Medien

Junge Talente vor den Vorhang

Sie spielen in Kinofilmen mit, sind in Werbespots zu sehen oder stehen auf den Bühnen bekannter Theaterhäuser – junge Talente über die Faszination Schauspiel.

Wer hat als Kind nicht davon geträumt, einmal vor einer Kamera zu stehen, im Fernsehen zu sehen zu sein oder den Applaus begeisterter Zuseher zu bekommen. So viele Buben und Mädchen diesen Wunsch auch haben mögen, das Talent besitzen nur weniger Kinder und Teenies in Österreich – und noch weniger von ihnen werden regelmäßig für die begehrten Jobs gebucht, für den es auch jede Menge Disziplin braucht.

In die Wiege gelegt
Einer von ihnen ist der neun Jahre alte Samuel Fischer. Im Alter von nur zwei Monaten spielte er als Baby im Fernseh- film „Clara Immerwahr“ von Regisseur Harald Sicheritz mit. Mittlerweile ist Samuel ein erfahrener Jungschauspieler, dem das Talent in die Wiege gelegt wurde – auch Mama Martina und Papa Martin, mit denen er oft gemeinsam vor der Kamera steht, arbeiten als (Hobby)-Darsteller. Wie viele Auftritte Samuel, der derzeit im Theater in der Wiener Josefstadt in „Leopoldstadt“ in der Rolle des Heini zu sehen ist, schon hatte, weiß der Volksschüler nicht: „Es sind so viele gewesen, das kann ich gar nicht zählen. Aber besonders cool war der Hofer Werbespot oder ein Dreh im Familypark.“ Was Samuel an seinem „Zweitberuf“ besonders gut gefällt? „Vor einer Kamera zu stehen und Text aufzusagen. Wenn ich am Theater spiele, finde ich es auch toll, wenn das Publikum am Schluss applaudiert.“

Samuel Fischer, 9
Meine aufregendsten Jobs:
Unter anderem die beiden Kinofilme, in denen ich große Sprechrollen hatte und die ich im Sommer gedreht habe: „Die Macht der Kränkung“ und „Führer und Verführer“. Es fällt mir gar nicht schwer, dass ich mir den Text merke – meistens kann ich ihn in nur drei Tagen.

Was ich mit dem verdienten Geld mache: Ich darf 15 Euro von dem ausgeben, was ich verdiene – den Rest spare ich. Wenn ich groß bin, möchte ich mir nämlich einen Lamborghini kaufen. Am liebsten in Lila.

Wenn ich am Set lange warten muss: Dann übe ich meinen Text. Ich lerne auch für die Schule, schau aufs Handy oder esse gerne Gummibärli.

Katherina Klimenko, 14
Mein Karrierebeginn:
Ich war ca. neun Jahre alt als ich mit dem Schauspiel begonnen habe. Zuerst habe ich mit Theater gespielt, dann im Fernsehen. Am Beginn war ich in verschiedenen Filmen und Serien Komparsin, dann habe ich einen Werbesport für Rat auf Draht gedreht. Jetzt habe ich im Film „Omegakitten and the Mythicals“ gerade meine erste große Rolle gespielt.

Das Beste am Schauspielen: Wenn ich in andere Rollen schlüpfen und Neues ausprobieren kann. Ich schaue mir auch gerne Filme an und beobachte dann, wie andere Schauspieler ihre Rollen anlegen. Um langfristig Erfolg in dem Geschäft zu haben, braucht man in jedem Fall viel Motivation und man muss sein Ziel konsequent verfolgen.

Stefanie Schietz, 10

Warum ich Schauspielerin bin: Meine Mama hat früher Werbespots gedreht. Eigentlich wollte sie zuerst nicht, dass ich damit beginne – aber ich habe sie überredet.

Erfahrung: Mit fünf Jahren bin ich das erste Mal vor einer Kamera gestanden. Ich drehe Werbespots, aber auch Filme wie vor kurzem „Führer und Verführer“. So ein Filmprojekt ist eine große Sache, das konnte ich zum Glück in den Schulferien machen.

Der bislang beste Moment: Zu Silvester war ich im Werbeblock vor dem Silvesterstadl in zwei Werbespots zu sehen. Wir waren da bei meiner Oma und ich hab total laut geschrien, als ich mich im Fernsehen gesehen habe, weil ich mich so gefreut habe. Das war ein richtig toller Jahresabschluss.

Gleiche Leistung wie Erwachsene
Um andere zu coachen hat sich Martina Ehrlich-Fischer, seit Kindertagen im Film- und Modelgeschäft tätig, mit ihrer Agentur „Coaching bei Ina“ (https://coaching-by-ina.jimdosite.com) selbstständig gemacht. Sie möchte Newcomern ebenso wie „alten Hasen“ zu einem Karrierekick zu verhelfen. „Ich berate sie – darunter auch viele Eltern, deren Kinder schauspielen möchten – wie sie in der Branche Fuß fassen und wie und wo sie sich bewerben können“. Ihr Tipp für Eltern: „Man muss sich im Klaren sein, dass es nicht so einfach ist – und die Kinder viel Disziplin und Durchhaltevermögen brauchen. Es ist eine richtige Arbeit, bei der Kinder die gleiche Leistung bringen müssen, wie wir Erwachsene. Für einen 10-Sekunden-Spot muss man mitunter 10 Stunden arbeiten. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sich die Kinder am Set wohlfühlen und an der Arbeit Freude haben.“

Drei Schauspiel-Geschwister
Auch Stefanie Schietz ist Jungschauspielerin aus Leidenschaft – ebenso wie ihre jüngeren Zwillingsbrüder. Sie war schon als kleines Kind in Werbungen zu sehen und spielt im Schultheater. „Stefanie war das erste meiner Kinder“, sagt Maria Schietz, „das mit dem Schauspiel begonnen hat. Jetzt sind alle drei dabei. Mir ist wichtig, dass meine Kinder beim Drehen nicht überfordert werden. Stefanie würde ja am liebsten jeden Nachmittag drehen, aber da müssen wir Eltern dann schauen, dass es sich in Grenzen hält und es sich mit der Schule ausgeht.“ Was Stefanie am besten gefällt: „Dass ich mich in andere Charaktere hineinversetzen kann – und wie sie denken und fühlen.“

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