Gesundheit

Eiweiß: Gesundes Wachstum mit dem Wunder Muttermilch

Speziell in den ersten 1000 Tagen werden bei Säuglingen die Weichen für ihre zukünftige Ernährung gelegt. Viele wertvolle Nährstoffe werden primär über die Muttermilch, die sich den laufend ändernden Bedürfnissen des Babys exakt anpasst, aufgenommen.

Mutter gibt Baby ein Fläschen

Gerade Eiweiß spielt für das gesunde Wachstum eine große Rolle. Dr. Mike Poßner, Medical Director von Nestlé Nutrition, gibt aktuelle Einblicke in die neuen Entwicklungen rund um Babys Eiweißbedarf und diskutiert gemeinsam mit Oberarzt Univ. Prof. Dr. Daniel Weghuber und Hebamme Katharina Wallner beim zweiten Experten Round Table über die besonderen Ansprüchen von Babys in ihrer Ernährung.

Nestlé hat erst kürzlich ein neues Stufensystem entwickelt, das auf den individuellen Eiweißbedarf von Babys und Kleinkindern reagiert. Mit fortschreitendem Alter reduziert sich die benötigte Eiweißmenge des Kindes, die es über die Nahrung zu sich nehmen soll. Im neuen Nestlé Stufensystem passt sich daher ab sofort der Eiweißgehalt dem Alter an.

Eiweißbedarf in den ersten 1.000 Tagen

1.000 Tage sind knapp drei Jahre. Drei Jahre, in denen die Weichen für ein gesamtes Leben gestellt werden können, vor allem in Punkto Ernährung. Die Ernährung des Säuglings muss in den ersten 1.000 Tagen die essentiellen Substrate für Wachstum und Entwicklungsprozesse liefern. Denn: Die Menge und Qualität der Nährstoffe können langfristig die Funktionen des
Nerven- und Immunsystems sowie anderer Organsysteme beeinflussen und lebenslang eine Schlüsselrolle für die Prävention späterer Erkrankungen spielen. „Gerade im Säuglingsalter
gilt die Muttermilch hierbei als einzigartiger Zaubertrank. Wird ein Baby gestillt, erhöht sich nachweislich der Schutz vor Allergien und anderen Volkskrankheiten, wie z. B. Adipositas, um
25 bis 40 Prozent“, berichtet Hebamme Katharina Wallner. Ein gestillter Säugling deckt demnach seinen Bedarf an Proteinen über die Muttermilch, die durch ihre hohe biologische Wertigkeit des Eiweißes und das günstige Verhältnis zwischen Eiweiß- und Energieangebot die Bedürfnisse des Babys perfekt absichert.

Die Early Protein Hypothese

Die Early Protein Hypothese, fachsprachlich auch Frühe-Protein-Hypothese genannt, besagt, dass der Proteingehalt der Muttermilch mit sinkender Wachstumsgeschwindigkeit des Babys in den ersten Lebensmonaten schnell abnimmt. Der Eiweißbedarf des Kindes ist zwar am Anfang recht hoch, nimmt aber über die Zeit kontinuierlich ab. Das Wachstum des Säuglings kann somit durch eine Absenkung des Proteingehaltes in der Säuglingsmilch dauerhaft unterstützt werden. Eine zu hohe Proteinzufuhr (Milchproteine) im Säuglingsalter führt laut der Early Protein Hypothese hingegen zur vermehrten Versorgung mit bestimmten Aminosäuren, welche Insulin freisetzen und eine Fettzellenbildung beschleunigen, die wiederum zu einer
Zunahme des Gewichtes führt. Als Folge kann es zu einer frühen Programmierung eines beständigen Adipositas-Risikos kommen. „Eine verringerte Proteinaufnahme von Säuglingen,
durch eine Stillförderung sowie Absenken des Proteingehalts in Säuglingsnahrungen, könnte zu einer langfristig gesunden Gewichtsentwicklung bei Kleinkindern beitragen“, erklärt Dr.
Mike Poßner, Medical Director von Nestlé Nutrition die Konsequenzen, die sich aus der Early Protein Hypothese ergeben.

