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Mobbing als Thema im Theater: „Ich, Malvolio“ im THEO

Am 17. April 2020 feiert Tim Crouch's Ein-Personen-Stück "Ich, Malvolio", das auf der Figur des Verwalters von Shakepeares "Was ihr wollt" basiert, im TheaterOrt für junges Publikum in Perchtoldsdorf Premiere.

Einem Mann, der heimlich verliebt ist, werden deshalb böse Streiche gespielt. Er wird verspottet und verhöhnt. Ein klarer Fall von Mobbing – ein Thema, das leider nach wie vor aktuell ist. Der Mann, um den es geht, ist die Figur des Malvolio von William Shakespeare. Seine Geschichte können Menschen ab 12 Jahren von 17. April bis 17. Mai 2020 auf der Bühne des THEO mitverfolgen.

Angesprochenes Publikum

Victor Kautsch übernimmt die Rolle des Malvolio. In dieser fordert er das Publikum auf, ihm beim Freitod zu helfen und fragt es direkt, wieso über ihn gelacht wird.

Indem er die Rolle des Mobbing-Opfers annimmt, indem er sich selbst ausliefert, drängt er gleichzeitig die Zuschauer unmerklich in die Rolle von Mobbern. Malvolio fordert das Publikum dazu auf, über ihn zu lachen, um es danach eben dafür zu kritisieren.

THEO

Zitatzeichen

Die Thematik des Stücks – Mobbing – geht nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch die Erwachsenen an.

Malvolio gibt die Geschehnisse am Hof aus der Sicht der Dienerschaft wieder. Das Publikum bekommt Einblick in das Chaos und die absurden Verwirrungen, die sich dort zutragen. Im Mittelpunkt steht aber die Geschichte des Malvolio.

Vorkenntnisse über das Stück braucht man nicht um die Handlung verstehen zu können. Die Geschichte wird durch den Monolog klar und verständlich erzählt.

Er (Anm.: Malvolio) ist böse und sarkastisch, anklagend, trotzig, aber auch desillusioniert und verletzt und er verstrickt von Beginn an die Zuschauer direkt in seine Geschichte von grobem Mobbing."

THEO

Zitatzeichen

„Ich, Malvolio“ ist – nach „Ich, Banquo“ (Macbeth), „Ich, Caliban“ (Der Sturm) und „Ich, Bohnenblüte“ (Sommernachtstraum) – der vierte Shakespeare-Monolog aus der Feder des experimentellen englischen Theatermachers Tim Crouch. Er schreibt für ein junges Publikum und erzählt aus der Perspektive der Nebenfiguren in Shakespeares Stücken.

Das Thema Mobbing ist damals wie heute ein Thema. Es findet in allen gesellschaftlichen Gruppen und Schichten statt. Die Frage ist z.B. auch, wo hört der Spaß auf und fängt Gemeinheit an, wieso machen wir mit, wenn über andere gelacht wird, wenn ihre Schwächen aufgedeckt werden? Oder wieso lachen wir, wenn jemand stolpert und hinfällt? „Ein Stück als Provokation, als Aufruf, sich an der eigenen Nase zu fassen.“ (THEO)

Regie führt Hans-Peter Kellner. Der renommierte Regisseur startete seine Karriere als Regieassistent z.B. am Volkstheater, im Theater Drachengasse und am Ronacher. Später arbeitete er bei der Royal Shakespeare Company in Berlin, am Vienna’s English Theatre, Tiroler Landestheater, Niederösterreichisches Landestheater, am Londoner Gate Theatre uvm.

Wann? Wo? Wie viel?

„Ich, Malvolio“ wird an folgenden Terminen jeweils um 18:00 Uhr im THEO in Perchtoldsdorf (Beatrixgasse 5a, 2380 Perchtoldsdorf) gespielt:

  • 17., 18., 19., 24. und 26. April 2020
  • 1., 2., 3., 15., 16. und 17. Mai 2020

Kosten: € 14,- pro Person

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