"Die Impfung reduziert das Krebsrisiko
um mehr als 90 Prozent."

Elmar Joura Gynökologe, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Med-Uni Wien
Gesundheit

Impfung gegen HPV

Die krebsauslösenden Humanen Papillomviren (HPV) lassen sich nur durch eine Schutzimpfung im Alter zwischen neun und zehn Jahren wirksam bekämpfen.

Impfung gegen HPV

Jede fünfte Krebserkrankung wird weltweit von Infektionen verursacht, die großteils vermeidbar oder gut behandelbar wären. Eine dieser Infektionen ist der Befall durch Humane Papillomviren (HPV), mit denen sich sowohl Männer als auch Frauen anstecken können. Vier von fünf Personen stecken sich übrigens im Laufe ihres Lebens mit HPV an.

Das Immunsystem hat normalerweise das Potenzial, diese Viren abzuwehren. Auch wenn sich die Viren bereits in den Schleimhäute eingenistet haben, können sie durchaus von alleine wieder verschwinden. Doch die Viren sind clever, und es gelingt ihnen immer wieder, das Immunsystem auszutricksen. Bleiben sie im Körper, vermehren sie sich in den Zellen und können dort schlussendlich zu bösartigen Veränderungen führen.

Krebsauslöser HPV

Die Übertragung von HPV erfolgt am häufigsten durch sexuelle Kontakte, aber es kann auch bei der Geburt zur Übertragung von der Mutter auf das Kind kommen. HPV-Infektionen zählen übrigens zu den häufigsten sexuell übertragbaren Viruserkrankungen. Humane Papillomviren lösen jährlich rund 400 Fälle von Gebärmutterhalskrebs aus. Insgesamt gibt es 800 HPV-assoziierte Erkrankungen pro Jahr, darunter Penis-, Anal- und Rachenkrebs, von denen auch Männer betroffen sind.

„Diese Zahlen könnten in den kommenden Jahren deutlich sinken, denn die HPV-neunfach-Impfung bewirkt, dass das Krebsrisiko um mehr als 90 Prozent reduziert wird“, sagt Elmar Joura, Gynäkologe an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde an der Med-Uni Wien.

Kostenlose HPV-Impfung in Österreich

Als erstes Land weltweit bietet Österreich eine kostenlose HPV-neunfach-Impfung für Mädchen und Burschen an. Denn idealerweise sollte die HPV-Impfung möglichst früh vor Beginn der sexuellen Aktivität erfolgen, da die Immunantwort in dieser Altersgruppe am höchsten ist und bei ihnen auch seltener eine bereits stattgefundene HPV-Infektion vorliegt.

„Gesundheitspolitisches Ziel ist es“, so Joura, „HPV in Österreich möglichst auszurotten.“ Was laut Expertenmeinung nur mittels umfassender Durchimpfung erreicht werden kann. Ergänzend zur Impfung kommt eine Verbesserung des HPV-Screenings durch einen HPV-Test, der ähnlich wie ein Abstrich funktioniert. Dieser Test, so ein Positionspapier der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, kann das Auftreten von invasivem Gebärmutterhalskrebs um mehr als 70 Prozent reduzieren.

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