Die digitale Zukunft gestalten

Knapp zehn Jahre lang war er ein Ort, an dem sich alles rund um das World Wide Web gedreht hat: der „A1 Internet für Alle“ Campus in Wien. Bis dato haben bereits mehr als 200.000 TeilnehmerInnen in mehr als 14.500 verschiedenen Workshops die Chance genutzt, aktiv die Möglichkeiten der „digitalen Welt“ für sich zu entdecken. Doch längst ist das Internet, und wie man sich darin bewegt, für viele Erwachsene ebenso wie für Kinder zu einer echten und alltäglichen Selbstverständlichkeit geworden. Deshalb hat A1 seine Bildungsinitiative jetzt neu ausgerichtet – und aus „A1 Internet für Alle“ den „A1 digital. campus“ gemacht.

Digitale Fähigkeiten vermitteln

Im Fokus der Initiative steht die spielerische Vermittlung digitaler Kompetenzen, wie beispielsweise das Programmieren von Webseiten oder Apps. „Am Anfang war das Ziel“, erläutert Linda Lasshofer, Leitung A1 Corporate Social Responsibilty (CSR), „für alle Menschen Internetzugang zu gewährleisten und die digitale Kluft zu schließen. Das ist aber heutzutage nicht mehr so sehr die Anforderung, da fast jeder ein Mobiltelefon und zuhause auch einen Internetzugang hat.“ Die neue Herausforderung in Sachen Digitalisierung: Kindern und Jugendlichen digitale Fähigkeiten zu vermitteln. „Damit sie sich im Netz nicht nur zurechtfinden und passive Nutzer sind, sondern auch aktive Gestalter der digitalen Zukunft werden.“ Deshalb werden, gemeinsam mit unterschiedlichen Kooperationspartnern wie Saferinternet.at und DaVinciLab, zahlreiche kostenlose und innovative Workshops sowie spezielle Bildungsevents, Hackathons oder eine Start-up School angeboten. Die Workshops sind vor Ort in Wien besuchbar und werden in Wiener Schulen abgehalten. Auch online können Schulklassen aus ganz Österreich daran teilnehmen.

Coding, Robotik & Co.

Im Fokus der Workshops stehen immer Kinder im Volksschulalter und der Unterstufe (der sogenannten „Sekundarstufe 1“). Linda Lasshofer sagt, dass dies auch genau jene Zielgruppe ist, bei der man am meisten bewegen kann, da die Kinder in diesem Alter noch sehr offen und wissbegierig sind. „In den Workshops geht es vor allem darum, die Kinder und Jugendlichen an das Thema Digitalisierung heranzuführen und ihnen digitale Fähigkeiten zu vermitteln, etwa erste Programmier- Skills oder Grundkenntnisse in Robotik. Sie ist schon Bestandteil unseres Lebens und in vielen Bereichen bereits im Hintergrund, aktiv – auch, wenn wir es oft nicht bemerken.“ Aktuell gibt es im Angebot des A1 digital. campus drei verschiedene Labs in den zukunftsträchtigen Bereichen Coding, Robotik, Design & Media. „Wir glauben“, so Linda Lasshofer,  „dass das genau jene Themen sind, die für Kinder und Jugendliche in  dieser Altersstufe interessant sein könnten.“

Digitalisierung im Unterricht

Doch nicht nur Kinder, auch PädagogInnen und Eltern können sich auf dem A1 digital.campus fortbilden. So werden zum Beispiel für LehrerInnen im Rahmen der Pflichtausbildungen eigene digitale Schulungen angeboten, die sie sich dann auf ihre Ausbildung anrechnen lassen können. „Denn schon jetzt steht fest, dass die Digitalisierung zukünftig im Unterricht eine immer größere Rolle spielen wird“, weiß Linda Lasshofer.

Online-Formate

Die Präsenzkurse für das aktuelle Herbst-Wintersemester sind zwar schon ausgebucht, aber die Workshops werden seit über einem Jahr auch über das Buchungstool A1digitalcampus.at online angeboten – und es gibt noch einige freie Slots. Linda Lasshofer: „Das ist eine leicht zugängliche und einfache Möglichkeit, digitale Fähigkeiten zu erwerben. Ganz gleich, wo in Österreich der Standort der Schule ist. Dadurch können ganze Klassen aber auch einzelne Schüler niederschwellig daran teilnehmen.“ Für die Teilnahme sind lediglich eine stabile Internetverbindung und ein normaler PC notwendig. Das Ziel bis 2023: weitere 100.000 begeisterte TeilnehmerInnen zu haben, die sich mit den digitalen Welten und den vielen (beruflichen) Möglichkeiten, die sie bieten, auseinandersetzen.