Gesundes Wachstum und Adipositas-Prävention

Die Anzahl an übergewichtigen Kindern steigt weltweit an, auch immer mehr Kleinkinder gelten als zu dick. Die Anlagen für die Neigung zum Übergewicht können sich bereits sehr früh
entwickeln: Die Ernährung im Mutterleib sowie die ersten Jahre sind wichtige Faktoren. „Eine wirksame Prävention von Übergewicht bei Kindern wird nicht durch einzelne Interventionen
erreicht, sondern durch ein Bündel an Maßnahmen. Die Förderung gesunder Essgewohnheiten und die Begrenzung des Konsums zuckerhaltiger Getränke ab der frühen Kindheit sind von großem Nutzen“ weiß Univ. Prof. Dr. Daniel Weghuber, Facharzt für Kinder und Jugendheilkunde. Seit Jahrzehnten betreibt Nestlé bereits Forschungen zur Optimierung der Proteinqualität, der Zusammensetzung von Muttermilch und Möglichkeiten, gesunde Gewichtsentwicklung bereits im Säuglingsalter zu fördern.

Die neue BEBA Folgemilch

Auf Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurde die Möglichkeit von Proteinsenkungen in Säuglingsnahrung in den neuen EU-Verordnungen von
2018 final umgesetzt und ermöglicht somit nicht gestillten Kindern ein altersoptimiertes Angebot an Proteinen, die den Einsatz von Folgenahrung mit bedarfsgerecht reduziertem
Proteingehalt erlauben. Nestlé bietet als erster Hersteller ein dynamisches Stufensystem an, das eine altersoptimierte Eiweißzufuhr und damit ein Wachstum ähnlich gestillter Kinder
ermöglicht. Der angepasste Eiweißgehalt und die zudem hohe Qualität der Proteine zeichnen das neue Nestlé Stufensystem aus und unterstützen langfristig die gesunde Gewichtsentwicklung bei Kindern.

Expertinnen und Experten über die Rolle der Muttermilch in der Ernährung

Univ. Prof. Dr. Daniel Weghuber, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde
Zu Übergewicht und Adipositas bei Säuglingen und Kindern: „Übergewicht und Adipositas entsteht bei den allermeisten Betroffenen bereits vor oder unmittelbar nach der Einschulung. Eine erbliche Veranlagung spielt dabei eine erhebliche Rolle. Wir wissen jedoch inzwischen auch, dass die Zeit der Schwangerschaft, das Säuglings- und Kleinkindalter wichtige Zeitfenster sind, in denen das spätere kindliche Körpergewicht und
mögliche Folgeerkrankungen wesentlich geprägt werden. Die verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse weisen auf große Vorteile der Verbesserung der Ernährung und der  Lebensumstände im frühen Leben hin. Hierbei spielt die Förderung des Stillens und allgemein die Verbesserung der Qualität der Säuglings- und frühkindlichen Ernährung eine zentrale Rolle.
Zu Adipositasprävention und die Rolle der Muttermilch: „Eine wirksame Prävention von Übergewicht bei Kindern wird nicht durch einzelne Interventionen erreicht, sondern durch ein Bündel an Maßnahmen. Von wesentlicher Bedeutung ist die Ernährung des Säuglings. Die Förderung gesunder Essgewohnheiten und die Begrenzung des Konsums zuckerhaltiger  Getränke ab der frühen Kindheit sind von großem Nutzen. Das häusliche Umfeld ist besonders für kleine Kinder wichtig und kann durch Aufklärung und Stärkung der Familien  verbessert werden. Schul- und gemeindenahe Interventionen können effektiv sein. Dies können Standards für Lebensmittel, Getränke und körperliche Aktivität für  Tagespflegeeinrichtungen und Schulen, allgemeine Qualitätsstandards für Lebensmittel, die Kennzeichnung von Lebensmitteln auf der Vorderseite der Verpackung, die Besteuerung ungesunder Lebensmittel, die Beschränkung der Lebensmittelwerbung auf Kinder und andere Maßnahmen umfassen. Stillen reduziert das Risiko für Übergewicht. Die komplexe Zusammensetzung der Muttermilch ist hierfür verantwortlich. Neben der Körperzusammensetzung werden u. a. spätere Ernährungsgewohnheiten und –Vorlieben über die Muttermilch geprägt. Auch die Beikosteinführung wird beeinflusst. Auswahl und Vielfältigkeit der Lebensmittel zu Beikostbeginn, die Geschwindigkeit der Einführung und andere Faktoren  beeinflussen ebenfalls das spätere Ernährungsverhalten des Kindes.“

