-stelligen Code wie Kreditkarten und können ebenfalls für Online-Einkäufe eingesetzt werden.

Folgendes gibt es beim Umgang und Bezahlen mit der Debitkarte zu beachten:
• Verwahren Sie die Karte immer sorgfältig. Geht die Karte verloren oder wird gestohlen, muss sie sofort gesperrt werden. Die Telefonnummer für die Kartensperre finden Sie an jedem Bankomaten.
• Geheimnummern (PIN) müssen geheim bleiben. Schreiben Sie Ihre PIN nirgendwo auf und geben Sie sie an niemanden weiter.
• Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und reklamieren Sie Fehler sofort.

Das gleiche gilt auch für den Umgang mit Kreditkarten. Mit einer Kreditkarte können bis zu einem vorab definierten Kreditlimit Einkäufe getätigt oder Geld behoben werden. Der gewährte Kredit wird am Ende der vereinbarten Periode vom Konto abgebucht.

Sicherheit am Bankomaten

Um am Bankomaten sicher Geld beheben zu können sollte man diese einfachen Tipps beachten:
• Lassen Sie sich am Bankomaten oder beim Bezahlen mittels Karte an der Kasse nicht über die Schulter schauen. Decken Sie während der Code-Eingabe die Tastatur mit einer Hand ab.
• Lassen Sie sich am Bankomaten niemals ablenken. Erscheint Ihnen etwas merkwürdig, brechen Sie den Vorgang sofort ab und informieren Sie Ihre Bank.
• Sollte Ihre Karte am Bankomaten aus unerklärlichen Gründen eingezogen werden oder kein Bargeld aus dem Automaten kommen, informieren Sie Ihre Bank.

Eine der häufigsten Missbrauchsformen ist das sogenannte „Skimming“. Dabei wird an manipulierten Bankomaten der Magnetstreifen der Karte kopiert und der PIN-Code ausgespäht. Mit den so gestohlenen Daten wird außerhalb Europas
Bargeld abgehoben. Daher sind die österreichischen Bankomatkarten für außereuropäische Bargeldbezüge gesperrt. Diese Funktion nennt sich „Geo-Control“. Reist man ins Ausland, kann die Bankomatkarte freigeschaltet werden.

Kontaktloses Bezahlen mit NFC (near field communication)

Seit einiger Zeit gibt es auch die Möglichkeit, mit der Karte kontaktlos via NFC (Near Field Communication) zu bezahlen. Dabei muss diese nur nahe an den Terminal gehalten werden. Eine Eingabe des PIN-Codes ist aus Sicherheitsgründen nur mehr bei Beträgen über 50 Euro (wurde wegen der Coronakrise von 25 auf 50 Euro angehoben) pro Zahlung oder wenn über mehrere Zahlungen hinweg insgesamt 125 Euro erreicht werden, erforderlich.

Online Bezahldienste

Da die Einkäufe über das Internet boomen, nimmt auch die Bedeutung der Online Bezahldienste weiter zu. Denn Grundsätzlich findet der Zahlungsvorgang nicht direkt zwischen Verkäufer und dem Kunden statt, sondern wird über einen Zahlungsdienst abgewickelt. Als Kunde muss man im Vorfeld bei diesem ein Kundenkonto einrichten und die jeweiligen Zahlungsdaten hinterlegen – beispielsweise seine Kreditkartendaten oder die Kontoverbindung. Zahlungen können dann mit den Daten der Benutzenden ausgelöst werden. Durch die Auslagerung des Zahlungsvorgangs soll insbesondere sichergestellt werden, dass der Kunde erst zahlt, wenn die bestellte Ware angekommen ist und die Verkaufenden trotz Lieferung nicht auf unbezahlten Rechnungen sitzen bleiben. Doch auch hier gibt es das Risiko einem Betrüger aufzusitzen. Daher sollte man die Finger von exotischen Bezahldiensten lassen. Hier lieber auf Bewährtes setzen oder die Waren bei einem anderen Anbieter bestellen.

