
König des Katzenreiches
Als wir zu Hause bei Orlando ankommen, ist der neunjährige Bub erst einmal schüchtern. Misstrauisch sieht er uns an, dabei umklammert Orlando ganz fest sein aktuellesLieblingsstofftier. „Das ist Rudi!“, stellt er die kleine Katze vor. Rudi ist das neueste Mitglied der Stoffkatzenfamilie, die vor allem in Orlandos Bett („er hat fast gar keinen Platz mehr zum Schlafen!“, lacht Mama Andrea) und in seinem Zimmer ein gemütliches und wohlbehütetes Zuhause gefunden hat. Katzen sind Orlandos Lieblingstiere, immer schon gewesen. „Weil sie so süß sind!“, lacht er. Die Stoffkatzensammlung von Orlando ist riesig (rund 50 Stück) und vielfältig. Die Lieblingsexemplare haben einen Namen, die Mama wird regelmäßig abgeprüft. Als Reisemitbringsel oder als Belohnung für gute Noten gibt’s neue Stoffkatzen, mit dem Taschengeld kauft der Bub selbst neue. Inmitten seines Katzenreiches fühlt er sich geborgen. Die Familie hat übrigens auch zwei echte Katzen: die kuscheln auch gern mit ihren Stoffpendants. Und mit Orlando.

Der Traum vom Siegen – und von der Eleganz
© Daniel Willinger
Felix (9) freut sich sichtlich über unseren Besuch und führt uns mit einem breiten Grinsen in den Raum, der sich gegenüber seinem Kinderzimmer befindet. „Das ist mein Tanzzimmer!“, verkündet er voller Stolz und zeigt freudestrahlend seine riesige Sammlung an Pokalen. Rund 80 sind es insgesamt: große, kleine, eckige, runde, verschnörkelte, matte, glitzernde, silbrige und natürlich goldene. Sogar Preis-Teddybären und ein Preis-Schneemann befinden sich darunter.
Felix hat diese Preise alle selbst gewonnen! Er ist nämlich Irish Dancer, seitdem er fünf Jahre alt ist. In diesem Alter hat er auch seinen ersten Pokal gewonnen. „Seine Motivation ist, möglichst viele zu sammeln“, erzählt Mama Cathrin. Jedes Wochenende wird in einer Tanzschule stundenlang trainiert, zusätzlich besucht ihn zweimal im Monat eine irische Tanztrainerin für Privatstunden. Wenn die Familie von einem dieser Städtetrips heimkehrt, hat sie meist nicht nur Pokale, sondern auch eine Schneekugel im Gepäck.

50 Schneekugeln
© Daniel Willinger
Womit wir bei der wunderschönen Sammlung von Felix’ Schwester Sophie (11) wären. Die ist nämlich begeistert von Schneekugeln. „Die mit den Tieren drin gefallen mir aber am besten!“, grinst sie. Fein säuberlich hat sie ihre Sammlung von mehr als 50 Schneekugeln in ihrem Zimmer stehen. Sie sind thematisch geordnet: Tiere, Gebäude, Städte, Geburtstag, Weihnachten etc. Das größte Exemplar kann sogar eine Melodie abspielen. Die meisten Schneekugeln bekommt sie von der Oma. Was Sophie an den Schneekugeln am besten gefällt? „Sie sind einfach so schön!“

Wollen wir tauschen?
© Daniel Willinger
Wenn Sie bei Wörtern wie Magma-Energie, Pikachu, Pokéstops, Pokécoins, Pokébälle und Lockmodule nur Bahnhof verstehen, geht es Ihnen wie Mama Sandra. „Wenn meine Kinder über Pokémon fachsimpeln, bin ich ganz fasziniert, wie umgangssicher sie mit all den Ausdrücken sind!“ Sandras Kinder Julian (8) und Clarissa (7) sind wahre Experten, wenn es um das kultige japanische Sammelkartenspiel geht. „Also, dieses Pokémon ist eine Erweiterung von diesem und dieses ist dann noch mal eine Erweiterung von diesem hier!“, erklären Clarissa und Julian gleichzeitig, vor Aufregung fallen sie sich gegenseitig ins Wort. Sichtlich stolz sind sie auf ihre Karten, die sie penibel genau in Sammelmappen aufbewahren – und obwohl die Geschwister erst seit knapp einem Jahr sammeln, besitzen die beiden zusammen bereits über 400 Stück! „Das Sammeln und Tauschen ist lustig“, meinen sie lachend. Julian tauscht Karten mit seinen Schulfreunden, Clarissa vor allem mit ihrem Bruder. „Die beiden können sich stundenlang mit den Karten beschäftigen!“, erzählt Mama Sandra, die dafür sorgt, dass die Sammlung konstant größer wird – zu Weihnachten, zum Geburtstag oder auch mal zwischendurch. Kostengünstig ist das nicht, gibt sie zu. Aber: „Ich finde es toll, dass sie eine Leidenschaft haben, noch dazu eine gemeinsame. Die Pokémon-Welt ist eine riesengroße, in der man sich verlieren kann.“ Als „unpädagogischen Blödsinn“ will sie das Konsum-Schlaraffenland (es gibt Videospiele, Serien, Filme, Spielfiguren etc.) aber nicht abtun: „Das Kartenspiel fördert das Lesen, das Rechnen, die Kreativität – und nicht zuletzt das soziale Miteinander!“

