Medien

Schul-TV 2.0 – die neue Fernsehwelt

Kochsendungen, die zum Nachmachen einladen, verständliche Nachrichten für Kinder und Jugendliche und Reportagen, die Einblicke in andere Welten ermöglichen – das neue ORF-Schulfernsehen wurde für familiii von einem Schüler getestet.

Homeschooling, reduzierte Bewegungsmöglichkeiten, keine Treffen mit Freunden – die Corona-Krise stellt Eltern und Kinder vor verschiedenste Herausforderungen. Fernsehen kann da mitunter eine willkommene Ablenkung von Stress und Langeweile sein. Damit das auch mit lehrreichen Erfahrungen verbunden wird, hat der ORF mit Beginn der Krise und den Schulschließungen das Schulfernsehen eingeführt. Das freilich ist keine neue Erfindung: Legendär ist etwa der TV-Russisch-Sprachkurs, ausgestrahlt zwischen 1974 und 1992.

Schulfernsehen neu erdacht

Mittlerweile ist das Angebot deutlich weitreichender als einst: So begleitet seit 18. März eine tägliche Programmleiste Kinder und Jugendliche durch den Vormittag. Von 6:00 bis 9:00 werden Sendungen für Vorschul- und Volksschulkinder gezeigt, ab 9:00 folgen Programme für ältere Kinder und Jugendliche im Rahmen der Reihe Freistunde. Schüler und Lehrer können sich dabei von zuhause aus mit Videos und Botschaften einbringen. Gezeigt werden Dokus, Info-Beiträge und Erklärstücke sowie stündlich eine speziell für die Zielgruppe gestaltete ‚Zeit im Bild‘ – die ZIB ZACK. Wer am Vormittag keine Zeit hat, kann alle Programme in der ORF-TVthek (TVthek.ORF.at/freistunde) nachschauen.

Eine große Bandbreite

Irina Oberguggenberger ist Sendungsverantwortliche der ORF1 Freistunde. Sie sagt, dass es bei der Programmgestaltung durchaus Herausforderungen gegeben hat: „Wir machen Fernsehen für Zehn- bis 18-Jährige und müssen es schaffen, möglichst alle Schülerinnen und Schüler in diesem Altersspektrum abzuholen. Das ist schwierig, weil natürlich gerade in diesem Altern die Wissensstände und Lebenswelten sehr weit auseinander liegen.“ Hinzu kommt, dass die im Fernsehen gezeigten Inhalte möglichst auch dem aktuellen Lehrplan der Schüler entsprechen sollen. Deshalb bekommt der ORF aktuell Unterstützung vom Bildungsministerium.

Schulfernsehen im Test

Bunt, kurzweilig und edukativ möchte man seitens des ORF das Programm für die jüngsten Zuschauer gestalten. Schüler sollen unterhaltend informieren und damit auch Lehrer und Eltern in dieser Ausnahmesituation entlastet werden. Doch wie kommen die Sendungen beim Zielpublikum an? Das hat Maximilian, 10, für familiii getestet. Der Schüler hat sich fünf verschiedene Sendungen angeschaut und bewertet. Seine Favoriten: Die Kochsendung Schmatzo und die Kindernachrichtensendung ZIB Zack. „Die Nachrichten“, sagt Maximilian, „waren spannend und man hat viele interessante Sachen erfahren – auch über Corona.“ Was beim Test besonders auffällt: dass die Moderatoren gut ausgewählt scheinen. Denn sowohl Fanny Stapf, Moderatorin der Freistunde, als auch Bestseller-Autor Thomas Brezina, der unter anderem die Ratsendung Museum AHA präsentiert, machen, so Maximilian, alle ihre Sache gut: „Sie sind nicht nur lustig und sympathisch – mir hat gefallen, dass sie auch komplizierte Inhalte verständlich erklären können.“

Generation Social Media

Dabei ist klar: Mit Schulfernsehen der 1970er-Jahre könnte man Kinder und Jugendliche in Zeiten von Instagram und Tiktok nicht begeistern. Irina Obergurgler sagt, dass die Aufmerksamkeitsspanne bei Kindern und Jugendliche, die in einem von Social Media geprägten Alltag leben, eine andere ist, als bei Erwachsenen. Deshalb arbeitet man in der ORF-Freistunde viel mit Grafikelementen und Musik, um Beiträge kurzweiliger zu gestalten. „Abwechslung ist das A und O. Man darf nicht erwartbar sein,“ so die Sendungsverantwortliche, „und muss sich weiter entwickeln.“ Die ORF1 Freistunde etwa möchte sich dabei jeden Tag neu erfinden und probiert daher oft Dinge im Studio aus, die vielleicht auch schiefgehen. Obergurgler: „Kinder verzeihen Hoppalas leichter als Eltern. Das heißt nicht, dass die Inhalte seicht sind oder alles immer lustig sein muss – denn Kinder und Jugendliche wollen sich informieren und sind wissbegierig.“

 

UNSER TESTER
Maximilian Rosmann
Alter: 10 Jahre
Maximilian geht in die vierte Klasse Volksschule. Seine Hobbys sind Tennis spielen, Schwimmen, Keyboard spielen und Basteln.

Das sagt Maximilian über die Sendungen im Schul-TV

Schmatzo

Info: Kochsendung
Bewertung: familiii-Tester Maximilian gefällt an der Sendung mit Haubenkoch Alexander Kumptner, „dass die Rezepte zu den Gerichten gut erklärt werden. Man bekommt richtig Lust, selber etwas zu kochen.“

Freistunde

Info: Bildungssendung
Bewertung: Maximilien findet, dass Fanny Stapf mit ihrer „lustigen und sympathischen“ Art eine gute Moderatorin ist. „Die einzelnen Beiträge sind informativ. Mir hat vor allem ein Bericht über Tennis gefallen.“

Museum AHA

Info: Ratesendung
Bewertung: „Ich mag die Bücher von Thomas Brezina — und auch die Sendung moderiert er gut“, sagt Maximilian. Auch das Konzept gefällt dem Schüler: „Man hat Spaß beim Rätseln und lernt dabei auch neue Sachen.“

Okidoki

Info: Kinderprogramm
Bewertung: Für das Okidoki-Konzept konnte sich der familiii-Tester nicht so recht begeistern. „Ich habe eine Bastelsendung gesehen, aber das wurde ein bisschen zu schnell erklärt. Die Moderatoren waren aber nett.“

ZIB ZACK

Info: Nachrichten für Kids
Bewertung: Die ZIB ZACK begeistert den familiii-TV-Tester: „Die Nachrichten sind für Kinder verständlich gemacht – und man erfährt viele spannende, neue Sachen aus der ganzen Welt.“

Forum

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Insgesamt 0 Beiträge

Wir setzen Cookies auf dieser Website ein, um Zugriffe darauf zu analysieren, Ihre bevorzugten Einstellungen zu speichern und Ihre Nutzererfahrung zu optimieren. weitere Informationen

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close