Weitere Infos unter: www.oenb.at 

Tipps für ein sicheres Bezahlen im Internet

• Geben Sie Ihre Internetadresse (URL) immer manuell ein oder nutzen Sie einen gespeicherten Favoriten.
• Beim Verlassen einer Website sollten Sie sich stets explizit mittels „Log-out“ abmelden.
• Schützen Sie Ihren Computer vor ungewollten Zugriffen von außen, indem Sie ein Anti-Viren-Programm und eine Firewall installieren und diese immer auf dem neuesten Stand halten.
• Senden Sie niemals E-Mails, in denen vertrauliche Informationen enthalten sind. Unverschlüsselte E-Mails können mitgelesen werden.
• Geben Sie sensible Daten wie Konto- und Kreditkartendaten generell nur über verschlüsselte Verbindungen weiter. Diese erkennen Sie an einem Schloss-Symbol oben oder unten auf dem Bildschirm und einer mit „https://“ beginnenden Internetadresse.
Mitarbeitende von Onlineshops, Auktionshäusern, Banken u. Ä. dürfen Sie nie zur Bekanntgabe von vertraulichen Daten wie PINs oder TANs auffordern – egal ob per Telefon oder E-Mail. Geben Sie daher niemals Auskunft.
• Nutzen Sie für Onlinekäufe nach Möglichkeit vertrauenswürdige Endgeräte und vermeiden Sie öffentlich zugängliche Internetarbeitsplätze wie z. B. Internetcafés.
• Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge. Im Fall einer missbräuchlichen Verwendung verlangen Sie eine sofortige Stornierung der Zahlungen.

In Kooperation mit OeNB

Findest Du die Zwerge von Schneewittchen auch so cool? Dann solltest Du mit Deinen Eltern unbedingt den Märchensommer in Poysbrunn besuchen.

Dort spielt man von 8. Juli bis 29. August „Schneewittchen neu verzwergt!“ Mehr auf www.maerchensommer.at

EIN KUNTERBUNTER ZWERGENBART

 

Einen weißen Bart aus einem Faschingsladen einfach nass machen und mit Haarkreide einfärben in beliebiger Farbe.

 

Fertig ist der bunte Zwergenbart, der farblich perfekt zu Deiner Zipfelmütze passt.

ZIPFELMÜTZE selber basteln

Lass Dir von Deinen Eltern beim Basteln helfen!

 

Umrisse der Zipfelmütze auf ein Stück Packpapier zeichnen, ausschneiden. Den Schnitt auf den Stoff legen und zweimal ausschneiden.

 

Stoffstücke rechts auf rechts legen und gelbe Bereiche zusammennähen.

 

Restliche Ränder abnähen.

 

Der vernähte Zipfelmütze umdrehen, so dass der bunte Stoff außen ist.

 

Zipfelmütze mit Watte ausstopfen.

 

Die Zipfelmütze an ein buntes T-Shirt in der gleichen Farbe annähen, Bart ankleben und fertig ist der Zwerg.

Kommentar von Christiane Dorfmeister, Zahlungsverkehrsabteilung der OeNB

Die OeNB wacht in ihrer Rolle als Zahlungsverkehrsaufsicht über die österreichischen Zahlungssysteme und ist auch in vielen europäischen Gremien tätig, um den Zahlungsverkehr noch effizienter und sicherer zu machen. Darüber hinaus führt die OeNB Studien durch, um die Änderungen im Zahlungsverhalten im Blick zur haben und damit auch Trends vorherzusagen. Das Eurosystem stellt mit TARGET2 ein Großbetragszahlungssystem zu Verfügung und mit TIPS eine Infrastruktur, die noch schnellere Überweisungen, nämlich in Echtzeit innerhalb von wenigen Sekunden, ermöglicht.

Stabilität und Sicherheit sind die absoluten Eckpfeiler für den elektronischen Zahlungsverkehr und damit für den Finanzplatz Österreich. Und obwohl Bargeld ein in Österreich sehr beliebtes Zahlungsmittel ist, steigt der Anteil von unbaren Transaktionen stetig und Zahlungsmittel wie das Mobiltelefon werden immer beliebter. Dies wird durch Innovationen und technische Entwicklungen ermöglicht.

Damit entstehen aber auch neue Formen des Betrugs und der Kriminalität. Daher werden von den europäischen Gesetzgebern ständig neue Gesetze, Regeln und Standards entwickelt, um dies zu verhindern.

 

Christiane Dorfmeister
Zahlungsverkehrsabteilung der OeNB

In Kooperation mit OeNB

Bei einer sicheren Bindung stellen Eltern einen sicheren Hafen dar, wo das Kind zur Ruhe kommt, wo es auftankt und Kräfte sammelt. Eltern fällt es dabei deutlich leichter, die Bedürfnisse des Kindes zu lesen und einen intuitiven Zugang zum Baby aufzubauen.

