Erziehung

Probleme im Kindergarten? – Wie Eltern Ihrem Kind helfen können

Wenn Kinder sich an die Zeit ohne ihre Eltern gewöhnen müssen, kann das beim Einstieg in den Kindergarten zu Problemen verschiedenster Art führen. So helfen Eltern ihren Kindern am besten.

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Trennungsängste und Überforderung gehören dazu, manchmal versteht sich das Kind auch einfach nicht mit seinen Altersgenossen oder sogar den Erziehern. Das kann sich unter anderem in aggressivem Verhalten oder Trauer äußern, denn nicht jedes Kind sagt geradeheraus, was es auf dem Herzen hat. Vielleicht versteht es selbst auch noch gar nicht, wo das Problem liegt. Wie Eltern damit am besten umgehen und ihr Kind bei seinen individuellen Problemen unterstützen können, erzählt Eltern-Kind-Coach Ingeborg Häuser-Groß gerne, damit die Zeit in der Kita eine friedliche und vor allem glückliche sein kann. Sie ist leidenschaftliche Mutter und Eltern-Kind-Coach mit 40-jähriger Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Eltern und Kindern. Unter anderem hat sie Familien in Kindergärten, Kliniken, Kindertagesstätten und auch in Sportvereinen begleitet und dabei mit verschiedensten Methoden die Probleme von Eltern und Kindern gelöst, was die Beziehungen und Familien enorm verbessert und gestärkt hat.

1. Auf das Kind eingehen

Auch und gerade wenn das Kind noch klein ist, kann man als Eltern immer versuchen, dem Kind so viel Zuwendung und Aufmerksamkeit schenken, wie es nur geht. Dadurch lernt man wahnsinnig viel über die Eigenheiten und Charakterzüge des Kindes und findet heraus, wo eventuelle Reizpunkte oder Besonderheiten liegen. Auch wenn man noch nicht viel mit den Kindern sprechen kann, ist eine genaue Beobachtung des Kindes möglich und kann Aufschluss darüber geben, inwiefern es sich in einer Kita einfügen oder Probleme machen könnte. Auch als Elternteil kann man hier einiges an Vorarbeit leisten, wenn man das Kind auch mal für einige Zeit alleine spielen lässt oder nicht immer sofort bei jedem Schrei alles stehen und liegen lässt. Immerhin muss das Kind in der Kita irgendwann auch ohne Sie zurechtkommen.

2. Auf die Umstände eingehen

Als Eltern kann man dem Kind die neue Umgebung vielleicht ein wenig freundlicher gestalten, indem man ihm ein geliebtes Kuscheltier oder einen bekannten Gegenstand mitgibt. So hat das Kind einen gewohnten Gegenstand bei sich und ein Stückchen Zuhause in der Kita dabei. Das kann beruhigen und dem Kind ein bisschen mehr Sicherheit geben. Jeder von uns kennt vertraute Gerüche oder Gefühle, die einem ein heimisches und gutes Gefühl in einer angespannten Phase geben können. Außerdem bietet es sich an, die Zeiten Schritt für Schritt anzupassen und am Anfang vielleicht auch mal in der Nähe zu bleiben, damit man dem Kind in einem schweren Moment beistehen kann. Die Entwöhnung der Anwesenheit kann schrittweise erfolgen und muss nicht mit einem plötzlichen Knall erfolgen.

3. Auf die Betreuerinnen eingehen

Die Betreuerinnen in der Kita sind an dem Moment der Teilnahme die nächsten Ansprechpartner für Sie. Diese Menschen passen nun für mehrere Stunden in der Woche auf Ihr Kind auf und müssen sich mit ihm befassen. Erzählen Sie den Betreuerinnen, welche Eigenheiten Ihr Kind hat, welche Triggerpunkte es gibt und was es mag oder eben auch nicht so gerne hat. Dazu zählen Essgewohnheiten, Spiele oder auch Lieblingsfarben. Mit diesen Informationen kann dann anschließend versucht werden, dem Kind so wenig Fremdes und Ungeliebtes wie möglich vorzusetzen. Außerdem kann man das Kind ja auch daheim danach fragen, welche Betreuerin es am liebsten hat und wo es sich am liebsten aufhält. Das kann dann kommuniziert werden und an die entsprechende Betreuerin weitergegeben werden.

 

4. Das Kind an andere Kinder gewöhnen

Wenn Ihr Kind noch keine Geschwister hat, ist es natürlich trotzdem möglich, es an andere Kinder zu gewöhnen. Das sollte man im Vorfeld der Kita-Zeit tun, damit nicht zu viele neue Einflüsse auf Ihr Kind einprasseln. Vielleicht haben Sie ja in der Familie oder im Freundeskreis bereits Kinder, mit denen es interagieren und Zeit verbringen kann. So können früh Berührungsängste und andere Vorbehalte abgebaut werden und eine Gewöhnung an andere Kinder entsteht. Es gibt an vielen Orten auch die Möglichkeit, mit dem Kind eine Mutter-Kind-Gruppe zu besuchen oder sich anderen Gruppen wie dem Mutter-Kind-Turnen oder Ähnlichem anzuschließen. Oftmals leisten hier auch Kirchengemeinden eine tolle Arbeit und bieten einiges für junge Eltern an, um dem Kind einen Start ins Leben zu erleichtern.

5. Cool bleiben

Was sich so einfach anhört will auch erstmal ausgeführt sein. Egal, was auch in der Kita zu Beginn vorfallen mag oder passiert ist – versuchen Sie immer, gelassen und ruhig zu bleiben. Ihr Kind hat keine Schuld daran und ist nicht verkehrt, nur weil es mal etwas aus der Reihe getanzt ist. Als verantwortungsvolle Eltern erkennen Sie das und verurteilen Ihr Kind nicht dafür, dass es mit einer neuen Umgebung und Lebensphase nicht direkt perfekt umgehen kann. Denken Sie mal an sich, wie Sie selbst mit großen Veränderungen umgehen und Sie werden merken, dass dies eine zutiefst menschliche Eigenschaft ist, auch mal etwas nicht auf Anhieb richtigzumachen. In der Ruhe liegt die Kraft – das gilt hier auch!

 

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