Katharina Wallner, Hebamme
Zu 1000 Tage – Ein magisches Zeitfenster: „Ein besonders prägendes Zeitfenster für die Entwicklung eines gesunden Immunsystems sind die ersten 1.000 Tage. Gemeint sind hierbei 270 Tage einer Schwangerschaft, 365 Tage des ersten Lebensjahrs und weitere 365 Tage bis zum zweiten Geburtstag. Damit ein Kind sich gesund entwickeln kann, sollten seine Eltern also idealerweise schon beim aufkeimenden Kinderwunsch einen gesunden Lebensstil führen, um die besten Voraussetzungen für den Nachwuchs zu schaffen. Heute weiß man  beispielsweise, dass Frauen, die übergewichtig und mit schlechten Ernährungsgewohnheiten schwanger werden, das Risiko ihres Kindes später mit Übergewicht zu kämpfen oder  zuckerkrank zu werden, erhöhen. Sobald das Baby auf der Welt ist, geht es dann natürlich gleich weiter mit der Einflussnahme auf die kindlichen Widerstandskräfte. Im Säuglingsalter gilt Muttermilch hierbei als einzigartiger Zaubertrank. Wird ein Baby gestillt, erhöht sich nachweislich der Schutz vor Allergien und anderen Volkskrankheiten (u. a. Adipositas, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen) um 25 bis 40 Prozent. Wenn nicht gestillt werden kann, stellt Anfangssäuglingsnahrung die beste Alternative dar, bis ein Baby schließlich mit dem Essen von fester Nahrung beginnt. Wann genau das ist, hängt sehr von der individuellen Entwicklung ab. Der Beikoststart sollte aber nicht vor Beginn des 5. Monats (17.  Lebenswoche) und nicht nach Ende des 6.Monats (26. Lebenswoche) erfolgen.“
Zu „Die Extraportion Liebe ist kalorienfrei“: „Wer ein Baby erwartet, erlebt große Veränderungen. Und das auf der ganzen Linie. Der eigene Körper gehört einem plötzlich nicht mehr alleine und Vieles geschieht nahezu unkontrollierbar. Ernährung gehört jedoch zu jenen Dingen, die beeinflusst werden können und die Extraportion Liebe ist ja glücklicherweise  kalorienfrei. Normalgewichtigen Schwangeren wird eine Gewichtszunahme von elfeinhalb bis 16 Kilogramm empfohlen. Übergewichtige Frauen sollten sich an der Untergrenze orientieren und sehr schlanke Frauen den oberen Bereich des empfohlenen Rahmens anstreben. Eine Schwangerschaft ist also kein Freibrief für die ungehemmte Völlerei. Essen für zwei ist ein längst überholter Rat aus Zeiten, in denen Menschen eher am „Hungertuch nagten“ als überernährt zu sein. Heutzutage ist stattdessen Übergewicht zu einer Zivilisationskrankheit geworden und schlechte Ernährungsgewohnheiten werden dem ungeborenen Kind schon über die Nabelschnur weitergegeben. Bereits bei einem Body-Mass-Index von über 25 sollte der
Gewichtsentwicklung gehörig Beachtung schenkt werden, denn Studien belegen, dass übergewichtige Schwangere und deren Babys höhere Risiken tragen. So gilt beispielsweise Adipositas als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Schwangerschaftsdiabetes und auch der mütterliche Stütz- und Bewegungsapparat wird überstrapaziert. Zudem steigt das Risiko
für organische Funktionsstörungen sowie kindliche Fehlbildungen und durch die sogenannte Präeklampsie, einer Form des schwangerschaftsbedingten Bluthochdrucks, kann es zu
Schäden an den Blutgefäßen des Mutterkuchens und zur Unterversorgung des Ungeborenen kommen. Da Kinder übergewichtiger Frauen selbst auch meist ein höheres Geburtsgewicht