Inwiefern hängt eine gute Bindung mit Themen wie Schreien oder Schlafen zusammen?
Thomas Harms: In meiner Praxis erlebe ich tagtäglich, dass viele Paare in eine Art Stressspirale geraten. Der Stress, der durch Ängste und Unsicherheit entsteht, bekommt Überhand und nimmt so viel Raum ein, dass es für die Betroffenen immer schwieriger wird, intuitiv einen Zugang zur emotionalen Ebene ihres Kindes zu bekommen. Die chronische Anspannung und Belastung der Eltern überträgt sich dann auch auf das Kind. Die Babys antworten darauf oft mit untröstlichem Schreien, haben Schlaf- oder Fütterungsprobleme. Gelingt es den Eltern hingegen, die Gefühle und Körperzustände ihres Babys intuitiv zu „lesen“ und zu beantworten, fällt es dem Baby leichter, sich körperlich zu entspannen und fallen zu lassen.

Was sind die möglichen Folgen einer unsicheren Bindung für die kindliche Entwicklung?
Wir dürfen nicht vergessen: Babys sind Beziehungswesen, sie sind auf Gedeih und Verderb von ihren erwachsenen Begleitern abhängig. Eltern sind emotionale „Kühlsysteme“ für ihre Babys und wenn diese ausfallen, befinden diese sich in großer Not. Eine Antwort darauf ist, dass das Kind in Stresssituationen den Job der Eltern übernimmt. Es beruhigt sich selbst, indem es lernt seine Gefühle zu unterdrücken, auf die es in seiner Umwelt keine positive Antwort erhält. Menschen mit diesen Erfahrungen haben später oftmals Probleme, sich und ihre Gefühle zu spüren und diese aus eigener Kraft zu regulieren.

Wie überträgt sich der Gefühlszustand der Eltern tatsächlich auf das Baby?
Beim so genannten Resonanzweinen stimmen sich Säuglinge auf die emotionalen und körperlichen Unlust- und Spannungszustände ihrer Begleiter ein. Die Babys verfügen nämlich über feine Antennen, mit denen sie alles in ihrer unmittelbaren Umgebung aufnehmen und beantworten können. Insofern können wir negative Gefühle vor unseren Kindern kaum verbergen. Babys sind da wie Lügendetektoren und das Schreien sozusagen ein Spiegel für den Unruhe und Angst der Eltern.

In Ihrem Buch schreiben Sie, dass es beim Schreien sehr selten um körperliche Bedürnisse, also zum Beispiel um die viel zitierten Koliken geht…
Genau. Neben dem oben beschriebenen Resonanzweinen unterscheiden wir zwei weitere Formen des Babyschreiens. Mit dem Bedürfnisweinen drückt der Säugling aus, dass er müde ist, dass er Ruhe benötigt oder hungrig ist. Aber oftmals weinen die Babys, weil sie erfahrene Entwicklungs- und Beziehungsverletzungen in ihrer ersten Lebenszeit verarbeiten müssen. Wir sprechen dabei vom Erinnerungsweinen und dies bedeutet, dass das Baby mit Schreien seine ganz persönliche Geschichte über den erfahrenen Stress während oder nach seiner Geburt „erzählt“ und verarbeitet. Die angesprochenen Verdauungsprobleme sind ganz selten Ursache, sondern in der Regel Folge solcher Prozesse.

Warum fehlt Eltern häufig ein „dickes Fell“, um Unzufriedenheit und Frust ihres Kindes besser auszuhalten?
Zunächst muss klar sein: alle Eltern sind zu Beginn unerfahren und entsprechend unsicher. Es ist vollkommen normal, dass Eltern Lernende sind. Eltern haben heute jedoch oft sehr hohe Erwartungen an sich selbst. Oftmals löst das Schreien und die Unzufriedenheit des Kindes bei den Eltern intensive Enttäuschungsreaktionen und Erschütterungen ihres Selbstwerterlebens aus. Die Folge ist, dass viele Eltern komplett „außer sich“ geraten und dünnhäutiger werden. Die Beobachtung in der Praxis zeigt, dass die Eltern die Gefühle ihrer Kinder besser begleiten und aushalten können, wenn sie sich mit ihrem eigenen Körper verbinden.

