Erziehung

Sympathische Helden sind die neuen Vorbilder der Jugend

Die neue Studie der t-factory unter 11- bis 17-Jährigen über ihre Leitbilder und Ideale zeigt, dass alte Werte bei den Jungen wieder ganz hoch im Kurs stehen.Gefragt sind sympathische und glaubwürdige Heldinnen und Helden.

Mädchen als Superheldin

Corona hat wenig Neues ins gesellschaftliche Leben gebracht, vielmehr hat es lediglich schon Vorhandenes verstärkt. Vor allem die retrotopischen, vormodernen, irrationalen, konservativen, nostalgischen Werthaltungen, Einstellungen und Lebenspraktiken. Die Menschen grenzen sich wieder ab, bunkern sich ein, versuchen das Fremde auf Distanz zu halten. Wir erleben eine Renaissance des Cocoonings. Lebensideale und Alltagshandlungen werden „retraditionalisiert“. Man greift wieder zurück auf Altbewährtes, das im Trubel und der Euphorie des Fortschritts in Vergessenheit geraten ist. Und der größte Wunsch der Jugend für 2021 ist: MEHR EHRLICHKEIT. Zu diesen Erkenntnissen gelangt die neueste Jugendstudie der t-factory, bei der im Dezember 2020 400 Kinder und Jugendliche in ganz Österreich über ihre Ideale und leitbilder befragt wurden.

Die Rückkehr der Helden und Heldinnen

Die Jugend eifert wieder alten Werten wie Ehrlichkeit, Charakterstärke, Mut und Ehrgeiz nach. Vorbilder müssen sympathische und durchsetzungsstarke Helden und Heldinnen sein.

Helden und Heldinnen kommen aus dem lebensweltlichen Nahbereich

Ihre wichtigsten Vorbilder finden die Jugendlichen in der Familie und im Freundeskreis. Es sind Mütter, Väter, Großeltern, Geschwister und Freunde.

Eine Zeit der Helden ist auch eine Zeit der Antihelden

Die Antihelden und Antiheldinnen der „Kids“ kommen aus Politik und der Model- und Influencer-Branche. Die Inszenierung der reinen Oberfläche ohne jegliche Substanz war gestern. Heute geht es um ehrliche Menschen mit Charakter, Grundsätzen, Gemeinsinn, Willensstärke, Fähigkeiten und Kompetenzen.

Vorbilder sind Menschen mit Substanz, mit Idealen und Willensstärke

Unter den Idealtypen, die den Jugendlichen zur Bewertung vorgelegt wurden, wurden Zugehörige zum Typus des ehrlichen und durchsetzungsstarken Idealisten am häufigsten ausgewählt. Um Vorbild zu sein, braucht man heute ein ehrliches Anliegen, für dessen konsequente Verfolgung auch persönliche Nachteile in Kauf genommen werden. An der Spitze des Rankings standen am Ende Martin Luther King und Greta Thunberg. Am vierthäufigsten wurde Anne Frank genannt. Weiters im Spitzenfeld die Sportler Neymar und Dominic Thiem sowie die Musikstars Billie Eilish und Ed Sheeran.

Traditionelle Werte und posttraditionelle Freizeitgestaltung

Trotzdem die Werthaltungen der Jugendlichen immer traditioneller werden, ist ihre Freizeitpraxis hypermodern. Freizeit ist überwiegend Medienzeit, digitale Medienzeit. Wenn man nicht gerade Musik hört, befindet man sich auf Social Media-Plattformen, surft im Internet oder spielt Online- oder Computer-Games. Zum Ausgleich und für den Erhalt der körperlichen Attraktivität wird Sport betrieben. Zeitschriften lesen, Theater, Konzerte und Oper liegen am Ende des Rankings der Freizeitaktivitäten. Die Lockdowns der letzten Monate haben zu einem wahrlichen Koch-Boom geführt. Ein Drittel der Kids kocht häufig, ein weiteres Drittel manchmal. Selbst kochen statt Fastfood scheint die Devise in Corona-Zeiten zu lauten.

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