Erziehung

Kochen mit Kindern ist für den Nachwuchs erfüllend

5 Gründe warum gute Küche nicht nur Teller, sondern Kochen mit Kindern auch den Nachwuchs erfüllt. Gerade in den Ferien ist Zeit für gemeinsame Kocherlebnisse.

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Kinder in der Küche? Heute für manche Eltern mit zu viel Aufwand verbunden, weil sie befürchten, dass das Kochen mit den Kindern mindestens eine Grundreinigung und im ungünstigsten Fall Renovierungsarbeiten nach sich zieht.

Lassen Sie sich von „Happiness Cook“ Ulla Voepel erklären, warum Kinder unbedingt in die Küche gehören – weil es keine bessere Vorbereitung auf das Leben gibt; und ganz bestimmt keine, die den Kindern mehr Freude bereitet. Koch-Expertin und Buchautorin Ulla Voepel konnte in den letzten Jahren unglaubliche Erfolge feiern, mit dem Kochbuch „Wine, Dine & Happiness“, der eigenen Marke „Cook Ulla“, als Sommelier beim International German Wine Award und in diversen TV-Sendungen.

Ulla Voepel betreibt im Bergischen Land seit Jahren sehr erfolgreich ein Hotel mit Restaurant, Weinkeller und Kochschule – und sie ist sicher, dass sie nie so weit gekommen wäre, wenn sie nicht schon als kleines Mädchen ständig mit ihrer Mutter und später auch mit ihren Söhnen gekocht hätte. Sie weiß deshalb genau, wie wichtig das Kochen mit Kindern für die Entwicklung der Kleinen ist und stellt Ihnen nachfolgend gleich 5 wichtige Gründe dafür vor:

Grund 1: Sie verbringen "echte Qualitätszeit" mit Ihren Kindern

Klar, es kostet etwas Zeit, wenn die Kinder beim Kochen mithelfen. Aber nur kurz viel mehr Zeit, weil Sie blitzschnell Strategien entwickeln werden, um ihre Kinder sinnvoll und gefahrlos zu beschäftigen. Dabei fällt dann das Reden ganz leicht – und Sie erfahren viel mehr über die Gedankenwelt Ihrer Kinder, als Sie durch gezielte Nachfragen herausbekommen würden.

Vielleicht noch viel wichtiger ist für die Kinder die Möglichkeit, einfach etwas auszuprobieren – ohne Noten, ohne eine Bemerkung dazu, wie das wohl besser ginge oder schneller zu bewerkstelligen sei.

Grund 2: Es gibt kaum ein besseres Lehrprogramm

Jede Zubereitung einer Mahlzeit ist ein kleines, umfassendes Projekt, bei dem mehrere Arbeitsschritte in geordneter Form ablaufen müssen, damit das Ergebnis befriedigt. Wenn Ihre Kinder beim Kochen mithelfen dürfen, werden Sie ihnen deshalb viele Fertigkeiten beibringen und viele Fähigkeiten mit ihnen einüben:

– Beim Zusammenstellen der Zutaten lernt ihr Kind, wie Dinge abgemessen werden, dass aus Einzelteilen etwas Neues entstehen kann.

– Beim Umrühren lernt Ihr Kind, Arme und Hände geschickt und mit dem richtigen Krafteinsatz zu benutzen.

– Wenn es dann irgendwann einmal selbst schneiden darf, lernt es, dass Menschen gefährliche Werkzeuge benutzen, deren Gebrauch besondere Sicherheitsmaßnahmen (Krallengriff, der dem Schnitt in den Finger vorbeugt) und besondere Aufmerksamkeit erfordert.

All das sind nur Beispiele, tatsächlich lernt Ihr Kind beim Mitkochen noch sehr viel mehr. All das lässt sich auch an irgendwelchen Spielzeugen erlernen, der Lerneffekt ist nur erheblich größer, wenn es „wirklich um etwas geht“. Sie bringen Ihren Kindern darüber hinaus bei, wie man eine komplexe Aufgabe angeht – von der Planung bis zum Abschluss, der im Fall der Essenszubereitung auch noch (fast) immer zu einem Erfolg führt.