 

Es ist nicht Aufgabe der Eltern, dem Kind jedes Unwohlsein, jeden Schmerz und jede Träne zu ersparen. Die Aufgabe der Eltern ist es, einfach da zu sein!
Thomas Harms

Eltern-Baby-Coach und Körperpsychotherapeut
www.emotionelle-erste-hilfe.org
http://www.thomasharms.org

 

Keine Angst vor Babytränen

Psychosozial-Verlag

Mit Babyzeichen kann man schon früh mit seinem Kind mittels Gebärden „sprechen“. Was man dabei beachten sollte und welche Vorteile zeitiges Kommunizieren für Eltern und Kinder haben können.

Filmfreunden dürfte er noch lebhaft in Erinnerung sein: Robert De Niro, der als ehemaliger CIA-Agent und liebender Großvater Jack Byrnes in der Hollywood-Komödie „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ mit seinem kleinen Enkelsohn „Little Jack“ per Zeichen kommuniziert, obwohl dieser noch gar nicht sprechen kann.

Neue Welten erschließen

Was vielen Menschen wohl als Fiktion besonders kreativer Hollywood-Drehbuchautoren erscheinen mag, hat einen durchaus realistischen Hintergrund. Denn Babyzeichen sind vor allem im anglo-amerikanischen Raum ein beliebtes Kommunikationsmittel, das auch in Österreich immer mehr Anhänger findet. Mittlerweile gibt es zahlreiche Kurse und Bücher, die die besondere Art der Kommunikation mit Babys und Kleinkindern vermitteln. Auch Vivian König gehört dazu. In ihren Büchern, ebenso wie in den von ihr gegründeten Zwergensprache Kursen zeigt sie Eltern, wie sie sich den Umgang mit Kindern, die noch nicht oder kaum sprechen, erleichtern und die Beziehung auf eine neue Ebene heben können. Dabei kann die zweifache Mutter ihr Wissen nicht nur theoretisch vermitteln, denn auch ihre Kinder Maximilian und Emilia sind mit Babyzeichensprache aufgewachsen. Mittlerweile bildet König regelmäßig Kursleiterinnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz aus, um die Kunst der Babyzeichen an andere Eltern weitergeben zu können.

Weg für den Selbstausdruck

Babyzeichen sind für Kinder eine Möglichkeit, sich schon vor dem eigentlichen Sprechen spielerisch aber auch ganz konkret auszudrücken, sagt die Expertin. „Alle Eltern kennen das von Dingen wie Winken zum Abschied oder Klatschen für Bravo. Genau diese Gesten nutzen wir im Alltag mit den Kleinen intuitiv. Man spürt dann gleich, wie viel positive Aufmerksamkeit von den Kindern zurückkommt und mit welcher Selbstverständlichkeit und Freude sie das Kommunizieren annehmen.“ Manche Kinder nutzen schon ab fünf Monaten die Zeichen, während andere erst ab dem ersten Geburtstag ins aktive Zeigen kommen. Doch schon die Zeit davor ist hilfreich, weil Eltern besser verstanden werden, wenn sie nicht nur sprechen, sagt Vivian König. Auch die Bandbreite der Gebärden, die die Kinder nutzen ist groß – sie reicht von fünf bis 150 Gebärden. Vivian König ist wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, so viele Babyzeichen wie möglich zu erlernen: „Schon fünf Zeichen können reichen, um Entspannung in den Familienalltag
zu bringen. Denn Babyzeichen helfen Kindern, einen Weg für ihren Selbstausdruck zu haben. Kleine Kinder möchten in diesem Alter so viel – und scheitern teilweise am Können. Babyzeichen können hier eine hilfreiche Brücke sein, denn sie geben den Kleinen Orientierung, was als Nächstes kommt. Gerade in Umbruchsmomenten spüren sie so mehr Sicherheit und sind auch kooperativer.“ Eltern bevorzugen übrigens einfache Handzeichen wie „Essen“, „Trinken“, „Windel wechseln“ und „Baden“. Von sich aus nutzen Kinder, berichtet Vivian König, am liebsten Zeichen wie „noch einmal“, „Licht“, „Blume“ oder „Baum“. Und, wenn Eltern dank der Gebärden mit ihren Kindern gewisse Momente teilen können, „ist das eine ganz besondere Nähe, die man mit seinem Kind erleben kann.“

