Bildung

Ein Drittel der Schüler kann dem Mathe-Unterricht nicht folgen

Aktuelle LernQuadrat-Umfrage zeigt: 33 Prozent der Schüler*innen verdirbt der Mathe-Unterricht total den Schultag. Bei 37 Prozent haben sich due Mathe-Noten in der Corona-Zeit verschlechtert.

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Mathematik bleibt auch in Corona-Zeiten das große Angstfach in unseren Schulen. 55 Prozent der Schülerinnen und Schüler fürchten sich vor Mathe-Prüfungen, ein knappes Drittel gibt offen zu, im Mathe-Unterricht nicht mitzukommen. Vier von zehn Jugendlichen finden das Fach ausgesprochen langweilig und bewerten es mit Genügend oder Nicht genügend. Diesen erschreckenden Befund lieferte eine aktuelle Schüler*innen-Umfrage des Nachhilfeinstitutes LernQuadrat.

Riesiger Stoff wird durchgepeitscht

„Wenn Mathe auf dem Stundenplan steht, freut mich der ganze Schultag nicht.“ Diesen Satz unterschreibt jeder dritte junge Mensch in Österreich. Mit zunehmendem Alter und wachsender Schwierigkeit der Aufgaben geht die Freude an der Mathematik immer mehr verloren, wie die LernQuadrat-Umfrage nachweist. Seitens der Schüler*innen lautet der Hauptvorwurf an die Lehrkräfte, dass sie den Stoff eher durchpeitschen, statt ihn ausreichend gut und geduldig für alle zu erklären – wohl auch im Hinblick auf dessen oft als extrem empfundene Menge und Komplexität. Hilfe im Notfall sucht man sich dementsprechend eher außerhalb der Schule bei Freunden (58,6 Prozent), in der Nachhilfe (49,6 Prozent), über Apps oder im Internet (50,6 Prozent), ganz selten aber bei der Lehrkraft oder im eigenen Elternhaus.

Verschärfte Mathe-Krise

„Die Corona-Krise hat die Mathe-Problematik weiter verschärft“, berichtet LernQuadrat Unternehmenssprecherin Angela Schmidt. 37,2 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihre Mathematik-Noten in dieser Zeit verschlechtert haben, ganz besonders die 10-14-Jährigen. „Für die Schüler*innen, denen Mathe gut gefällt, war auch das Distance Learning meist kein allzu großes Problem, die große Mehrheit der anderen blieb aber noch mehr auf der Strecke als in ‚normalen‘ Zeiten“, berichtet Schmidt.

„Sinn und Nutzen des Mathematiklernens wird in unseren Schulen leider kaum wahrgenommen“, fürchtet die LernQuadrat-Expertin. Nur 18 Prozent der Befragten können sich vorstellen, später im Beruf einmal zu brauchen, was man in diesem Fach lernt. Und gar nur 10,7 Prozent denken, dass ihnen Mathe helfen kann, vieles auf der Welt besser zu verstehen. „Es wäre höchste Zeit, dass interessante Themen, Probleme und Gegenstände aus dem Alltag und der Lebenswelt der Schüler*innen verstärkt Einzug in den Mathe-Unterricht halten“, so Schmidt.

Problemzone Textaufgaben

Regelmäßiges Mitlernen ist unter diesen Umständen kaum zu erwarten und wird auch tatsächlich nur von einer Minderheit von 28,5 Prozent gepflegt. Kein Wunder, dass dann Mathe-Schularbeiten das Schreckgespenst Nummer Eins im ganzen Schuljahr sind. Als größte Problemzone erweisen sich dabei mit Abstand die Textaufgaben, die laut LernQuadrat-Umfrage 41,3 Prozent als schwierig oder sehr schwierig einstufen. Vor großen Herausforderungen stehen die Schüler*innen auch beim Integrieren und in der Statistik / Wahrscheinlichkeitsrechnung, deutlich besser läuft es bei Funktionen und Gleichungen.

Mathe besser für sich entdecken

„Die Schüler*innen können aber auch selbst viel beitragen, dass Mathematik an Schrecken verliert“, ist Dipl. Ing Peter Mischek, Inhaber mehrerer LernQuadrat-Institute in Niederösterreich, überzeugt. „Manche Grundfertigkeiten müssen wohl wie die Vokabel einer Sprache gelernt werden und automatisiert wie von einem Roboter abrufbar sein. Darüber hinaus können aber vielfältige multimediale Methoden für alle Sinne angewendet werden, um den Spannungsgehalt der Mathematik für sich zu entdecken“, betont Mischek. Um gute Planung des Lernens und aktive Imagepflege bei der Mathe-Lehrkraft komme man dabei aber nicht herum. Das wichtigste Gebot laute in Mathe aber so wie fast überall im Leben: Hirn einschalten und sich die Dinge selbst erarbeiten.

Angela Schmidt (LernQuadrat Unternehmenssprecherin) & Dipl. Ing. Peter Mischek (Inhaber von 5 LernQuadrat-Instituten).
Angela Schmidt (LernQuadrat Unternehmenssprecherin) & Dipl. Ing. Peter Mischek (Inhaber von 5 LernQuadrat-Instituten).

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