Gesundheit

Elektronische Medien führen zu auffälligem Verhalten bei Vorschulkindern

Wissenschaftler der Universität Leipzig haben herausgefunden, dass der Konsum von elektronischen Medien bei 2- bis 6-jährigen Kindern zu emotionalen und psychischen Verhaltensauffälligkeiten führen kann.

Kleinkinder mit Handy

„Wir haben bei unseren Untersuchungen festgestellt, dass Vorschulkinder, die täglich Smartphone oder Computer nutzen, ein Jahr später mehr Verhaltensauffälligkeiten wie Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit aufweisen als Kinder, die diese Medien nicht nutzen,“ resümiert Studienleiterin Dr. Tanja Poulain von der Universität Leipzig. „Kinder ohne Medienkonsum haben vergleichsweise auch weniger emotionale Probleme.“

Zusammenhang zwischen Handynutzung und Problemen mit Gleichaltrigen

Die Studie ergab aber auch, dass Kinder, die zum ersten Erhebungszeitpunkt mehr Probleme mit Gleichaltrigen haben, ein Jahr später häufiger elektronische Medien nutzen. Die Ergebnisse waren Resultate aus Fragebögen, die Eltern im Rahmen der LIFE Child-Studie zum Konsum elektronischer Medien ihrer Kinder ausfüllten. Die LIFE Child-Studie ermöglicht es, die individuellen Entwicklungsverläufe der Kinder langfristig zu begleiten, da die Studienteilnehmer ca. einmal im Jahr zur Untersuchung in die Studienambulanz kommen. Im Rahmen der aktuellen Studie stellten die Wissenschaftler Fragen zur Nutzung von TV/Video, Smartphone und Computer/Internet.

„Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass verstärkter Medienkonsum ein Risiko darstellt, Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln. Wiederum können Verhaltensauffälligkeiten auch zu einem vermehrten Konsum dieser Medien führen“, so Poulain. Daher raten die Leipziger Wissenschaftler, den Konsum elektronischer Medien äußerst gering zu halten und frühe Anzeichen von Verhaltensauffälligkeiten ernst zu nehmen.

Kinderstudienambulanz LIFE Child

Die Kinderstudienambulanz LIFE Child ist ein Projekt des Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig unter Leitung von Prof. Dr. Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Leipzig. Über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren werden die Teilnehmer der Langzeitstudie – Schwangere, Neugeborene, Kinder und Jugendliche – in ihrer Entwicklung begleitet und dabei ganzheitlich und interdisziplinär zu ihrer jeweiligen sozialen, psychischen und medizinischen Lebenssituation untersucht. Das LIFE Forschungszentrum wird im Rahmen der Sächsischen Landesexzellenzinitiative seit 2009 mit einer Summe von mehr als 38 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen und der EU gefördert.

Forum

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Insgesamt 0 Beiträge

Wir setzen Cookies auf dieser Website ein, um Zugriffe darauf zu analysieren, Ihre bevorzugten Einstellungen zu speichern und Ihre Nutzererfahrung zu optimieren. weitere Informationen

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close