aufweisen, sind Geburtsverletzung und die Wahrscheinlichkeit einer Kaiserschnittentbindung häufiger. Übergewichtigen Frauen wird eine rasche Umstellung der  Ernährungsgewohnheiten angeraten: Vollkornprodukte, eiweißreiche Kost, Obst und reichlich Gemüse sollten am Speiseplan stehen. Neben professioneller Ernährungsberatung können tägliche Bewegungseinheiten wie Spaziergänge, Schwimmern, Yoga oder Gymnastik helfen, um die Gewichtskurve nicht all zu steil ansteigen zu lassen.“
Zu „Muttermilch stillt mehr als nur den Hunger“: „Muttermilch ist ein grandioses Naturprodukt, in dem zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe enthalten sind. Die Bereitstellung ist  raffinierter als bei jedem anderen Drink, von der Verpackung ganz zu schweigen. Muttermilch ist immer wohltemperiert und am Anfang der Stillmahlzeit wässriger als am Ende. Genial, denn so löscht die wässrige Vordermilch zuerst den Durst, ehe die Hintermilch mit erhöhtem Fett- und Proteinanteil den Hunger stillt. Ernährt sich die Mutter ausgewogen und gesund, bekommt das Baby so alle Vitamine und Mineralstoffe im richtigen Verhältnis. Schon vor der Geburt nehmen Babys über den Mutterkuchen Eisen auf und legen einen Vorrat in ihrer Leber an, der bis zum sechsten Lebensmonat ausreicht und dann durch das Stillen weiter gespeist wird. In jedem Tropfen Muttermilch sind zudem Immunglobuline enthalten, die das Baby vor Bakterien, Infektionen und Viren schützen. Eine spezifische Eiweißzusammensetzung macht Antikörper zum Schutz gegen Infektionen und Allergien einsatzbereit. Auch ist Muttermilch reich an freien Aminosäuren, die den Aufbau des Gehirns, der Leber und der Netzhaut des Auges beeinflussen. Wenn es um die Abstimmung auf die kindlichen Bedürfnisse geht, reichen die Qualitäten des Stillens weit über die reine Ernährung hinaus. Denn Muttermilch stillt mehr als nur den Hunger. Während der Stillmahlzeiten wird ein inniges Band der Verbundenheit zwischen Mutter und Kind geknüpft. Stillen wirkt sich aber auch günstig auf die mütterliche Gesundheit aus, ist bequem und spart viel Geld.“

Dr. Mike Poßner, Medical Director Nestlé
Zu „Gesundes Wachstum mit dem Wunder Muttermilch“: „Wenn immer es möglich ist, sollte eine Mutter ihr Kind stillen, denn Muttermilch ist die beste Ernährung für Säuglinge. Muttermilch stellt ein natürliches dynamisches Stufensystem dar, welches das Kind stets altersgerecht mit der richtigen Menge Eiweiß in optimaler Qualität versorgt. Damit ist Stillen die Grundlage für gesundes Wachstum und Prävention vor einer unerwünschten Gewichtszunahme. Stillen ist die beste Ernährung für jeden Säugling. Gleichzeitig ist konsequente  Forschung wichtig, um mögliche Alternativen zu optimieren. Nestlé betreibt intensive Forschungen, um die Dynamik und Zusammensetzung der Muttermilch zu verstehen und basierend darauf hat Nestle als erster Hersteller geschafft, ein altersangepasstes Stufensystem zu entwickeln, welches eine altersentsprechende Eiweißzufuhr des Säuglings in optimaler Qualität im Laufe des ersten Lebensjahres und darüber hinaus sicherstellt.“

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