Medien

Die Welten von TikTok & Co. verstehen lernen

Soziale Plattformen und Kanäle gehören längst zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Doch das Nutzungsverhalten und der Umgang mit den virtuellen Räumen haben sich deutlich verändert.

Für die meisten Jugendlichen und viele Kinder sind sie zu täglichen, digitalen Begleitern geworden: Social-Media-Plattformen und Kanäle wie WhatsApp, TikTok, Snapchat und Instagram. Doch wohl nur die wenigstens Eltern wissen ganz genau, mit wem der Nachwuchs hier regelmäßig kommuniziert, welche Inhalte überhaupt ausgetauscht und wofür all diese Kanäle eigentlich genutzt werden. Einen spannenden Einblick in die für viele Erwachsenen fremden Welten liefert die Studie „Das Leben im Online-Stream: Soziale Netzwerke und Selbstdarstellung“, die vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und den ISPA – Internet Service Providers Austria in Auftrag gegeben wurde.

Essenzielles Kommunikations-Tool

Das Fazit der anlässlich des 18. internationalen Safer Internet Days am 9. Februar von saferinternet.at präsentierten Studie: Soziale Medien sind für junge Menschen wichtiger als je zuvor und zur „digitalen Nabelschnur“ geworden. Dabei findet eine Verschiebung der Nutzung und Bedeutung statt – weg von der Eigeninszenierung, hin zum essenziellen Kommunikations-Tool. Insgesamt scheint der Umgang mit sozialen Netzwerken, so die Ergebnisse, reifer zu sein, doch Risiken, wie verwaiste Konten und unerwünschte Veröffentlichungen, bleiben. „Wir haben diese Umfrage, bei der wir das Thema Selbstdarstellung im Internet zum Thema gemacht haben, vom Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung durchführen lassen. Ergänzend haben wir zum sechsten Mal den Jugend-Internet-Monitor erhoben“, so ÖIAT Geschäftsführer Bernhard Jungwirth.

Veränderung in der Nutzung

Darin wurde auch die Verbreitung von Social-Media -Plattformen in der Altersgruppe der 11- bis 17-Jährigen abgefragt: Praktisch alle im Rahmen der Studie befragten Jugendlichen nutzen Soziale Netzwerke und treten mit durchschnittlich 11 Jahren ihrem ersten Sozialen Netzwerk bei. Im Mittel werden dabei zwei bis drei Plattformen parallel verwendet. Bernhard Jungwirth betont, dass ihn die Veränderung in den Nutzungsweisen am meisten überrascht hat: „Denn es gibt einige Hinweise, die auf eine bewusstere Nutzung hindeuten und ein gewisser Reifungsprozess zu beobachten ist.“

Favoriten: WhatsApp und TikTok

Veränderte Nutzungsweisen führen auch zu Verschiebungen im Ranking der beliebtesten Internetplattformen österreichischer Jugendlicher. Das zeigt der sechste Jugend-Internet-Monitor. Saferinternet.at hat dafür die beliebtesten sozialen Netzwerke der 11- bis 17-Jährigen erhoben. Bernhard Jungwirth: „Dabei ist ein starkes Wachstum bei TikTok zu beobachten. Platz eins belegt nach wie vor WhatsApp, gefolgt von YouTube und Instagram.“ Ebenfalls ein hoher Zuwachs, von 16 auf 33 Prozent (Platz 8), ist bei Discord zu verzeichnen – hat sich die Gaming-Plattform in den letzten Monaten doch hin zu einem vielfältig genutzten, digitalen Aufenthaltsraum entwickelt.

Medienerziehung ist wichtig

ÖIAT-Experte Jungwirth betont, dass ein reiferer Umgang der Jugendlichen mit den Digitalwelten zu beobachten ist: Drei von zehn Jugendlichen (29 Prozent) beschäftigen sich regelmäßig mit den Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken. Für 35 Prozent spielen diese jedoch nur bei der ersten Nutzung eine Rolle – und immerhin 14 Prozent der jungen Nutzer haben sich überhaupt noch nie damit auseinandergesetzt. „Medienerziehung“, sagt Bernhard Jungwirth, „ist deshalb nach wie vor sehr wichtig. Wobei die Eltern dabei nicht auf die Erfahrungen aus der eigenen Kindheit zurückgreifen können – denn das Handy ist heutzutage immer und überall verfügbar.“

Auch bedingt durch die Corona-Krise ist Posen in sozialen Netzwerken für Jugendliche nicht mehr so wichtig.

 

Mag. Bernhard Jungwirth
Geschäftsführer ÖIAT
www.oiat.at

Coole digitale Workshops

Abwechslung im Unterricht bieten die kostenlosen Online-Workshops von „A1 Internet für Alle“ für Volksschule und Sekundarstufe 1. Sie sind online abrufbar und stehen Klassen in ganz Österreich zur Verfügung. Pro Tag gibt es zwei Kurse zur Auswahl, die jeweils eine Unterrichtsstunde (50 Minuten) dauern und in der 2., 3. oder 4. Schulstunde möglich sind.

Kursangebot:
· „Internet Spürnasen“
· „Check das Web!“
· „Echt Jetzt?!“
· „Remote Robotics“

Alle Online-Workshops finden in Zusammenarbeit mit dem Kinderbüro der Universität Wien statt und sind ab sofort buchbar unter: https://a1internetfueralle.at/internetschulungen/wien

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