Erziehung

In Watte gepackt – 7 Anzeichen für das Helikopterverhalten

Wie genau kann man an 7 Anzeichen erkennen, dass man seinen kleinen Engel zu sehr in Schutz nimmt? Was macht Eltern mit Helikopterverhalten aus, die ihrem Kind kaum etwas zutrauen?

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Helikoptermutter oder -vater sind schonungslose Begriffe für Eltern, die ihr Kind immer vor allen schlechten Erfahrungen behüten wollen. Doch kann man das Kind wirklich in Watte packen? Die Gedanken dahinter bedeuten sicher keine schlechten Absichten. Die Eltern möchten für ihren kleinen Liebling doch „nur das Beste“ geben. Das Leben wird später hart genug, wieso also nicht eine geschützte Kindheit ermöglichen? Doch genau die zukünftige Härte des Lebens trifft Kinder, die nie lernen konnten, sich selbst zu helfen, noch viel härter als Kinder, die sich auch einmal durchboxen müssen!
Als Eltern-Kind-Coach sieht Ingeborg Häuser-Groß viele solcher Fälle von Helikoptereltern. Sie bringt diesen bei, wie sie ihre Kinder in schwierigen Situationen unterstützen, ohne alles Böse abwenden zu wollen. Wer sein Verhalten als „Helikopter“ einsieht, macht den ersten, wichtigen Schritt zur positiven Veränderung. Das schützt das Kind auf lange Sicht. So kann es ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln und mit Rückschlägen umgehen. Die Expertin Ingeborg Häuser-Groß zeigt Ihnen, wie man 7 Anzeichen dafür erkennt, dass man seinen kleinen Schatz zu sehr in Schutz nimmt.

1. Sie verfolgen Ihr Kind auf Schritt und Tritt

Egal, wie alt Ihr Kind auch ist: Sie lassen es kaum aus den Augen. Was ist besser? Je nach Alter sollte Ihr kleiner Engel auch ruhig einmal erste schlechte Erfahrungen sammeln. Nach dem Motto „hinfallen, aufstehen, Krone richten und weiterlaufen“ lernt es so am meisten für das Leben.

2. Schließen Sie Freundschaften mit Lehrern und Erziehern?

Es gibt die Eltern, die im Freundeskreis nur noch über ihre Kinder sprechen. Dabei fällt es ihnen gar nicht auf, dass sie mit Lehrern oder Erziehern Freundschaften schließen möchten. Hierbei geht es aber keinesfalls um einen neutralen, netten Plausch, sondern nur um das Verhalten der Kinder. Bitte suchen Sie sich Ihre Freunde aufgrund Ihrer persönlichen Vorlieben aus. Hier sollten die Kinder einmal hinten anstehen, denn nur wenn Sie Kraft im Alltag finden. Dann geben Sie auch das Beste in der Erziehung für Ihre Kinder.

3. Sie trauen Ihrem Kind nicht zu, selbst seine Freunde auszusuchen

Auch in den Freundeskreis der Kids mischen Sie sich permanent ein. Bitte lassen Sie Ihre Kleinen selbst aussuchen, mit wem sie spielen möchten oder nicht. Nur so können sie auf Dauer kennenlernen, was und wer ihnen guttut oder nicht. Mischen Sie sich bitte nicht in alles ein, was ihr Kind selbst entscheiden kann.

 

4. Sie spielen immer mit ihrem Kind und übernehmen die Aufsicht

Möchten die Kleinen immer nur mit Erwachsenen spielen? Sicher nicht. Im Kindergarten schon lernen die Kinder, mit Gleichaltrigen klarzukommen. Sie sollten sich ihr ganzes Leben lang selbst aussuchen dürfen, mit wem sie spielen und plaudern möchten. Halten Sie sich als Erwachsener bitte dabei zurück. Wer von der Ferne aus ein wachsames Auge auf die Kinder richtet, unterstützt eine lockere, faire Erziehung, die gut für die Kinder ist.

 

5. Sie bestimmen den Tagesablauf bis ins kleinste Detail

Die Kids sollten ruhig etwas selbst bestimmen im Alltag, wie z. B. ob Sie nach der Schule gleich die Hausaufgaben machen oder später. Bei Kindern im Alter von 2 Jahren kann man auch mal darauf eingehen, wenn sie ein bestimmtes Kleidungsstück heute anziehen wollen oder etwas Bestimmtes zum Frühstück essen wollen. Jedoch ist das Kind bis zum dritten Lebensjahr noch nicht in der Lage rational zu denken. Deshalb kann es nicht täglich alle Entscheidungen selbst treffen. Erst ab dem dritten bis vierten Lebensjahr entwickelt sich im Hirn die Logik. Ab diesem Zeitpunkt kann man das Kind ab und an vor Entscheidungen stellen, was auch z. B. den täglichen Ablauf angeht, um ihm langsam eigene Verantwortung beizubringen.

 

6. Noten nehmen Sie persönlich

Schulnoten hat ihr Kind zu verantworten! Bitte nehmen Sie nicht jede Note, egal, ob gut oder weniger gut, persönlich. Ihr Kind muss lernen, die Verantwortung für die eigenen Leistungen zu übernehmen. Darin liegt der Schlüssel zum Erfolg für ein selbstbestimmtes Leben auch in der Zukunft.

7. Sie übernehmen die Verantwortung im Haushalt ganz alleine

Kinder sollte lernen, auch im Haushalt mitzuhelfen. Nur so sind sie auch in der Zukunft in der Lage dazu, Aufgaben wie Tischdecken, Kochen, Wäsche waschen und Co zu übernehmen. Die meisten Kleinen helfen übrigens gerne, wenn sie dafür ab und an ein kleines Lob erhalten. Je nach Alter lieben es die meisten Kids sehr, einen Obstsalat selbst zuzubereiten, Geschenke zu basteln oder bei Hausarbeiten aktiv mitzuarbeiten. Übertragen Sie dabei Ihrem Kind die Aufgaben, für die es sich auch zuständig fühlen muss!

Kinder müssen eigene Erfahrungen machen

An diesen 7 Anzeichen sehen Sie: Wenn Sie Ihrem kleinen Schatz nichts zutrauen, kann er sich auch nicht zu einer eigenständigen Person entwickeln. Besser ist es, Verantwortung abzugeben und Ihr Kind auch den ein oder andere Erfahrung machen zu lassen. Nur so kann es selbst viel dazulernen und im Leben resilient „seinen Mann oder seine Frau“ stehen!

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