Bildung

Das Schultaschen ABC

Zu schwere und falsch gepackte Schultaschen können zu Rückenschmerzen und Haltungsschäden führen. Wir geben Tipps, worauf man im Umgang mit Schultaschen achten sollte.

Die Schule hat begonnen und die Schultasche kommt nun ordentlich zum Einsatz. Allerdings stellt sich die Frage, wie diese richtig gepackt und getragen wird. Denn wenn schwere Bücher, Hefte und Mappen in der Schultasche transportiert werden müssen, geht dies oftmals auf den Rücken der Kinder. Eine falsch eingestellte und zu schwere Schultasche, die auch noch falsch getragen wird, kann schnell zu Rückenschmerzen führen und langfristig Haltungsschäden begünstigen, da die kindliche Wirbelsäule noch mitten in der Entwicklung ist. Eine gut eingestellte Schultasche und das richtige Bepacken hingegen verteilen die Last auf dem Rücken des Kindes. Wichtig sind daher ein ergonomisch geformter Rückenteil, gut gepolsterte Tragegurte, körpernahes Tragen sowie korrekt eingestellte Trageriemen.

„Die richtige Einstellung der Schultasche auf die Körpergröße des Kindes ist für mich einer der wichtigsten Aspekte, um frühzeitig Haltungsschäden zu vermeiden. Auch beim Tragen der Schultasche muss – etwa durch das Hoch- bzw. Straffziehen der Schulterriemen – auf die richtige, körpernahe Einstellung geachtet werden. Zusätzlich wären rutschfestes Material und seitliche Polsterungen empfehlenswert, damit sich der Rückenteil gut an den Rücken anschmiegen kann“, erklärt AUVA-Expertin Brigitte-Cornelia Eder.

Schweres kommt nach hinten

Wichtig beim Packen der Schultasche ist, schwere Dinge, wie Bücher oder Mappen, immer in den hinteren Teil der Schultasche zu geben, damit das Gewicht nahe am Rücken liegt. Je näher die schweren Utensilien direkt am Rücken getragen werden, umso weniger wird der Schulranzen nach hinten in eine ungesunde Haltung gezogen, da sich der Schwerpunkt dicht am Körper befindet. Auch sollte darauf geachtet werden, dass sich nur Schulbücher, Hefte usw. in der Schultasche befinden, die das Kind an diesem Tag auch wirklich benötigt. Durch das tägliche Ausräumen und Packen der Schultasche kann unnötiges Gewicht vermieden werden. Um einseitige Belastungen zu vermeiden, muss beim Packen der Schultasche darauf geachtet werden, dass die Gegenstände nach beiden Seiten gleichmäßig verteilt werden und dass sie nicht in der Schultasche verrutschen können. Eltern sollten mit ihren Erstklässlern die Schultasche am Abend gemeinsam einräumen und dabei erklären, warum die Schultasche so gepackt wird. Aber auch bei älteren Kindern schadet es nicht, immer wieder ein Auge darauf zu haben, wie die Schultasche eingepackt wird und dass unnötige Dinge nicht tagelang mitgeschleppt werden.

Richtiges Tragen

Eine wichtige Rolle spielt auch, dass Kinder ihre Schultasche richtig tragen. Sind zum Beispiel die Tragegurte falsch eingestellt, kann dies Rückenschmerzen verursachen. Wird die Tasche zu weit unten getragen, entsteht dadurch ein Hohlkreuz. Infolge dessen leidet nicht nur die Wirbelsäule, sondern auch die Atmung. Die Schultasche sitzt optimal, wenn sie von den Schultern des Kindes (die Oberkante der Tasche sitzt möglichst waagerecht) bis oberhalb des Gesäßes reicht. Vor allem ältere Schüler tragen die Schultasche gern lässig über eine Schulter. Das ist insbesondere für Grundschüler nicht zu empfehlen, da erst durch das symmetrische Tragen auf beiden Schultern das Gewicht optimal verteilt ist. Der Rücken und die Schultern werden gleichermaßen beansprucht. Einseitiges Tragen über der Schulter oder das Tragen in der Hand führt über kurz oder lang zu Schmerzen, Verspannungen und zu Fehlhaltungen.

Umhängetaschen vermeiden

Als Alternative zu Schultaschen werden oft Rucksäcke oder Umhängetaschen gekauft. Rucksäcke haben meist ein geringeres Eigengewicht als Schultaschen, daher sind sie bei gleichem Füllgewicht leichter. Der Nachteil ist allerdings ihre meist fehlende Stabilität. Umso wichtiger ist es, Rucksäcke richtig zu packen und sie in der richtigen Position zu verwenden. „Umhängetaschen sollten eher vermieden werden, da sie den Rücken einseitig belasten. Wenn sie dennoch zum Einsatz kommen, dann empfehlen wir, sie abwechselnd links- oder rechtsseitig quer über die Brust zu tragen“, erklärt Brigitte-Cornelia Eder.

8 Tipps wie die Schultasche richtig gepackt wird

1 Schweres nah am Rücken
Bücher und Hefte kommen immer in den hinteren Teil der Schultasche, damit sie nah am Rücken liegen. Der Schwerpunkt befindet sich dann dicht am Körper und die Schultasche zieht nicht nach hinten. Das schont den Rücken.

2 Das Höchstgewicht
Das Gesamtgewicht der Schultasche sollte höchstens 10 bis 12 Prozent des Körpergewichts des Kindes ausmachen. Wiegt ein Kind z.B. 30 kg, darf die Schultasche höchstens drei bis 3,6 kg wiegen.

3 Heftbox verwenden
Damit Hefte und Zettel nicht unkontrolliert in der Schultasche zerknittern, ist eine Heftbox sehr praktisch. Sie wird mit den Büchern ganz hinten in der Schultasche verstaut.

4 Nur Notweniges mitnehmen
Damit die Schultasche nicht zu schwer wird, sollten nur Bücher und Unterlagen, die laut Stundenplan gebraucht werden, mitgenommen werden.

5 Leichte Sachen in den vorderen Teil
Federpenal, Lineale, Zirkel & Co finden im vorderen Teil der Schultasche Platz. Stifte und Füllfeder müssen immer ins Federpenal zurückgesteckt werden. Lose Stifte ohne Schutzkappen können auslaufen und Hefte, Bücher und Schultasche beschmutzen.

6 Seitentaschen richtig nutzen
Die Seitentaschen sind für Pausenbrot, Geldbörse und Regenschirm reserviert. Auch Schutzmasken und Desinfektionsmittel finden hier Platz.

7 Achtung bei Flüssigkeiten
Trinkflaschen und alles was auslaufen kann, gehört nicht zu den Büchern in die Schultasche, sondern in die Seitentaschen, ins Seiten-Netz oder die Fronttasche. Damit, falls ein Missgeschick passiert, die Schulsachen keinen Schaden nehmen.

8 Gewicht gleichmäßig verteilen
Um einseitige Belastungen zu vermeiden, muss beim Packen der Schultasche darauf geachtet werden, dass die Gegenstände nach beiden Seiten gleichmäßig verteilt werden.

Warnsignale, dass die Schultasche falsch getragen wird:

  • Das Kind nimmt eine unnatürliche Körperhaltung ein
  • Bei einseitiger Belastung nimmt das Kind eine Kompensationshaltung ein
  • Die Schultasche sitzt zu weit unten, wodurch sie das Kind mit nach hinten zieht
  • Das Kind muss sich beim Laufen nach vorne beugen
  • Das Kind klagt über Rückenschmerzen

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