Grund 3: Der optimale Weg zur Entwicklung gesunder Nahrungs-Instinkte

Wissen Sie, wie in der besten und teuersten Klinik der Schweiz Kinder behandelt werden, die schon in frühester Jugend Essstörungen entwickelt haben? Eltern und Kinder dürfen auf einer wasserfesten Unterlage auf dem Boden Platz nehmen, um unter therapeutischer Betreuung gemeinsam mit Lebensmitteln „herumzumanschen“. Die Therapie zielt hier wohl auch auf Eltern ab, die in sterilen Küchen den normalen Umgang mit Nahrungsmitteln verlernt haben (oder die Küche nur noch zum Aufwärmen von Fertiggerichten nutzen).

Wenn Ihre Kinder „mitkochen“ dürfen, sobald sie Interesse zeigen, lernen sie nebenbei und ganz von alleine, wie sich unsere Nahrung zusammensetzt. Sie lernen, wie die Lebensmittel aussehen, riechen, schmecken, zubereitet werden müssen.

Dabei werden sie hoffentlich sehr viele verschiedene Lebensmittel kosten – Sie sollten Kinder unbedingt von klein an zum Probieren ermutigen, weil sie nur so viele verschiedene Geschmacksnuancen kennenlernen und die Neugier auf weitere, bisher unbekannte Geschmackserlebnisse entwickeln. Dabei werden die Kinder sicher auch einmal etwas zu viel rohen Kuchenteig oder Kirschen probieren – und daraus lernen, dass nicht jedes Lebensmittel in jeder beliebigen Menge verzehrt werden darf.

Alles zusammen entwickelt den gesunden Instinkt für Nahrung, der im genetischen Programm eines jeden Menschen angelegt ist. Dieser Instinkt entwickelt sich nur dann zu einem wirklich gesunden Appetit, wenn ein Kind die ganze Nahrungsvielfalt kennenlernen und kosten darf.

Grund 4: Teambuilding für die Familie

Im Alltag der modernen Familie ist die gemeinsame verbrachte Zeit meist ein rares Gut. Es ist schön, dass heute jedes Familienmitglied seinen Interessen nachgehen kann, die gemeinsame Zeit darf darüber nur nicht verloren gehen.

Nutzen Sie die „Küchenzeit“, machen Sie sie zu einer Zeit der Familie. Wenn Sie die Kinder immer wieder in spannende, altersgerechte Küchenprojekte (von „schön verzierte Häppchen zubereiten“ über „Plätzchen backen“ bis „Grill kaufen, zusammenbauen, einweihen“) einbeziehen, wird Ihre Familie zu einem „eingeschworenen Team“, das auch die unvermeidlichen Konflikte besser bewältigt.

 

Grund 5: Die Küche wird wieder zum Lebensraum

Kinder so normal aufzuziehen, wie es rund 99 % der Menschheitsgeschichte üblich war – sie immer und überall „mitzuschleppen“ und wo immer möglich am Leben der Großen teilhaben zu lassen, erfordert heutzutage eine Reihe bewusster Entscheidungen, die im (kinderlosen) Umfeld vielleicht schon als ungewöhnlich empfunden werden. Dabei gibt es überhaupt erst seit ein paar hundert Jahren Krippen, Kindergärten und Schulen für alle, während die Menschen seit gut 300.000 Jahren Kinder gebären und aufziehen.

In der eigenen Küche haben Sie die Möglichkeit, Ihre Kinder voll in Ihr Leben einzubeziehen, ohne dass sich irgendein Außenstehender daran stören kann. Nutzen Sie diese Möglichkeit, und wenn die „Kinderarbeit“ doch einmal bleibende Spuren hinterlässt, wird Ihre Küche dadurch vermutlich nur zu einem noch lebendigeren Lebensraum.

Kinder auf das Leben vorbereiten

Kindererziehung heißt, die Kinder auf das Leben vorzubereiten. Natürlich auch, in dem die Kinder in die Nahrungszubereitung einbezogen werden – wie sollen sie sonst lernen, woraus eine vernünftige Ernährung bei uns Menschen besteht? Wenn Sie Ihr Kind in der Küche mithelfen lassen, stärken Sie von frühester Jugend an seine Selbstwirksamkeit und sein Selbstbewusstsein – und „nebenbei“ natürlich auch seine Fähigkeit, sich gesund zu ernähren.

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