…was die Welt im Innersten zusammenhält

Mit einer guten Allgemeinbildung können Eltern ihren Kindern etwas auf ihren Lebensweg mitgeben, das ihnen immer wieder nützlich sein kann. Das beginnt in der Schule und sorgt auch dafür, sich stets sicher und souverän durch jede Lebenslage bewegen können. Natürlich sollten Eltern nicht über das Ziel hinausschießen und ihre Kinder permanent und möglichst unterschwellig mit mehr oder weniger beliebigem Wissen vollstopfen. Stattdessen sollte der schon erlangte Wissensschatz und die bereits entdeckten Interessen mit Spaß vertieft werden. Und vielleicht tun sich dabei auch neue, spannende Gebiete auf. „Eltern sind hier in der Pflicht, weil in der Pädagogik gilt: Man kann die Kinder erziehen wie man will, sie machen einem doch alles nach. Wer selbst Bücher liest, wird sehen, dass auch die Kinder Bücher lesen“, so der Experte von Lernquadrat. Wer selbst nur vor dem Fernseher sitzt und beim Abendessen am Handy tippselt, darf sich nicht wundern, wenn die Kinder das auch tun. Viele Wissensbereiche lassen sich am besten durch familiäre Aktivitäten wie beispielsweise Hobbys, Ausflüge, Exkursionen, Ferienreisen oder Besichtigungen erschließen. Und was für die Eltern gilt, gilt auch für die Lehrer. „Ja, auch Lehrer müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Die Pädagogik des erhobenen Zeigefingers ist ja seit 40 Jahren als nicht zielführend erkannt worden. Wir Lehrer nehmen natürlich das eigene Fach für wichtig, müssen aber auch weiterhin auf die Querverbindungen hinweisen, auch wenn Schulkinder meist nur das lernen wollen, was dann zum Test kommt und nicht die Querverbindungen zu anderen Fächern“, so Zimmermann.

Ist es heute überhaupt noch notwendig, sich ein breites Grundwissen anzueignen? Immerhin können wir uns mit unseren smarten Geräten und dem beinahe überall verfügbaren Internetzugang jegliches Wissen der Welt mit wenigen Klicks er- schließen. Verhindert also die schnelle Verfügbarkeit von Wissen, z. B. über Google, eine nachhaltige Allgemeinbildung? Dazu Zimmermann: „Lexikalisches Wissen und Zusammenhänge sind wie Sprache: Was nützt es, wenn man eh alle Vokabel bei ,Leo‘ oder ,Google Translate‘ nachschauen kann? Sprache setzt voraus, dass ich zumindest 800 Vokabel aktiv verwenden kann, sonst gibt es keine zusammenhängende Unterhaltung, sondern Wortfetzen und Gestammel. Wer nichts weiß und sich ausschließlich mit Google weiterhantelt, wird scheitern. Wer das aber gut einsetzt, kann in viel kürzerer Zeit als noch vor zehn Jahren Allgemeinbildung erlangen. So gesehen sind Google & Co sowie das ,Handy für breite Massen‘ ein Segen.“

Eltern sollten versuchen in ihrem Kind jenen geradezu magischen Funken zu entzünden, der es selbstständig dazu antreibt und motiviert, Geheimnisse zu ergründen und die Dinge zu hinterfragen. Doch was macht überhaupt ein solides Allgemeinwissen aus? Welche Inhalte sind wie zu vermitteln und wie lässt sich der Spaß des Kindes am möglichst lebenslangen Wissenserwerb wecken? Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt:

• Aus spannenden Geschichten lernen
Viele Kinder lieben spannende Hörbücher. Diese gibt es auch über alte Kulturen wie die der Ägypter, Griechen, Römer, Kelten und Wikinger oder Germanen. Auch namhafte Sagengestalten, Entdecker, Ritter, bedeutsame, historische Entdecker und andere wichtige Persönlichkeiten aus Geschichte oder Wissenschaft können die Protagonisten in fesselnden Geschichten sein. (Ein Tipp: Die Toniebox aus dem „familiii“-Aboangebot ist hier ein ideales Gerät dafür.)

• Experimentierkästen faszinieren
Etwas selber machen, Unerwartetes beobachten – das begeistert kleine Forscher. Natürlich sollten dabei aufkommende Fragen altersgerecht und verständlich erklärt werden. Wie sehr man dabei ins Detail geht, hängt vom Interesse und vom Wissensstand des Kindes ab. Physik, Elektrizität, Chemie oder Biologie können in altersgerecht gestalteten Versuchen hautnah erlebt werden.

• Quizblöcke
Quizblöcke sind ein toller Zeitvertreib, der im Nu Allgemeinwissen aufbaut. Es gibt sie zu praktisch jedem Themengebiet und für verschiedene Altersstufen. Ideal für wissbegierige Kinder im Urlaub oder auf langen Zug-bzw. Autofahrten.

• Zahlen und Buchstaben
Schreiben und Rechnen sind die elementare Basis für den Erwerb weiteren Wissens. Damit zu spielen, zu jonglieren macht Spaß. Knobelaufgaben und mathematische Rätsel animieren, eigene Lösungswege zu finden, auch mal um die Ecke zu denken und nebenbei die Grundrechenarten zu vertiefen. Hat ein Kind Freude an der Sprache oder Sie wollen dieses Gebiet fördern, führt der einfachste Weg in die nächste Buchhandlung. Kinder, die lesen, lernen nicht nur neue Geschichten kennen, sondern trainieren nebenbei Grammatik, Rechtschreibung, Ausdrucksvermögen und vieles mehr.

• Lexika & Co.
Das kennen viele aus ihrer eigenen Kindheit: Bildbände oder Lexika gemeinsam mit den Eltern anzuschauen macht Spaß! Und die Themen können nach Lust und Laune ausgewählt werden. Tiere, Kunstwerke, Landschaftsaufnahmen und Großstadtansichten, Bilder unserer Erde von oben oder der Vielfalt der Natur begeistern schon die Jüngsten, werfen viele Fragen auf und wecken die Wissbegierde.

• Aktiv zum Allgemeinwissen
Jetzt heißt es für die Eltern aktiv zu werden: Wie wäre es mit einem Besuch eines Konzerts oder Theaterstücks für Kinder? Mit einem Ausflug in den Zoo oder ins Museum? Oder einfach mit einem Spaziergang durch den Wald oder am Bach entlang, bei dem es sehr viel zu erforschen und zu lernen gibt. Das Wissen wartet praktisch vor der Tür.

• Die Welt der Musik erschließen
Von Vorteil, nicht nur für die Schule, sondern fürs ganze Leben, ist es, früh die Liebe zur Musik zu wecken. Kinderlieder, Weihnachtslieder und auch aktuelle Hits gehören in den Wissensschatz des Kindes. Oder wie wäre es, selbst ein Instrument zu lernen?

• Praktisches Wissen
Es gibt diese gewisse praktische Fähigkeiten, von denen man als Erwachsener der festen Überzeugung ist, dass man sie im Leben immer mal brauchen wird. Diese sollten an die Kinder weitergegeben werden. Das Kind so oft es geht in die täglichen Aufgaben und Tätigkeiten miteinzubeziehen, damit es viel Lebenspraxis und Erfahrung mit auf dem Weg bekommt, die ihm sonst später womöglich fehlt, ist die Aufgabe der Eltern. Kochen, die Bedienung elektrischer Geräte von Akkuschrauber bis zur Waschmaschine oder das Annähen eines Knopfs gehören zum Allgemeinwissen.