Gesundheit

Erstickungsgefahr für Säuglinge im Kindersitz

Eine Studie der Universität Graz zeigt, dass bei Säuglinge, die unbeaufsichtigt im Kindersitz oder Buggy schlafen, Erstickungsgefahr droht.

Säugling im Kindersitz

Eltern sollten ihre Säuglinge nicht längere Zeit unbeaufsichtigt in Auto-Kindersitzen oder in Buggys lassen. Es ist denkbar, dass der vergleichsweise schwere Kopf des Babys nach vorne fällt und zu einer Beeinträchtigung im Bereich der Atemwege führt. Da kleine Babys noch keine so gute Kopfkontrolle haben, sind sie weniger in der Lage, die Position zu korrigieren. Das kann bis zur Erstickungsgefahr führen. Zu dieser Erkenntnis gelangte eine Studie der Universität Graz.

Kindersitze sind kein geeigneter Schlafplatz für Säuglinge

Insbesondere Frühgeborene bzw. Säuglinge unter 2500 g Körpergewicht könnten einer Grazer Studie zufolge gefährdet sein. „Im Gegensatz zu älteren Säuglingen reagieren sie noch nicht mit einer erhöhten Atemfrequenz, um dadurch eine bessere Sauerstoffsättigung zu erreichen“ berichtet. Studien-Koautor Prim.Univ.-Prof.Dr. Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). „Zum Schlafen sollte das Kind auf den Rücken – am besten in einem passenden Kinderschlafsack – in ein Kinderbett gelegt werden.“

Eltern sollten über Gefahr informiert sein

Die Raten von Plötzlichem Kindstod (SIDS) zuhause sind in den letzten Jahren deutlich gesunken, da Risikofaktoren wie Rauchen in der Schwangerschaft und Bauchlage im Schlaf den meisten Eltern bekannt sind und meist vermieden werden. Auch auf Kopfkissen, Polster (Nest) oder ein Fell sollten Eltern im Kinderbett verzichten, denn diese erhöhen ebenso das Risiko für Ersticken bzw. SIDS. „Doch wenn Eltern mit ihrem Kind unterwegs sind, ist nur wenigen bewusst, dass bestimmte Schlafpositionen für das Kind Risiken bergen, z.B. im Kinderwagen oder im Kindersitz. Verbringt das Kind längere Zeit in einem Autokindersitz, erhöht sich das Risiko einer Atmungsbeeinträchtigung. Diese Fälle sind zwar selten, aber Eltern sollten darüber informiert sein“, warnt Univ.-Professor Kerbl, der auch Vorstand der Abteilung für Kinder und Jugendliche im Landeskrankenhaus Hochsteiermark in Leoben ist und im Bundesland Steiermark die SIDS-Prävention leitet.

Plötzliche unerwartete Todesfälle bei Säuglingen außerhalb ihres Zuhauses traten einer aktuellen britischen Übersichtsarbeit zufolge häufig im Zusammenhang mit einem Autositz oder einem Kinderwagen auf.

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