Ein Gespräch zu dritt

Besonders berührend ist es für Vivian König, wenn Eltern ihr berichten, wie sich die Beziehung zu dem Kind durch den Einsatz der Babyzeichen positiv verändert hat. So wie jenes Elternpaar, das einen ihrer Kurse absolviert hatte und ihr kurz darauf per Mail von einem Erlebnis mit seiner kleinen Tochter berichtet: Die Familie saß eines Tages beim gemeinsamen Abendessen zusammen als sich die Tochter plötzlich in das Gespräch der Erwachsenen einschaltete und mit einer Gebärde das Wort „Flugzeug“ zeigte. Die Eltern unterbrachen daraufhin ihr Gespräch, sahen auf die im Hochstuhl sitzende Tochter und alle drei erblickten ein draußen vorbeifliegendes Flugzeug. Ihre Mail an Vivian König beendeten die Eltern mit dem Satz: „Wir hatten in diesem Moment das allererste Mal ein Gespräch zu dritt – jetzt sind wir eine Familie.“

 

Blume
Rechte Hand zur Faust, mit dem Handrücken nach unten, ballen. Langsam öffnen und die Finger wie eine blühende Blume abspreizen und daran riechen.

 

Licht
Die rechte Hand als Faust, mit dem Handrücken nach oben, über Kopfhöhe halten. Faust schnell öffnen und alle Finger wie einen Lichtkegel nach unten wegspreizen.

 

Mehr
Die Finger der linken Hand sind, mit der Handfläche nach innen, vor dem Körper gestreckt, Daumen angelegt. Alle Fingerspitzen der rechten Hand zusammenhalten und 2x in die Handfläche der linken Hand tippen.

 

Milch/Stillen
Die rechte Hand auf Brusthöhe zur Faust ballen, Daumen nach oben abgespreizt. Die Faust dreimal öffnen und wieder schließen.

 

Vogel
Zeigefinger und Daumen strecken und zu einem Schnabel formen. Restliche Finger zur Faust ballen. 2x am Mund öffnen und schließen.

Interview mit Vivian König

„Entspannung für Kind und Eltern“

Buchautorin und Babyzeichen-Expertin Vivian König über die Bedeutung der Gebärden.

Ihre Tipps für das Erlernen der Babyzeichen?
Vivian König: Die Eltern müssen mit sich geduldig sein. Denn ein Wort zu sagen, fällt leicht. Gleichzeitig aber die Handbewegung dazu zu machen, braucht ein wenig Übung. Sie müssen aber auch mit dem Tempo des Kindes Geduld haben. Am besten immer fröhlich die Gesten zu den jeweiligen Worten zeigen.

Was sind die positiven Effekte der Zeichen?
Man muss den Moment abpassen, wo man das Zeichen zum Wort machen kann und spricht dadurch langsamer, melodischer, mit Blickkontakt und somit kindgerechter. Es ist auch für Geschwisterkinder jeden Alters eine tolle Erfahrung, durch Zeichen den Zugang zum jüngeren Geschwisterchen zu bekommen und ihm ihre Welt erklären zu können.

Wie profitieren die Kinder davon?
Sie können sich nicht nur besser mitteilen, sie bekommen auch mehr Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse. Sie zeigen etwa eher an, wenn sie Durst haben – und Eltern müssen sich dann nicht mehr so oft Stress machen, ob das Kind genügend trinkt. Das ist nicht nur bequem, es bringt auch Entspannung für Eltern.

Besteht die Gefahr, dass sich die Sprachentwicklung durch Babyzeichen verzögert?
Nein, denn so ticken Kinder nicht. Sie sind immer bestrebt, sich weiterzuentwickeln und uns nachzuahmen. Und da wir die Handzeichen ja nicht stumm nutzen, sondern immer auch dazu das jeweilige Wort sprechen, muss man sich keine Sorgen machen. Studien aus Amerika, wo die Babyzeichen Ende der 80er-Jahre entstanden sind, belegen, dass etwa Dreijährige, die mit Babyzeichen großgeworden sind, einen Wortschatz auf dem Niveau eines Vierjährigen haben – und den Vorsprung bis ins Vorschulalter behalten.

Andrea Koschier ist Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, Systemische Familientherapeutin, allg. beeid. u. ger. zert. Sachverständige, Säuglings-, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin.

