Erziehung

„Man betrachtet alles zu ernst“

Buchautor und Zweifachpapa Norbert Golluch über Helikoptermütter und Gutenachtgeschichten.

Kann man sich aufs Vatersein vorbereiten?
Natürlich kann man von den Erfahrungen anderer Väter profitieren, aber letztendlich kommt es immer anders, als man denkt, denn die Situationen, die man mit Kindern erlebt, sind auf so großartige Weise einmalig – und das gelebte Leben ist immer anders.

Was möchten Sie mit Ihrem Buch erreichen?
Zum einen Menschen unterhalten. Doch das geschieht immer seltener, und man versucht mehr und mehr, sie zu belehren. Außerdem möchte ich mitteilen, was ich als Vater erlebt habe, und vielleicht profitieren andere Männer ja davon und denken sich: „Warum soll ich ohne Kinder bleiben?“ Denn ich glaube, dass Kinder das Großartigste sind, was man in seinem Leben schaffen kann.

Ich war bei meiner ersten Tochter beruflich sehr engagiert und erst bei meiner zweiten Tochter habe ich bemerkt, was ich verpasst habe.

Norbert Golluch, Buchautor

Zitatzeichen

Geht man heutzutage zu ernst an das Thema Vaterschaft heran?
Der Hang zur Perfektion hat auch die Kindererziehung erfasst, und man betrachtet alles zu ernst. Wenn ich an die Helikoptermütter denke, die ihre Kinder vom dritten Fremdsprachenkurs zum Tennis und weiter in den Musikunterricht bringen, damit sie eine gigantische Karriere hinlegen, wird mir angst und bang. Kinder brauchen keinen Terminkalender, der von morgens bis abends verplant ist.

Was ist Ihnen als Vater leichtgefallen und was war herausfordernd?
Als meine Töchter klein waren, hatte ich das gleiche „entsorgungstechnische“ Problem, das viele Väter haben. Zwischen zwei und zwölf Jahren waren sie mir am meisten zugewandt, und immer, wenn ich mich darauf eingelassen habe, hat es sehr gut funktioniert. Viele Väter sitzen abends auf dem Sofa und schauen fern, statt eine Gutenachtgeschichte vorzulesen. Doch dabei entgehen ihnen Abenteuer und gemeinsame Zeit mit ihren Kindern. Ich war bei meiner ersten Tochter beruflich sehr engagiert und erst bei meiner zweiten Tochter habe ich bemerkt, was ich verpasst habe.

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