Golden Generation

So wichtig sind Enkelkinder für Großeltern

Enkelkinder können bei Großeltern jene Lücken schließen, die eventuell beim Abschied des Berufslebens aufreißen - vor allem das Gefühl, gebraucht zu werden. KOLUMNE von Elisabeth Mayer, Hilfswerk NÖ-Expertin.

Großeltern mit Kindern

Großeltern haben Zeit, sind geduldig, offen und wissen, dass vieles, was nicht so schön ist, auch wieder vorbeigeht. Großeltern spielen oft eine ganz besondere Rolle im Leben ihrer Enkel – und umgekehrt. Worin liegt der Schlüssel dieser besonderen Großeltern-Enkel Beziehung?

Gemeinsamkeiten in unterschiedlichen Lebensphasen
Auf den ersten Blick würde man es eher nicht vermuten, aber wenn man genauer hinschaut wird klar: Großeltern und ihre Enkel haben einige Gemeinsamkeiten. Großeltern stehen, wenn auch nicht in dem Tempo wie ihre Enkel, ebenfalls vor großen Entwicklungsaufgaben. Dem Abschied von ihrem Berufsleben, ihrem Lebenspartner oder langjährigen Freunden etwa. Großeltern erfahren durch ihre Enkelkinder in einer innigen Beziehung Trost, und dies kann ihnen dabei helfen, sich im Leben neu zu orientieren. Umgekehrt helfen Großeltern ihren Enkelkindern, sich frei zu machen von kindlichen Bindungen und in die Welt hinauszugehen.

Die einzigartige Großeltern-Enkel-Beziehung.
Großeltern sehen die Kinder in der Regel nur für einen begrenzten Zeitraum. Doch in diesem schenken sie ihnen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Nicht selten lesen Oma und Opa ihren Enkerln deshalb jeden Wunsch von den strahlenden Kinderaugen ab. Sie verwöhnen die Kleinen, helfen ihnen neue Dinge zu erlernen und tragen mit ihren Erzählungen und Geschichten Wissen und Vergangenheit weiter. Dies alles ist wichtig für den Familien- zusammenhalt und stärkt die Beziehung zwischen Großeltern und Enkel. Enkelkinder fühlen sich durch diese ungeteilte Aufmerksamkeit besonders wichtig, geborgen und wertgeschätzt. Diese positiven Erinnerungen und Erlebnisse der Großeltern-Enkel-
Beziehung prägen die Heranwachsenden in ihrer Persönlichkeit und wirken sich günstig auf ihre Entwicklung aus. Noch Jahre später denken deshalb viele Menschen gern an ihre Zeit mit den Großeltern zurück: an bestimmte Gerüche wie den leckeren Apfelkuchen, an gemeinsame Aktivitäten wie den wöchentlichen Besuch im Schwimmbad oder bestimmte Attribute wie Opas dicke Augenbrauen.

Enkelkinder halten Großeltern jung und fit
Die meisten Großeltern empfinden Stolz und Freude, wenn sie an ihre Enkelkinder denken. Eine innige Großeltern-Enkel-Beziehung gibt ihnen das Gefühl, gebraucht zu werden, hält sie jung und gibt ihrem Lebensalltag wieder richtigen Schwung. Darüber hinaus erfahren ältere Menschen in der Großelternrolle eine gesellschaftliche Bestätigung. So fanden Forscher der Edith Cowan University heraus, dass bei Großeltern, die Enkel betreuen, sich die Lebenserwartung der Großeltern verlängern kann. Die Betreuung der Enkelkinder kann das Leben der Senioren sogar um bis zu fünf Jahre verlängern.

Eine innige Beziehung zwischen den Großeltern und ihren Enkeln lässt die ältere Generation auch davon profitieren, dass durch Kinder viel Neues entdeckt wird. Enkelkinder erweitern ihren Horizont und halten sie fit. So mancher über 70-Jährige hat beispielsweise erst durch seine Enkel den Zugang zum Internet oder Smartphone gefunden und ist damit anderen Altersgenossen ein Stückchen voraus.

Tipps für gemeinsame und sinnvolle Freizeitgestaltung

Diese Aktivitäten machen Großeltern und Enkel gleichsam viel Spaß:
• Geschichten erzählen oder Geschichten gemeinsam erfinden
• mit Kochtöpfen, Löffel und Topfdeckel musizieren
• „alte-Spiele-neu-entdecken“ – aus Omas/Opas Kindheit
• Kuchen backen (auch Sandkuchen in der Sandkiste)
• mit Decken und Pölstern ein „Decken-Haus“ bauen
• einen Tag im Tiergarten/Zoo verbringen
• „Verstecken spielen“
• Regenwürmer und Käfer beobachten
• Marmelade einkochen
• ein Baumhaus bauen
• im Frühling die ersten Schneeglöckchen suchen
• im Sommer ins Schwimmbad gehen, im Winter Schneemann bauen
• im Herbst einen Blätterhaufen machen und hineinspringen
• zu Weihnachten Kekse backen

 

Elisabeth Mayer
Hilfswerk NÖ-Expertin im Bereich Kinderbetreuung & Bildung sowie ausgebildete Kindergarten- und Hortpädagogin

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