Das Leben ist doch ein Ponyhof!
„Das ist Shakira, das ist Countdown, das ist Chantal – und das ist Pubsi, weil er immer alles frisst, wirklich ALLES!“ Lachend zeigt uns Joana (14) ihre umfassende Sammlung von Schleich- Pferden, die stolze 92 Figuren zählt. Die Namen werden gemeinsam mit dem Rest der Familie ausgesucht. „Wir ziehen blind Zettelchen mit Namen aus einer Schüssel“, lacht Mama Sabine. Joana will, wenn sie groß ist, Pferdewirtin oder Reitlehrerin werden. „Pferde sind meine Lieblingstiere!“ Sie sammelt Schleich-Pferde, seitdem ihre große Schwester ihr ein Modell zum Geburtstag schenkte. Damals war sie sieben. „Die sind so schön!“ Heute spielt sie zwar noch manchmal damit, aber am liebsten stellt sie ihre Figuren einfach im Garten auf, bemalt sie neu oder fotografiert sie in der Natur. „Wunderschöne Fotos!“, zeigt sich die Mama beeindruckt. Die Sammlung ist nicht nur spaßig, sie lehrt das Mädchen auch etwas: Anhand der detaillierten und lebensnahen Figuren lernt Joana die verschiedensten Pferderassen kennen und ist mittlerweile eine kleine Expertin. Wehe, wenn Mama und Papa eine falsche Rasse im Spielzeuggeschäft kaufen! Gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester Josie, die Pferde-Märchenfiguren sammelt, spielt sie mit den Figuren im Garten, genießt dabei Sonne, Natur – und ihr Pony Charlie. Das ist aber ein echtes. Und fühlt sich im eigenen Gehege und umringt von seinen Figuren- Geschwistern pudelwohl!

Die Macht sei mit dir … und mit deiner Sammlung!
© Daniel Willinger
Wenn man das gemeinsame Kinderzimmer von Peter (9) und Michael (7) betritt, fällt auf den ersten Blick sofort auf: Hier ist die galaktische Macht zu Hause – und sie ist gekommen, um zu bleiben! „Star Wars“- Bettwäsche, „Star Wars“-Kalender, „Star Wars“-Schulutensilien, „Star Wars“-Bücher, „Star Wars“-Lichtschwerter, „Star
Wars“-Bademäntel, „Star Wars“-Duschgel, „Star Wars“- PC-Spiele – und vor allem die riesige „Star Wars“-Figurensammlung von Lego verwandeln das Zimmer der beiden Brüder in ein Reich voller Magie, grenzenloser Fantasie und vor allem jeder Menge Spaß! Rund 200 Figuren und Modelle umfasst der Schatz. „Mein Lieblingsstück ist der ‚Star Wars‘-Millennium-Falcon“, grinst Peter voller Stolz und zeigt auf ein riesiges Lego- Modell. „Daran haben mein Bruder und ich fünf Tage gebaut!“ Mit überraschender Detailverliebtheit erzählen die beiden von ihrer Liebe zur Sternenkrieg-Saga, denn hier kann ihnen keiner so schnell etwas vormachen! Die Augen der Buben glänzen – und auch die Mama freut sich. Die Leidenschaft ihrer Söhne stört sie nicht, im Gegenteil: Sie und ihren Mann hat selbst vor vielen Jahren die Liebe zu „Star Wars“ erfasst, die sie nun ihren Kindern mit auf den Weg gegeben haben.