Was können Gründe dafür sein, dass ein Baby Panik vor Wasser hat?
Andrea Koschier: Zum Ersten gilt es abzuklären, was Eltern unter Panik verstehen. Manchmal stellt sich heraus, dass sie ein „normales“ Schreien, womit das Kind seinen Unmut kundtut als Panik beschreiben. Hier kann die Fachkraft schauen, ob das Baby auch in anderen Lebensbereichen sehr willensstark ist, etwa, wenn es darum geht, angezogen oder gewickelt zu werden, oder ob das „Problem“ nur beim Thema Wasser auftritt. Vielleicht liegt beim Baby auch eine Besonderheit in der Entwicklung vor. Es kann sein, dass es unangenehm ist, etwas Feuchtes, wie einen Waschlappen zu spüren oder dass es sich in der Wanne verloren fühlt. Das alles löst unter Umständen Ängste oder Unwohlsein aus. Vielleicht hat das Baby einmal negative Erfahrungen in Zusammenhang mit Wasser gemacht. Möglicherweise verspürt es in der Wanne zu wenig Halt oder der Prozess geht zu schnell.

Wie sollte die Mutter oder der Vater sich verhalten, damit der tägliche Reinigungsprozess nicht zum täglichen Drama wird?
Ich würde ein Baby maximal zweimal, besser einmal wöchentlich baden. Die täglichen Verunreinigungen können mit einem feuchten Waschlappen entfernt werden, für eine Zeitlang sogar im Schlaf. Wenn ich also sehe, dass das tägliche Reinigen für mein Baby zum Drama wird, wäre mein erster Schritt, den Vorgang für einige Wochen auf das Allernötigste zu reduzieren und dabei möglichst wenig Wasser zu verwenden. Ich würde meinem Baby auch einen angefeuchteten Waschlappen in die Hand geben, damit es die Möglichkeit bekommt, sich mit dem Element auseinanderzusetzen. Wenn das Reinigen sich schon zum Drama entwickelt hat: Maximale Reduktion des Waschens für einige Wochen, damit das Baby seine negativen Erfahrungen vergessen und im Anschluss neue, bessere Erfahrungen sammeln kann.

Was sollten die Eltern keinesfalls tun?
Keinesfalls sollten die Grenzen des Babys überschritten werden. Ein Baby wird es nicht verstehen, wenn es von den Eltern zu etwas gezwungen wird. Eltern müssen sich bewusst sein, dass ein Baby nicht in der Lage ist, ein „Theater zu machen.“ Das Kind hat Angst und es schreit, um uns zu sagen, dass es Hilfe braucht.

Gibt es Möglichkeiten dem Baby dabei zu helfendie Furcht zu überwinden, oder müssen Eltern abwarten, ob sie sich legt?
Ich würde darauf achten, dass ich Sicherheit und Zuversicht ausstrahle. Fragen Sie sich selbst: Wie sitze ich? Wie atme ich? Wie klingt meine Stimme? Wie halte ich mein Baby? Denn wenn ich Angst habe oder Stress verspüre, dass jetzt gleich das Gebrüll losgeht, wird ein Baby das fühlen und dann hat man schon verloren. Man muss sich vor Augen halten, dass wir Eltern es sind, die dem Baby die Welt erklären und sie auch für das Kind interpretieren. Alles, wovor wir Angst zeigen, wird für das Kind Angst besetzt werden. Wenn es dann soweit ist, dass der feuchte Waschlappen kommt, würde ich ganz ruhig mit dem Kind sprechen und alles, was ich mache, kommentieren: „So, jetzt kommt der blaue Waschlappen, der wird jetzt deinen Unterschenkel berühren, genau da, dann fahre ich damit ein wenig auf und ab.“ Wenn ich dann merke, dass mein Baby zunehmend gestresst wird, würde ich sofort aufhören und auch das kommentieren: „Oh, du magst das jetzt nicht mehr, dann lassen wir das. Wir können ja später weitermachen.“ So vermittle ich dem Baby, dass ich weiß, was ich tue, aber auch seine Grenzen respektiere. Das gibt ihm das Gefühl von Kontrolle zurück. Und das ist ja etwas, was in einer Panik verloren gegangen ist. In Folge würde ich versuchen, diese Grenzen Stück für Stück dorthin zu verschieben, wo ich sie haben möchte. Aber das Baby darf das Tempo bestimmen. Das wäre dann echte Teamarbeit.

 

„Zwingen Sie Ihr Baby zu nichts und respektieren Sie seine Grenzen.“
Dr. Andrea Koschier
www.andreakoschier.at

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